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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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»Am besten
können Sie mir danken, indem Sie schnell wieder gesund werden«, meinte er,
während er ein Desinfektionsmittel herausnahm. »Morgen können Sie vermutlich
schon aufstehen, aber Sie sollten sich eine Zeitlang nicht überanstrengen.«
    Guthrie
zuckte zusammen und biß sich auf die Lippen, als die scharfe Flüssigkeit seine
Wunde berührte.
    Doc Elkins
verband seine Schulter und fertigte aus einem alten Kissenbezug eine Schlinge
an. »Na bitte«, sagte er zufrieden, »jetzt sind Sie fast wieder so gut wie
neu.«
    Als der
Arzt nach Sweet Home zurückgeritten war, wo er lebte, machte Penny Caroline den
Vorschlag, ein Bad zu nehmen und dann ein Kleid von ihr anzuziehen, damit sie
ihre eigene, blutverschmierte Kleidung waschen konnte.
    Caroline
war gerührt. »Vielen Dank, das wäre wunderbar.«
    Penny
lächelte und legte einen Arm um Carolines Taille, als sie auf den Hof
hinausgingen. »Haben Sie irgendwo Familie, Caroline?« fragte sie.
    »Ja, zwei
Adoptivmütter – Miss Phoebe und Miss Ethel Maitland. Sie haben mich von meinem
achten Lebensjahr an aufgezogen.« Sie schluckte. »Und irgendwo habe ich auch
zwei Schwestern.«
    »Irgendwo?«
fragte Penny stirnrunzelnd.
    Caroline
nickte. »Das ist eine lange Geschichte«, sagte sie, und während Penny und sie
das Wasser erhitzten, erzählte sie sie ihr.

18

    »Wir
reiten«, sagte
Guthrie stur. Er saß aufrecht im Bett, einen sehr entschiedenen Zug um seinen
Mund.
    »Wir
bleiben«, widersprach Caroline mindestens so stur wie er. Sie hatte ihre
Kleider gewaschen und sich gebadet und saß nun am Kamin und trocknete ihr Haar.
    Guthries
Nasenflügel bebten. »Na schön!« fuhr er auf. »Dann bleibst du eben, und ich
reite weiter. Das ist sowieso besser.«
    Caroline
bürstete ihre langen Locken. »Du bleibst hier«, erwiderte sie gelassen. »Du
könntest dich keine fünf Minuten im Sattel halten, und wenn du nicht
starrsinnig wie ein Maulesel wärst, würdest du das selber merken.«
    Guthrie
fluchte und starrte sehnsüchtig aus dem Fenster. »Flynn hat die ganze Zeit
gewußt, daß wir ihm folgten«, sagte er nachdenklich. »Er hat uns beobachtet und
auf uns gewartet.«
    Caroline
errötete. Beobachtet? Um Himmels willen, bloß das nicht ! »Ich weiß, daß es ein
schwerer Schlag für deinen Stolz ist«, sagte sie besänftigend. »Da du dich für
einen Experten hältst ...«
    »Ich bin ein Experte, verdammt!« fiel Guthrie ihr ins Wort.
    Caroline
seufzte. »Wie auch immer. Flynn ist verletzt. Ich glaube nicht, daß er weit
gekommen ist.«
    »Gib mir
meine Hose.«
    Um nicht
ärgerlich zu werden, mußte Caroline sich dazu zwingen, daran zu denken, daß sie
diesen Mann liebte und froh war, daß er noch lebte. »Mr. Hayes, ich möchte Sie
doch sehr bitten, die nötige Höflichkeit walten zu lassen, wenn Sie etwas von
mir wollen!«
    »Na schön«,
erwiderte er seufzend. »Dann gib mir bitte meine verdammten Hosen!«
    Caroline
lächelte. »Das geht nicht. Ich habe sie gewaschen. Sie hängen mit meinen Sachen
im Garten.«
    Guthries
Nacken lief rot an. »Das hast du absichtlich getan«, beschuldigte er sie.
    »Deine
Sachen gewaschen? Aber selbstverständlich, Mr. Hayes.«
    »Wie soll
ich hinausgehen und pi ... und mich erleichtern?«
    Sie dachte
an die Tage im Gefängnis und den Nachttopf, den man ihr dort gegeben hatte.
Niemand, nicht einmal Guthrie hatte etwas daran gefunden. Mit einem
vielsagenden Lächeln nahm sie den Deckel von dem Nachttopf unter dem Bett.
»Hier«, sagte sie heiter.
    Guthrie gab
sich gar keine Mühe mehr, höflich zu bleiben. »Ich pinkele nicht in so ein
Ding!«
    »Ich würde
sagen, deine anderen Möglichkeiten sind sehr beschränkt«, erwiderte Caroline,
bevor sie hinausging, um nachzusehen, ob ihre Kleider inzwischen trocken waren.
    Penny und
William waren mit ihrem Wagen in die Hügel gefahren, um ihren Tieren Heu zu
bringen. Als Caroline sie jetzt in der Ferne sah, versetzte es ihr einen Stich
der Eifersucht. Was immer dieses Ehepaar auch sonst belasten mochte, sie hatten
sich gegenseitig und würden zusammen sein, bis daß der Tod sie trennte.
    Sie selbst
hingegen ... Caroline konnte nicht vergessen, daß es nicht ihr Name gewesen
war, den Guthrie in den Augenblicken höchster Not und Schmerzen ausgerufen
hatte. Nicht einmal Adabelle hatte er da herbeigesehnt. Nein, es war Annie
gewesen, seine junge Braut, die er vor so langer Zeit in Kansas verloren hatte.
    Die Wäsche
war noch feucht, und so hielt Caroline noch einmal nach Penny und

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