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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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erschien auch Tob und sprang hechelnd auf den
Wagen.
    Caroline
kletterte vom Bock auf die Ladefläche und setzte sich zu ihrem neuen Freund.
Zärtlich streichelte sie sein ungepflegtes Fell, und er leckte ihr dankbar die
Hand.
    Irgendwann
hielt Mr. Binchly den Wagen in einer Kurve an. Direkt vor ihnen erhob sich eine
gewaltige Felsformation.
    Guthrie
sprang vom Wagen und reichte Caroline beide Hände. Sie ließ sich von ihm
hinunterheben, obwohl der Kontakt mit ihm ein aufregendes Prickeln in ihrem
Körper auslöste und das Blut plötzlich wie heiße Lava durch ihre Adern zu fließen
schien.
    Mr. Binchly
deutete auf die Felsen zu beiden Seiten der schmalen Straße. »Sie warteten auf
beiden Seiten, fünf oder sechs«, begann er und rieb sich mit einer Hand das
stoppelbärtige Kinn. Der gehetzte Ausdruck in seinen Augen schnürte Caroline
die Kehle zu und machte es ihr unmöglich, Guthrie anzusehen. »Zwei von ihnen
verbargen sich dort«, fuhr Binchly fort und zeigte auf die Felsenspitze, »und
die anderen saßen auf ihren Pferden. Der große, Flynn, schoß den armen alten
Cal Walden tot.«
    »Hatte Mr.
Walden nach seiner Waffe gegriffen?« brachte Caroline mühsam heraus, während
Guthrie bereits die Felsen hinaufkletterte und stehenblieb, wo sich die
Posträuber versteckt gehalten hatten.
    »Nein,
Madam«, antwortete Rafe Binchly traurig. »Er hatte ihnen widerstandslos die
Geldkassette übergeben. Flynn hat ihn völlig grundlos umgebracht.«
    Ein
Erschauern erfaßte Caroline, als sie sich vorstellte, wie der Mann, den sie
einst geliebt und dem sie vertraut hatte, kaltblütig einen unbewaffneten
Menschen niederschoß. Nein,
das kann nicht sein, sagte
sie sich verzweifelt.
    »Wie
kommt es, daß Sie das alles gesehen haben?« fragte Guthrie von seinem Platz
auf den Felsen her. »Waren Sie denn nicht im Inneren der Kutsche?«
    »Ich saß
neben Cal auf dem Bock«, antwortete Rafe, und nun zitterte seine Stimme leicht.
»Warum hätte ich drinnen sitzen sollen, wenn niemand da war, mit dem ich reden
konnte?« Guthrie drehte sich um und betrachtete die Landschaft. »Wieso sind
Sie dann nicht erschossen worden?« fragte er.
    »Der
eine mit den dunklen Augen – Flynn – schlug mich mit dem Gewehrkolben nieder.
Wahrscheinlich dachten sie, ich sei tot, ein alter Mann wie ich. Als ich zu mir
kam, waren sie fort. Ich blutete aus meiner Kopfwunde, aber es gelang mir, den
armen Cal in die Kutsche zu ziehen und sie dann nach Clinton zurückzufahren.«
    Guthrie
verließ seinen Platz auf dem Felsen und ging mit Rafe den Ort des Überfalls ab,
immer und immer wieder. Endlich schien er dann befriedigt.
    Er
bedankte sich bei Rafe und hob Caroline auf den Wagen, wohin Tob ihr
unverzüglich folgte. Während Guthrie und Mr. Binchly sich auf dem Kutschbock
unterhielten, dachte Caroline an den Seaton Flynn, den sie kannte, und
versuchte erneut, ihn sich als Räuber und Mörder vorzustellen.
    Sie fand
es unmöglich.
    Guthrie
war sehr still, nachdem Rafe sie vor dem Hotel abgesetzt hatte, und das
beunruhigte Caroline. Es wäre ihr lieber gewesen, wenn er sie angesehen und ihr
gesagt hätte, was er dachte, aber gleichzeitig fürchtete sie sich vor dem, was
sie in seinen Augen sehen oder seinen Worten entnehmen würde.
    Sie
holten ihre Sachen, verließen das Hotel und gingen zum Mietstall. Ab und zu
leckte Tob Carolines Hand, als wolle er sie trösten, aber Guthrie sagte kein
Wort, bis er mit zwei gesattelten Pferden aus dem Stall kam, seinem eigenen
und einem temperamentvollen kleinen Pintohengst.
    Bevor
Caroline ihn danach fragen konnte, sagte er flach: »Ich habe ihn gegen die Uhr meines
Vaters eingetauscht.«
    Caroline
starrte ihn offenen Mundes an. »Das kannst du nicht tun!« protestierte sie, als
sie endlich wieder Worte fand. »Das lasse ich nicht zu.«
    Er ging
nicht darauf ein und hob sie in den Sattel. »Es bleibt dir gar nichts anderes
übrig.«
    »Aber die
Uhr deines Vaters!«
    »Keine
Sorge«, beruhigte Guthrie sie. »Ich konnte den Kerl sowieso nicht leiden.«
    Das brachte
Caroline zum Schweigen, zumindest für eine Weile. Guthrie hatte ihre
Reisetasche hinter ihrem Sattel befestigt, damit sie sie nicht zu tragen
brauchte, und es war ein schöner klarer Morgen.
    Als Clinton
schon weit hinter ihnen lag, lenkte Caroline ihr Pferd an Guthries Seite und
sagte: »Du hältst Mr. Flynn für schuldig, nicht wahr?«
    Guthrie
rückte umständlich seinen Hut zurecht. »Ja«, erwiderte er nach langem
Schweigen.
    Seine
Antwort war wie ein

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