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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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der aufgefangenen Nachricht erwähnt werden, sind demnach die Toten zu Beginn der Invasion.«
    »Korrekt. Ich musste ein gewisses Ausmaß an Verlusten der Östlichen Allianz zusichern. Falls es mehr als zweitausend werden, bekomme ich einen Bonus.«
    »Und die nachteiligen Auswirkungen auf britische Interessen? Damit ist das Öl gemeint, das an Peking geht und nicht an uns?«
    Sie nickte. »Die Chinesen haben Khartum geholfen, meine Rechnung zu bezahlen.«
    »Wann gehen die Kämpfe los?«
    »In etwa anderthalb Stunden. Die Invasion des Ostsudan beginnt, sobald die Flugzeuge mit den Hilfsgütern in der Luft sind und die Schiffe internationale Gewässer erreicht haben.« Felicity schaute auf ihre schlichte Armbanduhr, Marke Baume & Mercier. Gregory Lamb musste bald eintreffen. »Ich benötige noch etwas anderes: deine Kooperation.«
    Er lachte kalt.
    »Falls du dich weigerst, wird deine Freundin Bheka Jordaan sterben. Ganz einfach. Ich habe überall in Afrika Freunde, die sich sehr gut aufs Töten verstehen und ihr Talent immer wieder gern zur Geltung kommen lassen.«
    Sie nahm erfreut zur Kenntnis, wie sehr ihn das beunruhigte. Felicity Willing genoss es, die wunden Punkte eines Menschen herauszufinden.
    »Was willst du?«, fragte er.
    »Du schickst deinen Vorgesetzten eine Nachricht, in der du bestätigst, dass Gregory Lamb einen Anschlag auf ein Kreuzfahrtschiff geplant hat. Es ist dir gelungen, den Plan zu vereiteln, und du wirst dich nun bald mit ihm treffen.«
    »Du weißt, dass ich das nicht tun kann.«
    »Es geht hier um das Leben deiner Freundin. Komm schon, James, sei ein richtiger Held. Du wirst sowieso sterben.«
    Er sah sie an und wiederholte: »Ich dachte wirklich, es könnte was aus uns werden.«
    Ein Schauder lief Felicity Willings Wirbelsäule entlang.
    Doch dann verhärtete sich seine Miene, und er rief: »Okay, das reicht. Wir müssen uns beeilen.«
    Sie runzelte die Stirn. Wovon redete er da?
    Er fügte hinzu: »Schießt sie nicht über den Haufen … falls es sich vermeiden lässt.«
    »O Gott, nein«, flüsterte Felicity.
    Die Wand- und Deckenbeleuchtung ging an und blendete sie. Als sie sich dem Geräusch schneller Schritte zuwenden wollte, riss ihr auch schon jemand die Walther aus der Hand. Zwei Personen warfen sie bäuchlings zu Boden. Eine der beiden drückte ihr das Knie ins Kreuz und fesselte ihr mit gekonntem Griff die Hände auf den Rücken.
    Dann hörte Felicity eine schneidende Frauenstimme: »Gemäß Abschnitt fünfunddreißig der südafrikanischen Verfassung von 1996 belehre ich Sie hiermit, dass Sie das Recht haben zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden.«

68
    »Nein!«, keuchte Felicity Willing ungläubig. Dann wiederholte sie das Wort zornig, schrie es fast hinaus.
    James Bond schaute hinunter auf die zierliche Frau, die ungefähr an derselben Stelle saß wie er noch vor einem Moment.
    »Du hast es gewusst!«, rief sie. »Du Scheißkerl hast es gewusst! Du hattest Lamb nie im Verdacht!«
    »Da hab ich wohl gelogen, was?«, entgegnete er frostig mit ihren eigenen Worten.
    Auch Bheka Jordaan blickte leidenschaftslos auf ihre Gefangene.
    Man hatte Bond von den Fesseln befreit. Er rieb sich die Handgelenke. Gregory Lamb stand in der Nähe und telefonierte. Lamb und Jordaan waren schon vor Bond eingetroffen und hatten für den Fall, dass Felicity den Köder schluckte, Mikrofone platziert, um das Gespräch mitzuschneiden. Dann hatten sie sich in dem Wohnwagen der Bauarbeiter versteckt. Bei seiner Ankunft hatte Bond sich mit Hilfe der Taschenlampe vergewissert, dass sie nicht zu sehen waren, und ihnen dadurch gleichzeitig mitgeteilt, dass er nun das Haus betreten würde. Er hatte kein Funkgerät benutzen wollen.
    Jordaans Telefon klingelte. Sie nahm das Gespräch an, hörte zu und machte sich Notizen. »Meine Leute haben Miss Willings Büro durchsucht«, sagte sie dann. »Wir kennen nun die Zielorte aller Flugzeuge und die Routen aller Schiffe, mit denen die Hilfsgüter transportiert werden.«
    Gregory Lamb blickte ihr über die Schulter und gab die Informationen an seinen Gesprächspartner durch. Obwohl er als Agent immer noch nicht überzeugend wirkte, schien er tatsächlich über gute Kontakte zu verfügen, die er nun nutzte.
    »Das können Sie nicht machen!«, jammerte Felicity. »Sie begreifen es nicht!«
    Bond und Jordaan ignorierten sie und musterten Lamb. Schließlich trennte er die Verbindung. »Vor der Küste kreuzt ein amerikanischer

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