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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Kissen verborgen, weinte sie, bis ihr keine Kraft
mehr blieb. Und dann, endlich, schlief sie ein.
    Im Büro
nahm Guthrie seine
Waffe, die er hatte zurücklassen müssen, wieder an sich.
    »Ist sie
wirklich Ihre Gattin?« wollte Stone wissen, scheinbar entsetzt, daß jemand
einen solchen Hitzkopf wie Caroline für sich beanspruchte.
    Guthrie
lachte und dachte daran, wie temperamentvoll sie bei ihren Umarmungen gewesen
war. »Sie ist meine Frau«, erwiderte er, obwohl ihm sehr wohl bewußt war, daß
die Frage des Marshals damit nicht beantwortet war.
    Stone
kratzte sich nachdenklich am Kopf. Eine von ihm ausgesandte Gruppe suchte
Flynn, aber sowohl der Marshal wie Guthrie wußten, daß die Männer wohl kaum
Glück haben würden. »Eine Frau wie sie hält einen Mann in Trab«, bemerkte er.
    Guthrie
nickte. »Richtig, Mr. Stone«, stimmte er seufzend zu. »Würden Sie Caroline
freilassen, wenn ich Mr. Flynn zurückbrächte?«
    Der Marshal
dachte stirnrunzelnd nach. »Ich hätte sie auch in ein Bundesgefängnis bringen
können. Obwohl ich ihr nichts davon gesagt habe, könnte sie für ihre Tat
gehängt werden.«
    »Ich habe
nicht gefragt, was Sie ihr antun könnten, Marshal«, entgegnete Guthrie
kühl. »Caroline ist keine Verbrecherin und gehört nicht in ein Gefängnis. Sie
war der ehrlichen Meinung, Flynn sei unschuldig – wahrscheinlich, weil sie
glaubte, ihn zu lieben.«
    Stone hob
überrascht den Kopf. »Ihre Frau glaubte, einen anderen Mann zu lieben?«
    Guthrie
ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn Stones Worte schmerzten. »Ich bringe sie
schon zur Räson, sobald sie hier heraus ist«, erwiderte er.
    Der Marshal
lächelte anerkennend. »Frauen«, meinte er kopfschüttelnd. »Man gibt ihnen das
Wahlrecht, und schon glauben sie, sich alles erlauben zu können, was sie
wollen. Ich weiß wirklich nicht, wo das noch enden soll.«
    »Ja, sie
sind außer Rand und Band«, stimmte Guthrie zu. »Aber ich persönlich bin der
Ansicht, daß es zu spät ist, noch etwas daran zu ändern.« Daraufhin
verabschiedete er sich und verließ das Gefängnis.
    Als
Caroline am nächsten
Morgen erwachte, war sie fassungslos, überhaupt geschlafen zu haben. Und als
dann Amy Stone heißes Wasser, Seife und Handtücher brachte und Caroline sich
gewaschen hatte, fühlte sie sich schon fast wieder als Mensch.
    Nach dem
Frühstück war sie überzeugt, daß Guthrie nachgedacht und entschieden hatte,
daß er unmöglich eine anständige Frau im Gefängnis lassen konnte ...
    Als er kam,
lächelte sie ihn an und sagte: »Wie ich sehe, bist du zur Vernunft gekommen.«
    Sein
Gesichtsausdruck machte ihre Hoffnungen schnell zunichte. »Ich habe mich
entschieden, Caroline«, meinte er. »Ich werde diesen Flynn suchen und ihn
zurückbringen. Dann heirate ich Adabelle. Und du wirst in dieser Zelle warten,
damit ich sicher sein kann, daß du keinen weiteren Ärger machst.«

12

    Caroline gab sich so reumütig und beschämt
in den nächsten Tagen, daß der Marshal ihr schließlich gestattete, ihre Mahlzeiten
und ihr Bad in Miss Lillian Springers Pension einzunehmen. Auch den Nachttopf
brauchte sie nicht mehr zu benutzen, da Charlie sie auf Wunsch zum
Klosetthäuschen im Hinterhof führte.
    Es war bei
ihrem dritten Besuch an diesem schlechtriechenden Ort, daß Caroline ihre Chance
zur Flucht erkannte und einen mit Spinnweben bedeckten Spalt zwischen der
Toilettenwand und dem baufälligen Dach, der gerade groß genug war, um sich
hindurchzuzwängen, entdeckte. Doch auf dem Rückweg in ihre Zelle ließ sie sich
nichts anmerken und gab sich Mühe, völlig normal zu wirken.
    Eine ganze
Woche lang hatte sie nichts von Guthrie Hayes gehört, und obwohl sie gern
geglaubt hätte, daß er auf Flynns Spur war,
hielt sie es für sehr viel wahrscheinlicher, daß ihr ehemaliger Retter seine
geliebte Adabelle geheiratet hatte und in den Freuden des Ehelebens schwelgte.
    Erneut in
ihrer Zelle eingeschlossen, hockte Caroline sich auf die Pritsche und seufzte
schwer. Es gab niemanden, der sie befreien würde; sie mußte es schon selber
tun. Und um das Unrecht wiedergutzumachen, das sie trotz ihrer guten Vorsätze
angerichtet hatte, mußte sie Seaton Flynn finden und ihn der Justiz übergeben.
    So
unmöglich ihr Vorhaben auch erschien, es blieb ihr gar nichts anderes übrig.
Sie konnte nicht ihre Freiheit oder ihr Leben auf Guthrie setzen, der bestimmt
nie wieder zurückkam.
    Durch Amy
Stones Vermittlung war Caroline gestattet worden, ihre Kleidung zum Wechseln
in der

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