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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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er keine Stimmen hören, aber nach den Schatten auf dem Gang zu urteilen, waren inzwischen andere Männer hinzugestoßen, darunter vielleicht auch Dunne. Bond spürte zudem, dass sie den Raum gleich stürmen würden, alle auf einmal. Sie würden ausschwärmen und nach oben, unten, links und rechts zugleich sichern. Gegen so eine Formation hatte Bond keine Chance.
    Die Schatten kamen näher.
    Es blieb nur ein Ausweg, und der war weder besonders schlau noch subtil. Bond schleuderte einen Stuhl durch das Fenster und sprang hinterher. Der Boden lag knapp zwei Meter tiefer. Bond landete hart, verletzte sich aber nicht. Er rannte auf das Gelände, auf dem sich keine Arbeiter mehr befanden.
    Dann wandte er sich erneut in die Richtung seiner Verfolger und ging beim Auferstehungstrakt hinter einer abmontierten Bulldozerschaufel in Deckung. Er zielte auf das kaputte Fenster und eine nahe Tür.
    Noch acht Schuss übrig, acht Schuss, acht …
    Er legte den Finger um den empfindlichen Abzug und wartete, wartete … atmete so kontrolliert wie möglich.
    Doch die Wachen fielen nicht auf die Falle herein. Niemand zeigte sich an dem Fenster. Das bedeutete, sie würden das Gebäude durch andere Ausgänge verlassen. Ihre Absicht war natürlich, ihn in die Zange zu nehmen. Was sie nun taten – und zwar sehr effektiv. Am Südende des Gebäudes liefen Dunne und zwei Posten hinter einige Lastwagen in Deckung.
    Bond schaute instinktiv in die andere Richtung und sah die beiden Wachen, die im Korridor auf ihn geschossen hatten. Sie näherten sich aus Richtung Norden und gingen nun ebenfalls in Deckung, hinter einem gelb-grünen Bagger.
    Die Bulldozerschaufel schützte ihn nur gegen Angriffe aus westlicher Richtung, die Gegner kamen aber aus Norden und Süden. Bond rollte sich weg, gerade als einer der Kerle aus dem Norden das Feuer eröffnete. Das Bushmaster war ein kurzes, aber erschreckend treffsicheres Gewehr. Die Projektile hämmerten in den Boden und mit lautem metallischem Klang gegen den Seitenarm der Bulldozerschaufel, an dem sie zerplatzten. Heiße Blei- und Kupfersplitter prasselten auf Bond nieder.
    Sobald die zwei Männer im Norden Bond auf diese Weise festgenagelt hatten, rückte unter Dunnes Führung das andere Team aus der entgegengesetzten Richtung weiter vor. Bond hob vorsichtig den Kopf, um nach einem Ziel Ausschau zu halten, doch die Angreifer blieben fast durchgängig hinter Müllhaufen, Ölfässern oder irgendwelchen Geräten in Deckung. Bond schaute erneut, konnte aber niemanden mehr entdecken.
    Plötzlich explodierte überall um ihn herum der Boden, denn beide Gruppen nahmen ihn ins Kreuzfeuer. Bond kauerte sich in eine Bodensenke, aber die Einschläge kamen näher und näher. Die Männer im Norden verschwanden hinter einem flachen Hügel. Vermutlich wollten sie ihn erklimmen und Bond aus dieser erhöhten Schussposition erledigen.
    Er musste seinen Standort sofort verlassen. Er drehte sich um und kroch so schnell er konnte durch Gras und Unkraut nach Osten, tiefer in das Gelände. Dabei fühlte er sich völlig ungeschützt. Der Hügel lag halb links hinter ihm, und er wusste, dass die beiden Schützen ihn von dort aus jeden Moment ins Visier nehmen würden.
    Wie weit hatten sie es noch bis nach oben? Fünf Meter, drei, einen? Bond stellte sich vor, wie sie sich die Hügelflanke hinaufschoben und auf ihn anlegten.
    Jetzt!, dachte er.
    Doch er wartete noch fünf qualvolle Sekunden, nur um sicherzugehen. Sie kamen ihm wie Stunden vor. Dann rollte er sich auf den Rücken und zielte über seine Füße hinweg.
    Einer der Posten stand tatsächlich oben auf dem Hügel und gab ein deutliches Ziel ab. Sein Partner kniete neben ihm.
    Bond drückte ab, visierte das zweite Ziel an und feuerte erneut.
    Der stehende Kerl griff sich an die Brust, kippte nach vorn und rollte den Hügel hinunter. Das Bushmaster rutschte ihm hinterher. Der andere Posten hatte sich rechtzeitig nach hinten fallen lassen und war unverletzt geblieben.
    Noch sechs Schuss. Sechs.
    Und vier Gegner.
    Dunne und die anderen eröffneten das Feuer auf seine Position. Bond rollte sich zwischen Ölfässer, die im hohen Gras standen, und sah sich genauer um. Seine einzige Fluchtmöglichkeit war der Vordereingang in dreißig Metern Entfernung. Der Durchgang war offen. Doch das Gelände bis dahin war weitgehend ungeschützt. Dunne und seine zwei Begleiter würden eine gute Schussposition erhalten und der Posten auf dem nördlichen Hügel ebenfalls. Er konnte …
    Auf

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