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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Flugzeugträger. Es sind bereits Jets aufgestiegen, um die Maschinen mit den Hilfsgütern abzufangen. Die RAF und das südafrikanische Militär haben Kampfhubschrauber losgeschickt, um die Schiffe zurückzuholen.«
    Bond dankte dem großen schwitzenden Mann für seine Bemühungen. Er hatte Lamb zu keinem Zeitpunkt verdächtigt – der Kerl verhielt sich so seltsam, weil er im Wesentlichen ein Feigling war. Lamb hatte eingeräumt, dass er während des Einsatzes auf dem Green-Way-Gelände verschwunden war, um sich im Unterholz zu verstecken, wenngleich er nicht zugab, dass er sich außerdem selbst durch den Ärmel geschossen hatte. Für Bond war er jedenfalls der perfekte Köder gewesen, um ihn seiner wahren Verdächtigen zu präsentieren: Felicity Willing.
    Bheka Jordaan erhielt noch einen Anruf. »Unsere Leute werden sich etwas verspäten – es gab einen schweren Unfall auf der Victoria Road. Kwalene sagt, sie sind in zwanzig oder dreißig Minuten hier.«
    Bond schaute zu Felicity. Sogar jetzt, da sie auf dem dreckigen Boden dieser klapprigen Baustelle saß, strahlte sie Stärke und Herausforderung aus, wie eine wütende Löwin im Käfig.
    »Woher … woher hast du es gewusst?«, fragte sie.
    Sie konnten die besänftigende, aber kraftvolle Brandung des Atlantiks hören, die Rufe von Vögeln, das Hupen eines Wagens in der Ferne. Das Zentrum von Kapstadt lag gar nicht weit entfernt und schien sich doch in einem anderen Universum zu befinden.
    »Es haben mich mehrere Dinge stutzig gemacht«, sagte Bond. »Zunächst mal Dunne selbst. Wieso der mysteriöse Geldtransfer auf sein Schweizer Konto am gestrigen Tag, noch vor Gehenna? Das deutete darauf hin, dass Dunne einen unbekannten Partner hatte. Gestützt wurde dieser Eindruck durch eine aufgefangene Nachricht, in der stand, statt Hydt könne auch jemand anders das Projekt fortführen. Wem sollte man so etwas mitteilen? Zum Beispiel jemandem, der in keinerlei direkter Verbindung zu Gehenna stand.
    Dann fiel mir ein, dass Dunne nach Indien, Indonesien und in die Karibik gereist war. Bei der Wohltätigkeitsveranstaltung hast du gesagt, ihr hättet Filialen in Mumbai, Jakarta und Port-au-Prince eröffnet. Ein erstaunlicher Zufall, nicht wahr? Du und Dunne hattet beide Verbindungen nach London und Kapstadt, und ihr hattet euch hier in Südafrika etabliert, bevor Hydt seine Green-Way-Zweigstelle eröffnet hat. Auf die NOAH -Verbindung bin ich von selbst gekommen«, fuhr Bond fort. Als er in der SAPS -Zentrale auf ihre Visitenkarte gestarrt hatte, war ihm plötzlich bewusst geworden, dass zur IOAH nur ein Buchstabe Unterschied bestand. »Ich habe das Firmenregister in Pretoria überprüft und den ursprünglichen Namen der Gruppe herausgefunden. Als du mir erzählt hast, du hättest gehört, dass jemand Lamb als Noah bezeichnet hat, wusste ich also, dass du lügst. Und du hast dadurch deine Schuld bestätigt. Aber wir mussten dich immer noch dazu verleiten, uns weitere Einzelheiten zu verraten, vor allem über Vorfall Zwanzig.« Er musterte sie kalt. »Für aggressivere Verhörmethoden blieb mir keine Zeit.«
    Absicht … Reaktion.
    Da er Felicitys Absicht nicht gekannt hatte, war diese Täuschung ihm als die bestmögliche Reaktion erschienen.
    Felicity schob sich in Richtung Wand und warf dabei einen Blick zum Fenster hinaus.
    In Bonds Verstand fügten sich mehrere Einzelteile schlagartig zu einem Bild zusammen: Felicitys Seitenblick, der »Unfall«, der die Victoria Road blockierte, Dunnes geniale Begabung als Planer und die Autohupe, die vor etwa drei Minuten erklungen war. Es hatte sich dabei natürlich um ein Signal gehandelt, und Felicity hatte seitdem die Sekunden gezählt.
    »Volle Deckung!«, rief Bond und warf sich auf Bheka Jordaan.
    Sie beide und Lamb gingen zu Boden, während im selben Moment Projektile durch die Fenster schlugen und den Raum mit glitzernden Konfettischerben füllten.

69
    Bond, Lamb und Jordaan gingen so gut wie möglich in Deckung, was nicht einfach war, weil die gesamte Nordwand des Raumes aus Glas bestand. Die Tischsägen und anderen Werkzeuge boten zwar einigen Schutz, aber dank der eingeschalteten Beleuchtung konnte der Heckenschütze in aller Ruhe Maß nehmen.
    Felicity duckte sich noch tiefer.
    »Wie viele Männer hat Dunne dabei?«, herrschte Bond sie an.
    Sie antwortete nicht.
    Er zielte dicht neben ihr Bein und gab einen ohrenbetäubenden Schuss ab, der ihr Gesicht und ihren Oberkörper mit Holzsplittern überschüttete. »Erst mal nur

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