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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ist
fort«, sagte sie erleichtert.
    Penny war blaß
vor Angst. Jetzt, wo die unmittelbare Gefahr vorüber war, brach sie zusammen
und ließ sich auf einen Sessel fallen. »Wer war das?« flüsterte sie
erschüttert.
    Caroline
setzte sich zu ihr und erzählte ihr Seatons und ihre eigene Geschichte. Während
sie sprach, wurden Pennys Augen immer größer.
    »Dann sind
Sie ja eine Gesetzlose!« sagte sie verblüfft.
    Caroline
verzog das Gesicht. »Das könnte man vielleicht sagen, aber es lag nie in meiner
Absicht, daß all das geschehen sollte. Mr. Flynn behauptete, ungerechterweise
verurteilt worden zu sein, und ich glaubte ihm. Und so geschah es eben.«
    Penny
schaute zu Guthrie hinüber, der blaß und schwitzend im Bett lag. Caroline sah,
daß er sich in direkter Schußlinie vom Fenster befand und setzte sich zu ihm
auf die Matratze, seinen 45er schußbereit in der Hand.
    »Und er?
Was hat Mr. Hayes damit zu tun?«
    Caroline
wollte Guthrie nicht in die Angelegenheit verwickeln. »Er ist nur ein Freund«,
sagte sie bedauernd. »Ihm wäre nichts passiert, wenn er nicht versucht hätte, mir
zu helfen.«
    »Er ist
mehr als ein Freund«, widersprach Penny und schenkte sich und Caroline
eine großzügige Portion Whiskey in den Kaffee, in der Hoffnung, daß der Alkohol
ihre Nerven beruhigte. »Ich brauche Sie nur anzusehen, um zu wissen, daß Sie am
liebsten mit ihm tauschen würden, um ihm seine Schmerzen abzunehmen.«
    Caroline
begann zu weinen. »O Gott, wenn ich das bloß könnte!« schluchzte sie. »Wenn ich
ihm doch nur meine Kraft und meine Gesundheit schenken könnte!«
    »Sie müssen
ihn sehr lieben«, bemerkte Penny nachdenklich, während sie ans Fenster trat und
in die Nacht hinausstarrte. »Das stimmt«, gab Caroline zu. »Ich liebe ihn
sehr.«
    Penny kam
vom Fenster zurück, aber Caroline sah, daß sie darauf achtete, ihm nicht den
Rücken zuzukehren. »Ich liebe meinen William auch«, sagte Penny leise. »Ich
habe ihm erzählt, was diese Männer mit mir gemacht haben, und er hat mich nur
in die Arme genommen und mich an sich gedrückt. Er sagte, er bedauere sehr,
nicht dagewesen zu sein, um mich zu beschützen.«
    Caroline
trocknete ihre Tränen und lächelte. »Dann ist er ein guter Mensch. Sie können
froh sein, ihn zu haben.«
    Penny
nickte traurig. »Wenn ich ihm doch nur ein Kind schenken könnte – aber das
scheint der Herrgott mir zu verweigern.« Sie setzte sich wieder an den Tisch.
»Williams Schwester Belinda schrieb, daß sie verwitwet ist und ihre Kinder
nicht mehr alle zusammen behalten kann. Und 'William meint, wir sollten die
beiden Jungen zu uns nehmen. Dann blieben sie wenigstens in der Familie.«
    »Gute
Idee«, sagte Caroline lächelnd. »Aber müßten die Jungen nicht in die Schule?
Im Winter sind Sie doch hier bestimmt wochenlang eingeschneit.«
    »William
könnte die Jungen unterrichten – er ist ein kluger Mann«, entgegnete Penny.
»Und das bißchen Schnee macht uns nichts aus.«
    Caroline
zuckte die Schultern. Von Oktober bis April praktisch eingeschneit zu sein,
entsprach nicht ihrer Vorstellung von > ein bißchen Schnee < , aber das war
schließlich nicht ihre Sache.
    Unwillkürlich
stellte sie sich vor, wie sie und Guthrie solch lange Wintermonate verbringen
würden, und ein eisiger Schmerz griff nach ihrem Herzen. Vielleicht würde sie
nun nie wieder in seinen Armen liegen ...
    »Du darfst
nicht sterben!« flüsterte sie Guthrie beschwörend zu, und Penny wandte sich ab
und tat, als hätte sie nichts gehört.
    Eine
weitere Stunde verging, bevor an die Tür geklopft wurde und eine Männerstimme
rief: »Macht auf! Ich bin's, William!«
    Caroline
und Penny sprangen gleichzeitig auf, aber Penny war als erste an der Tür. »Es
war ein Mann hier«, berichtete sie aufgeregt und schlang ihre Arme um Williams
Nacken. »Er griff Caroline an, als sie zum Brunnen ging, aber ich habe auf ihn
geschossen!«
    William
wirkte verblüfft, aber Caroline beachtete ihn kaum. Sie sah nur den kleinen
weißhaarigen Mann, der hinter William hereingekommen war.
    »Das ist
Doc Elkins«, sagte er und schloß die Tür.
    Der alte
Arzt nickte Caroline freundlich zu und ging dann zu Guthrie.
    »Das sieht
nicht gut aus«, meinte er, nachdem er die Verbände entfernt hatte. »Gar nicht
gut.«
    Caroline
hielt sich in seiner Nähe. »Wird er wieder gesund?«
    Der Arzt
seufzte, zog sich einen Stuhl ans Bett und legte eine Hand auf Guthries
fieberheiße Stirn. »Hallo, mein Junge«, sagte er sanft, um dann seine

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