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Caroline

Caroline

Titel: Caroline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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fragte ich gespielt naiv.
    »Was weiß denn ich. Dass man sie irgendwie reingelegt hat?«
    Mit einem höchst ungläubigen Gesichtsausdruck schüttelte ich den Kopf. »Wie sollte das denn funktionieren? Man weiß doch, ob man ein Buch geschrieben hat oder nicht. Wenn man ein Buch veröffentlicht, das man nicht selbst verfasst hat, dann fällt man nicht auf irgendetwas herein, sondern dann ist das Plagiat, wie immer man daran gekommen sein mag.«
    Nijman nickte und schaute mich wieder eine Weile schweigend an.
    »Oder es war ein Trick der englischen Autorin«, spekulierte ich. »Für das englische Original wird ja jetzt auf internationaler Ebene ordentlich die Werbetrommel gerührt. Ist eigentlich auch der Agent der Larue vernommen worden?«
    Nijman rieb sich mit der Hand über die Stirn. »Den Berichten zufolge weiß der Mann von nichts. Das will ich auch gerne glauben, denn man müsste schon verrückt sein, sich an so etwas zu beteiligen.«
    Ich ließ die beiden maskierten Zerstörer unerwähnt und fragte: »Aber du arbeitest doch noch an dem Mordfall?«
    »Jedenfalls solange niemand einen Zusammenhang mit der Larue sieht«, antwortete er. »Wir werden deine Hinweise überprüfen und die Zeugen vernehmen. Carolines Mutter war nicht zu Hause, aber der Montag, an dem die Putzfrau der Larue sie deiner Aussage nach gesehen hat, könnte tatsächlich der Tag ihres Verschwindens sein. Die Autopsie hat genau die Woche als Todeszeitraum ergeben und die Karte aus Utrecht wurde mit höchster Wahrscheinlichkeit erst nach ihrem Tod eingeworfen.« Er hob die Hände.
    »Das ist doch schon mal was.«
    Er warf mir einen mitleidigen Blick zu. »Mit ein bisschen Glück können wir vielleicht beweisen, dass die Larue die Letzte war, die das Mädchen lebend gesehen hat. Doch wenn sie eine Erklärung dafür parat hat, warum sie bei ihr zu Besuch war, und steif und fest behauptet, dass sie die Kleine am Mittwochmorgen mit Reisetasche und Computer zum Bahnhof gebracht hat, können wir mit blonden Haaren im Gästebett nichts anfangen und kommen ohne knallharte Beweise keinen Schritt weiter. Du bist vom Fach, du weißt doch selbst, wie das ist.«
    »Flurazepam im Arzneischrank, Spuren im Jeep, auf dem Boot?«
    Sehr überzeugend klang das nicht und Nijman nickte viel sagend. »Welche Spuren denn? Es ist kein Blut geflossen.«
    »Am besten wäre also ein Geständnis«, sagte ich.
    Er lachte abfällig. »Und wenn der psychiatrische Gutachter sie für unzurechnungsfähig erklärt, wird man auch das auseinander pflücken.«
    Wir tranken Kaffee und hielten Kriegsrat, im Heuschober, weil Nel dort ihren Arbeitsplatz hatte. Im Wohnhaus hatten zwei Zimmerleute des Bauunternehmers aus Acquoy eine neue Büroecke für mich fabriziert und im Gästezimmer eine neue Fensterscheibe eingesetzt. Der Chef hatte ein merkwürdiges Gesicht gemacht, als wir ihm erklärt hatten, dass wir ein kleines Malheur mit dem Fenster sowie ein Feuerchen im Haus gehabt hätten, damit aber weder die Feuerwehr noch die Versicherung hatten belästigen wollen. Inzwischen war alles wieder in Ordnung und ich konnte ein neues Leben mit einem schönen blauen iMac beginnen, den Nel mit allem ausgerüstet hatte, was sie an Back-ups finden konnte, inklusive einiger selbst geschriebener Programme, sodass das Ding zumindest ein wenig belebt aussah, als ich es zum ersten Mal einschaltete.
    »Dann mal ran an den Speck!«, beschloss ich am Ende unserer Diskussion.
    Nel schaltete einen Rekorder ein und setzte Kopfhörer auf, als ich die Nummer in Eemnes wählte. Ein Mann meldete sich. »Hallo?«, sagte er, ohne seinen Namen zu nennen.
    »Ah, Meneer Drisman. Max Winter. Ich hatte geglaubt, dass Sie sich inzwischen von Ihrer Klientin distanziert hätten, aber Sie sind also noch an Bord. Ich habe erfahren, dass Mevrouw Larue freigelassen wurde, und dachte, ich rufe mal an.«
    »Mevrouw Larue ruht sich gerade aus.« Drisman gab keinen weiteren Kommentar ab.
    »Ich muss sie so schnell wie möglich sprechen.«
    »Warum?«
    »Ich habe etwas, was sie bestimmt interessiert.«
    »Was?«
    »Das, was die beiden Herren nicht gefunden haben. Es hat mich einen Computer gekostet, aber ich bin nicht nachtragend. Ich traue Computern sowieso nicht besonders, bei den ganzen Viren heutzutage. Deshalb hatte ich es an einem sicheren Ort aufbewahrt.«
    »Was denn?«, wiederholte er ungeduldig, doch ich wusste, dass er mir weiter zuhören würde.
    Ich nahm mir Zeit für die Antwort. »Wenn ich das jedem auf die Nase

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