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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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erwiderte Caroline spitz. »Gute Nacht, Mr.
Hayes, und vielen Dank für das Essen.«
    Diesmal gelang
es ihr, den Buggy zu erreichen und sich auf den Bock zu ziehen. Guthrie sah
ein, daß er etwas unternehmen mußte, wenn er nicht riskieren wollte, daß sie
irgend etwas Ver rücktes tat, um diesem Flynn zu helfen. Sonst bestand Gefahr,
daß sie selbst im Gefängnis endete. Oder sogar erschossen wurde.
    »Na schön«,
sagte er seufzend. »Ich spreche mit den Zeugen, mit Flynn und dem Marshall, der
ihn verhaftet hat und falls ich danach immer noch glaube, daß er schuldig ist,
rühre ich keinen Finger, um ihn zu befreien. Haben wir uns verstanden,
Caroline?«
    Ein
freudiges Lächeln erhellte ihr Gesicht, und obwohl Guthrie dachte, daß er sie
noch nie so schön gesehen hatte, fühlte er sich seltsamerweise davon verletzt.
    »Wir
erwarten dich morgen um sechs zum Abendessen«, sagte Caroline triumphierend,
bevor sie die Zügel in die Hand nahm. »Danach können wir die Einzelheiten von
Mr. Flynns Befreiung besprechen. Sie haben den falschen Mann eingesperrt,
Guthrie, das wirst du selbst sehen!«
    Er trat
zurück. »Du solltest jetzt nach Hause fahren. Die Leute reden vermutlich
ohnehin schon über dich.«
    Carolines
trotzig vorgeschobenes Kinn bewies, wie wenig der Klatsch sie kümmerte. Ganz
offensichtlich wollte sie nichts als eine Chance, sich ein glückliches Leben
mit dem Mann aufzubauen, von dem sie glaubte, daß sie ihn liebte, und Guthrie
hatte schon fast versprochen, bei der Erfüllung ihres Wunsches mitzuhelfen.
    Seufzend
strich er sich mit der Hand über das Haar. Merkwürdig, wie ein Mann älter
werden konnte, ohne klüger zu werden!
    Am
nächsten Tag arbeitete Guthrie
wie immer bis kurz vor Sonnenuntergang in der Mine. Dann wusch er sich
gründlich im Bach, zog ein sauberes Hemd und eine saubere Hose an und beschloß
sogar, sich zu rasieren.
    Um viertel
vor sechs fütterte er Tob mit den Resten des Eintopfs vom Vortag und sattelte
seinen Wallach, um in die Stadt zu reiten.
    Caroline
öffnete, als er um Punkt sechs Uhr klopfte. Ihre Augen
weiteten sich bei seinem Anblick vor Überraschung, aber Guthrie wußte nicht, ob
es seine ungewohnt gepflegte Erscheinung war, die sie so erstaunte, oder die
Tatsache, daß er überhaupt erschienen war.
    »Komm
herein«, forderte sie ihn auf. Sie trug einen schmalen schwarzen Taftrock und
eine pinkfarbene Rüschenbluse, die ihr sehr gut stand.
    Guthrie
trat ein und nahm sogleich das köstliche Aroma von gebratenem Hühnchen wahr. Es
duftete so gut, daß ihm das Wasser im Mund zusammenlief.
    Caroline
schloß die Tür, dann berührte sie mit einem Finger seine schwarze Augenklappe.
»Wenn du das schreckliche Ding unbedingt tragen mußt«, flüsterte sie, »dann
achte wenigstens darauf, daß es jeden Tag am selben Auge ist.«
    Bevor er
etwas darauf erwidern konnte, entfernte sie sich mit raschelnden Taftröcken und
ging in den Salon voran.
    Die alte
Sehnsucht überfiel Guthrie, als er sich in dem gemütlichen Raum umschaute, den
Kamin betrachtete, das bequeme Sofa, die zahlreichen gerahmten Fotografien, die
Sessel und die Teppiche. Und wenn er nie etwas anderes haben sollte außer einem
solchen Haus und einer Frau, mit der er es teilen konnte, würde er sich nicht
beklagen.
    Zwei ältere
Damen kamen aus einem Nebenzimmer herein und schauten ihn erfreut an. Nach
Seaton Flynn, dachte Guthrie, muß jeder Gast, den ihr Schützling nach Hause
bringt, eine beträchtliche Verbesserung darstellen.
    »Miss
Phoebe und Miss Ethel Maitland«, stellte Caroline ihre Adoptivmütter vor. »Darf
ich vorstellen – Mr. Guthrie Hayes aus Virginia.«
    Guthrie
gestattete sich darauf ein schwaches Lächeln. Sie ließ ihn wie einen Gentleman
aus dem guten alten Süden erscheinen statt wie den Sohn eines armen Pächters,
der sich im Krieg einen recht zweifelhaften Ruf geschaffen hatte, indem er
Gefangene aus Yankeelagern befreite. »Ich bin sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft
zu machen«, sagte er, und die alten Damen bestätigten ihm entzückt, daß sie die
gleiche Freude über seinen Besuch empfanden.
    »Caroline
hat das Dinner selbst zubereitet«, zwitscherte eine der Maitlandschwestern
stolz.
    Guthrie
nahm an, daß ihn das ermutigen sollte, und er lächelte, während er sich fragte,
ob es möglich war, daß ein Hühnchen, das so gut roch, schlecht schmecken
konnte.
    »Sie kann
auch nähen«, warf die andere unverheiratete alte Dame ein.
    Caroline
wandte errötend den Blick ab. »Möchtest du dich

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