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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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schelmisches
Funkeln in seinen Augen stand. »Wahrscheinlich wäre ich die meiste Zeit damit
beschäftigt, dich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Und den Rest der Zeit
würden wir ohnehin damit verbringen, uns zu lieben.«
    Caroline
errötete. »Oh ... Das muß jetzt aufhören, Guthrie.«
    Er lachte
nur. »Ich habe einmal ein Buschfeuer in Kansas miterlebt – in einer halben
Stunde verbrannten über fünfzig Hektar Gras. Ich glaube, auf dieses Feuer zu
spucken, um es zu löschen, und aufzuhören, uns zu lieben, wäre in etwa gleichermaßen.
Solange die Flammen etwas haben, wovon sie zehren können, werden sie
weiterbrennen.«
    Caroline
rappelte sich auf und trat ein paar Schritte zurück. »Das ist schön und gut –
für dich. Aber ich bin diejenige, die die Schande tragen müßte, ein uneheliches
Kind zur Welt zu bringen.
Diese Dinge sind für Frauen ganz anders, Guthrie. Männer werden für ihre
Eroberungen insgeheim bewundert, während man auf Frauen herabsieht und sie
verurteilt.«
    Ein
köstliches Aroma stieg aus der Pfanne auf, das Caroline das Wasser im Munde
zusammenlaufen ließ und ihren Magen veranlaßte, laut zu knurren.
    »Die
Menschen werden sich ihre Meinung nach dem bilden, was du selber von dir
denkst«, antwortete Guthrie ruhig, stand auf und schaute Caroline ernst in die
Augen. »Du bist nicht wie deine Mutter, Caroline.«
    Ein wenig
trotzig schob sie ihr Kinn vor. »Wie kannst du so sicher sein? Du hast sie nie
gekannt.«
    »Möglich,
aber ich kenne dich. Du hast noch nie freiwillig jemanden im Stich gelassen –
nicht einmal diese traurige Ausgabe von einem Mann, von dem du glaubtest, ihn
heiraten zu wollen. Und es quält dich immer noch, daß du damals diesen Zug
verlassen und deine kleinen Schwestern weiterfahren lassen mußtest.« Er trat
näher und schloß sanft seine Hände um ihre Schultern. »Es geht ihnen sicher
gut, Wildkatze. Wo immer deine Schwestern sich auch aufhalten mögen, es geht
ihnen gut.«
    »Woher
willst du das wissen?« entgegnete Caroline verdrossen, obwohl sie ihm so gern
geglaubt hätte.
    Guthrie
grinste. »Weil es deine Schwestern sind. Ich bin ziemlich sicher, daß sie dich
beide verzweifelt suchen und jede von ihnen irgendeinen Mann zum Wahnsinn
treibt.«
    »Der Fisch
verbrennt«, sagte Caroline, um ihn davon abzulenken, daß ihre Augen feucht
geworden waren.
    Guthrie
ging zurück und zog die Pfanne aus dem Feuer. Sie aßen von Emailletellern, die
Caroline später im Fluß abspülte. Als sie damit fertig war, stellte sie fest,
daß sich ihr Gefährte in der Nähe des Wasserfalls im Gras ausgestreckt hatte.
    Sie fühlte
sich auf unwiderstehliche Weise zu ihm hingezogen, als habe er ein Seil um
ihre Taille geschlungen und zöge sie zu sich heran. »Guthrie?« sagte sie
schüchtern.
    Er hob
nicht den Kopf. »Was ist?«
    »Reiten wir
nicht weiter?«
    »Später.
Zuerst ruhen wir uns aus.« Er rollte sich auf die Seite und schaute zu ihr auf.
»Ich möchte nichts anderes, als dich in den Armen halten«, sagte er, als
Antwort auf die Frage, die Caroline nicht zu stellen wagte.
    »Versprochen?«
    »Ja.«
    Weil sie
Guthrie glaubte, legte sie sich neben ihn in das zerdrückte Gras, ließ sich in
die Arme nehmen und an ihn ziehen. »Was geschieht, wenn Mr. Flynn zurückkommt,
um Rache an uns zu nehmen?« fragte sie besorgt.
    Guthrie
lachte. »Verdammt, ich wünschte, das würde er, Wildkatze. Dann könnte ich ihn
an den Haaren packen und nach Laramie zurückschleifen, damit er gehängt wird.
Aber leider wird er längst auf dem Weg nach Mexiko City sein.«
    »Du würdest
ihm doch bestimmt nicht bis nach Mexiko folgen?«
    »In die
Hölle, wenn es nötig wäre«, erwiderte Guthrie hart. »Und jetzt schließ die
Augen – und den Mund – und versuch zu schlafen.«
    Das fiel
Caroline nicht schwer, da sie sehr müde war. Als sie Stunden später erwachte,
stand die Sonne schon tief am Horizont, und Guthrie hockte am Feuer und kochte
etwas, was einen wunderbaren Duft ausströmte.
    Sie
richtete sich gähnend auf und fühlte sich auf merkwürdige Weise sicher und
geborgen. Es war fast, als gehörte dieser einsame Ort nur ihnen ganz allein.
»Was kochst du?« fragte sie.
    Guthrie
lächelte. »Kaninchen.«
    Caroline
verzog sich in den Wald und kam dann zurück, um ihre Hände im Fluß zu waschen
und ihr Haar zu bürsten und neu zu flechten. Sie setzte sich auf einen
trockenen Felsen und beobachtete Guthrie beim Grillen des Kaninchens. »Bleiben
wir heute nacht hier?«
    Er drehte
sich zu

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