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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihr um, und ein Schimmer der Bewunderung erschien in seinen Augen,
aber so kurz, daß Caroline es sich nur eingebildet zu haben glaubte. »Ja. Flynn
ist uns so weit voraus, daß ein weiterer Tag keinen großen Unterschied
macht.«
    Caroline
runzelte die Stirn. »Da bin ich nicht so sicher«, bemerkte sie nachdenklich.
»Ich meine, daß er uns so weit voraus ist. Seaton meinte es ernst, als er
sagte, er würde dich töten und mich nach Mexiko mitnehmen.«
    Guthrie musterte
sie sinnend. »Vielleicht hast du recht«, gab er schließlich zu. »Aber wenn
irgend etwas passiert, Caroline, dann kümmere dich nicht um mich. Mach nur, daß
du fortkommst von ihm, und das so schnell wie möglich.«
    Ein
Erschauern erfaßte Caroline, als sie bedachte, wie nahe sie daran gewesen war,
Seaton Flynn zu heiraten. »Du hast es selbst gesagt«, erwiderte sie, sich zu
einem Lächeln zwingend. »Ich habe noch nie freiwillig jemanden im Stich
gelassen. Da werde ich nicht bei dir damit beginnen, Guthrie.«
    »Verdammt,
du stures Frauenzimmer, wenn ich dir sage, du sollst machen, daß du fortkommst,
dann halt dich daran!« Er nahm einen Zweig aus dem Reisigbündel und schleuderte
ihn zornig fort. Tob rannte ihm freudig bellend nach. In diesem Augenblick
wirkte Guthrie so sehr wie ein kleiner, trotziger Junge, daß Caroline lachen
mußte.
    »Hast du
mich gehört?« fragte er, während er aufstand und auf sie zukam.
    Caroline
schaute zu ihm auf, schlug die Augen nieder und gab sich die größte Mühe,
seinen trägen Südstaatenakzent nachzuahmen. »Ja, Sir, Mr. Hayes, ich habe Sie
gehört«, erwiderte sie lächelnd.
    Er maß sie
mit einem düsteren Blick, aber dann lachte er. »Ich glaube, das erste, was eine
Yankeemama ihrem Kind beibringt, ist, durch die Nase zu sprechen.«
    Caroline gab
sich gekränkt und stand von ihrem Felsen auf. »Wir Leute aus dem Norden, Sir,
sprechen nicht durch die Nase.«
    Wieder
lachte er, hielt sich die Nase zu und imitierte ihren Satz.
    Mit
hochmütiger Miene schwebte Caroline an ihm vorbei, als trüge sie ein Ballkleid
statt Männerhbsen, und öffnete ihre Tasche. »Du ärgerst dich ja nur, weil ihr
den Krieg verloren habt«, sagte sie und nahm ihr Kleid heraus.
    Guthrie
drehte sie an den Schultern zu sich herum und küßte sie auf den Mund. »Wir
haben nicht verloren, Miss Caroline«, entgegnete er. »Wir lassen uns nur Zeit,
unseren nächsten Angriff zu planen.«
    Caroline
legte ihre Hände auf seine Brust, um ihn auf Distanz zu halten, weil sie
spürte, daß sie seinem Charme schon wieder erlag. »Während du das tust, General
Lee, verbrennt unser Abendessen.«
    Guthrie
schaute sich nicht einmal danach um. »Es ist noch nicht soweit«, sagte er, und
seine Lippen waren Carolines so nahe, daß ihr Mund vor Erwartung bebte. »Wenn
ich dich geliebt habe, wird es erst richtig gar sein.«
    »Du hast
mir versprochen, es nicht zu tun«, protestierte Caroline, aber nur sehr
schwach. Seine Hände ruhten auf ihren Hüften, seine Küsse zogen sie in einen
Strudel von Emotionen, denen sie nichts entgegenzusetzen hatte.
    Doch dann
löste er sich ganz abrupt von ihr. »Du hast recht«, sagte er in entschiedenem
Ton. »Wenn du willst, daß ich dich liebe, mußt du mich schon darum bitten.« Und
damit kehrte er zum Lagerfeuer und zu seinem Kaninchen zurück.
    Nichts
hätte Caroline dazu bringen können, ihre Enttäuschung zu zeigen. Langsam
schlenderte sie ein Stück in den Wald hinein, zog dort rasch ihre Hosen aus und
das Kleid an. Ohne Guthrie auch nur anzusehen, ging sie dann an ihm vorbei und
begann die Kleidungsstücke im kalten Fluß zu waschen. Danach hängte sie sie auf
einem flachen Ast zum Trocknen auf.
    Als das
Kaninchen gar war, zerteilte Guthrie es in Stücke und gab Tob eine großzügige
Portion, bevor er Caroline ihren Anteil reichte.
    »Ich würde
nie einen Mann bitten, mich zu lieben«, sagte sie etwas verspätet, als sie vor
dem Feuer hockte und aß.
    Das Fleisch
war köstlich. Nach einigen Minuten schweigenden Genießens nahm Guthrie
Carolines Hand in seine, ließ seine Zunge langsam über einen ihrer Finger
gleiten und küßte die Innenfläche ihrer Hand. »Selbstverständlich nicht«,
stimmte er zu, und Caroline muße einen Moment nachdenken, bevor sie wußte, was
er meinte.
    Aber dann
brannten ihre Wangen. »Nein, das würde ich wirklich nicht«, beharrte sie.
    Er schnitt
ein saftiges Stückchen Fleisch ab und strich damit über ihre Lippen, bis sie
sich von selbst öffneten. Dann legte er das Fleisch

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