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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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los. SOCA , Five, örtliche Polizei. Die Bombe ist in York.«
    »York?«
    »Hydts Leute fahren die Vorrichtung in einem Lastwagen von March nach York. Sie soll heute Vormittag explodieren. Den genauen Ort kenne ich noch nicht. Vielleicht eine Sportveranstaltung – da war dieser Hinweis auf einen ›Kurs‹, also versuchen Sie es bei der Rennbahn. Oder bei einer anderen großen Menschenansammlung. Überprüfen Sie sämtliche Verkehrskameras in und um March, und registrieren Sie so viele Lkw-Kennzeichen wie möglich. Dann vergleichen Sie die mit den Nummernschildern aller Laster, die ungefähr jetzt in York eintreffen. Sie müssen …«
    »Genug, Bond«, unterbrach Osborne-Smith ihn kühl. »Vorfall Zwanzig hat nichts mit March oder Yorkshire zu tun.«
    Bond entging nicht, dass Osborne-Smith ihn mit Nachnamen ansprach und wieder so herablassend wie früher klang. »Wovon reden Sie da?«
    Dunne winkte ihn zu sich. Bond nickte und rang sich ein freundliches Lächeln ab.
    »Wussten Sie, dass Hydts Firmen auch Gefahrgut verarbeiten?«, fragte Osborne-Smith.
    »Äh, ja, aber …«
    »Und erinnern Sie sich noch, dass ich Ihnen von den Tunneln erzählt habe, die er derzeit für irgendein tolles neues Müllabfuhrsystem baut, auch in der Gegend um Whitehall?« Osborne-Smith klang wie ein Anwalt, der einen Zeugen verhörte.
    Bond schwitzte. »Aber das hat nichts mit dem Anschlag zu tun.«
    Dunne wurde immer ungeduldiger. Sein Blick war unverwandt auf Bond gerichtet.
    »Da bin ich anderer Meinung«, sagte Osborne-Smith pikiert. »Einer der Tunnel verläuft unweit der heutigen Sicherheitskonferenz in der Richmond Terrace. Ihr Boss, meiner, hochrangige Vertreter von CIA , Six, dem Joint Intelligence Committee – das ist ein veritables Who’s Who der Sicherheitsbranche. Hydt wollte dort irgendwas Übles aus seiner Entsorgungsfirma für Gefahrgut freisetzen und alle töten. Seine Leute schleppen schon seit Tagen Tonnen zwischen den Tunneln und Gebäuden in der Nähe von Whitehall hin und her. Niemand hat daran gedacht, sie zu überprüfen.«
    »Percy, Sie irren sich«, sagte Bond ruhig. »Er wird keine Angestellten in Green-Way-Montur für den Anschlag benutzen. Das wäre viel zu offensichtlich. Er würde sich damit selbst belasten.«
    »Wie erklären Sie dann unseren kleinen Fund in den Tunneln? Strahlung.«
    »Wie viel?«, fragte Bond unverblümt.
    Eine Pause. »Etwa vier Millirem«, erwiderte Osborne-Smith gereizt.
    »Das ist doch gar nichts , Percy.« Alle Agenten der Abteilung O kannten sich gut mit Strahlungswerten aus. »Jeder Mensch auf dieser Erde bekommt pro Jahr allein sechzig Millirem kosmische Strahlung ab. Rechnen Sie ein oder zwei Röntgenbilder dazu, sind Sie schon bei bis zu zweihundert. Eine schmutzige Bombe würde viel höhere Werte als vier Millirem hinterlassen.«
    Osborne-Smith ignorierte ihn. »Was York angeht, müssen Sie sich verhört haben«, beschied er ihm fröhlich. »Vielleicht war der Duke-of-York-Pub oder das Londoner Theater gemeint. Das nutzen sie womöglich als Bereitstellungsraum. Wir prüfen das nach. Ich habe jedenfalls die Sicherheitskonferenz abbrechen und alle in Sicherheit bringen lassen. Bond, ich zerbreche mir über diesen Hydt den Kopf, seit ich weiß, dass er in Canning Town wohnt und Sie mir von seiner Begeisterung für tausend Jahre alte Leichen erzählt haben. Er weidet sich am Zerfall, am Niedergang.«
    Dunne kam nun mit langsamen Schritten direkt auf den Subaru zu.
    »Ich weiß, Percy«, sagte Bond, »aber …«
    »Um den Zerfall der Gesellschaft zu fördern – welche bessere Möglichkeit gäbe es, als die Sicherheitsexperten der halben westlichen Welt auszuschalten?«
    »Okay, meinetwegen. Machen Sie in London, was Sie wollen. Aber lassen Sie die SOCA und einige Teams von Five der Sache in York nachgehen.«
    »Dafür reichen die verfügbaren Kräfte nicht aus. Ich kann hier niemanden erübrigen. Vielleicht heute Nachmittag, aber vorläufig nicht, tut mir leid. Bis heute Abend passiert doch sowieso nichts.«
    Bond erklärte ihm, dass der Zeitpunkt des Anschlags vorverlegt worden war.
    Ein Kichern. »Weil Ihr Ire die Vierundzwanzig-Stunden-Uhr bevorzugt? Kommt Ihnen das nicht selbst ein bisschen albern vor? Nein, wir bleiben bei meinem Plan.«
    Deshalb also hatte Osborne-Smith sich hinter M gestellt und dafür plädiert, Bond in Südafrika zu belassen. Er hatte gar nicht geglaubt, dass Bond sich auf der richtigen Spur befand; er hatte ihm einfach nur den Wind aus den Segeln nehmen

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