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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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konnte, wenn sie noch
einmal das Bett mit Guthrie teilte. Sie beschattete die Augen mit der Hand und
schaute zum fernen Horizont hinüber. »Vielleicht finden wir auf dem Weg eine
Ranch, wo wir übernachten können ...«
    Zum ersten
Mal, seit er zugegeben hatte, den Mann getötet zu haben, der seine Frau
ermordet hatte, lächelte Guthrie. »Wir finden vielleicht eine Scheune, in der
wir schlafen können. Aber wir haben trotzdem nur eine Decke.«
    Caroline
wandte verlegen den Blick ab. »Daran habe ich jetzt gar nicht gedacht«, stritt
sie heftig ab.
    Guthrie
lachte. »Mir machst du nichts vor«, erwiderte er. Dann holte er das
unvermeidliche Trockenfleisch aus seiner Satteltasche und gab Tob und Caroline
jeweils ein Stück.
    »Sobald
diese Reise vorüber ist«, murmelte Caroline, »werde ich dieses widerliche Zeug
nie wieder anfassen.«
    Guthrie
umfaßte ihre Taille und hob sie ganz unvermittelt in den Sattel. »Vorsicht,
kleine Lehrerin«, warnte er. »Fordere das Schicksal nicht heraus.«
    Insgeheim
stimmte Caroline ihm zu, aber dabei dachte sie nicht an Trockenfleisch.
    Im Laufes
des Nachmittags zogen dunkle Wolken am Himmel auf. Caroline und Guthrie ritten
durch den zunehmenden Wind und machten nur eine kurze Rast am späten
Nachmittag, damit die Pferde ruhen konnten. Kurz vor Sonnenuntergang stießen
sie auf eine verlassene Scheune.
    Sie hatte
noch ein Dach, aber keine Wände mehr, und war halb mit modrig riechendem Heu
gefüllt. Enttäuscht schaute Caroline sich um. Sie hatte auf ein bequemeres
Nachtlager gehofft und vor allem auf eine Frau, mit der sie reden konnte.
    »Meinst du
nicht, daß eine Ranch dazugehört?«
    Guthrie
zuckte die Schultern. »Schon möglich. Aber sie liegt vielleicht meilenweit
entfernt, und es wird gleich anfangen zu regnen. Versuch, soviel Feuerholz wie
möglich zu sammeln, während ich mich um die Pferde kümmere.«
    Während sie
trockene Äste und Zweige unter eine Ecke des Daches häufte, verzog sie
angewidert das Gesicht, und Guthrie lachte, als sie ihre Hände am Rock
abwischte.
    Ein
gewaltiger Donner erschütterte die Erde, dann zuckte ein heller Blitz am Himmel
auf, und der Regen begann auf den ausgetrockneten Boden herabzuprasseln. Die
Pferde wieherten und zerrten an dem Seil, mit dem sie an einem Eckpfeiler des
Hauses angebunden waren, und Tob winselte und versuchte, unter einen Heuhaufen
zu kriechen.
    »Es sieht
ganz so aus, als müßten wir uns heute nacht gegen seitig warmhalten«, bemerkte
Guthrie heiter und beobachtete Carolines Reaktion auf diese Worte.
    Sie schlug
die Arme um ihren Oberkörper und wandte sich ab. Regen prasselte auf das Dach
und floß an allen vier Seiten herunter, so daß sie wie in einem gläsernen Käfig
standen.
    Caroline
fühlte Guthries Hand auf ihrer Schulter und hielt den Atem an, als er sie sanft
zu sich umdrehte.
    »Caroline«,
sagte er ruhig, »mach dir keine Sorgen. Ich habe dir schon einmal gesagt, daß
ich dich nie zwingen würde.«
    Ihre
Unterlippe zitterte, und sie antwortete, bevor sie sich ihre Worte überlegen
konnte. »Das brauchst du vielleicht auch gar nicht«, gestand sie traurig.
Hinter ihnen, knapp außer Reichweite des Regens, flackerte das kleine Feuer.
    Guthrie
nahm seinen Hut ab und legte ihn ins Heu, dann schloß er Caroline in seine
Arme. »Ich weiß, daß wir uns sehr stark zueinander hingezogen fühlen«, sagte
er, und nun klang es, als müsse er sich zu den Worten zwingen. »Aber ich
schwöre dir, daß ich versucht habe, mich zurückzuhalten.« Mit einem leisen
Aufstöhnen beugte er dann den Kopf und senkte seinen Mund auf Carolines Lippen.
    Sie war
fest entschlossen, ihm zu widerstehen, aber schon dieser erste flüchtige
Kontakt veranlaßte sie, sich auf die Zehenspitzen zu stellen und ihm die Arme
um den Hals zu schlingen. Ein leises Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als er
versuchte, ihre Lippen zu öffnen. Eine seiner Hände ruhte unter ihrer Brust,
und als sein Daumen die zarte Knospe berührte, erfaßte Caroline ein heftiges
Erschauern.
    »Bist du
sicher, daß du nicht nach Bolton zurückwillst?« fragte Guthrie heiser, als er
sich widerstrebend von ihr löste.
    Sie legte
die Stirn an seine Schulter. »Ganz sicher«, sagte sie erstickt.
    Guthries
Hand glitt von ihrem Rücken zu ihrem Po, dann kniff er sie sanft und versetzte
ihr einen spielerischen kleinen Klaps. »Sag nicht, ich hätte dich nicht
gewarnt, kleine Lehrerin«, sagte er rauh.
    Damit
wandte er sich ab und ging.
    In der
Umgebung der Scheune lag viel

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