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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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konnte die kalten Augen des Mannes sehen. Die südafrikanische Polizistin wirkte ebenso entschlossen. Jenseits des Durchgangs zum Frühstücksraum erhaschte Dunne einen Blick auf Felicity Willing, seine Geliebte, seinen Boss, die sich reckte, um in die Küche schauen zu können. »Was ist da drinnen los?«, rief Felicity. »Hallo, kann mich jemand hören?«
    Er ist bei mir für die Planung zuständig …
    »Ich sag’s nicht noch mal«, warnte der britische Agent barsch. »In fünf Sekunden jage ich Ihnen Kugeln durch die Arme.«
    Hierfür gab es keinen Plan. Und dieses eine Mal ließen auch die unumstößliche Logik der Ingenieurskunst und die Wissenschaft der Mechanik Niall Dunne im Stich. Fast belustigte es ihn, als ihm der Gedanke durch den Kopf schoss, dass dies nun vielleicht die erste vollkommen irrationale Entscheidung sein würde, die er je getroffen hatte. Aber bedeutete das, dass sie nicht von Erfolg gekrönt sein würde?
    Bisweilen reichte es, fest an sich zu glauben, hatte man ihm erzählt.
    Er sprang auf seinen langen Beinen zur Seite, fuhr geduckt herum und riss seine Pistole in Richtung der Frau hoch.
    Die Schüsse mehrerer Waffen zerrissen die Stille, im Klang ähnlich, in der Tonhöhe nicht.

71
    Die Krankenwagen und SAPS -Fahrzeuge trafen ein. Über dem Boot der Söldner, die gekommen waren, um Dunne und Felicity abzuholen, schwebte ein Hubschrauber der Recces und hatte gleißend helle Scheinwerfer sowie die Läufe von zwei 20-Millimeter-Kanonen nach unten gerichtet. Eine kurze Salve vor den Bug reichte aus, und die Männer ergaben sich.
    Ein ziviler Polizeiwagen kam in einer Staubwolke direkt vor dem Hotel zum Stehen. Kwalene Nkosi sprang heraus und nickte Bond zu. Andere Beamte folgten. Bond erkannte manche von ihnen von der Razzia auf dem Green-Way-Gelände wieder.
    Bheka Jordaan half Felicity Willing auf die Beine. »Ist Dunne tot?«, fragte die Gefangene.
    Das war er. Bond und Jordaan hatten gleichzeitig gefeuert, bevor er die Mündung seiner Beretta zum Schuss heben konnte. Kurz darauf war er gestorben, die blauen Augen im Tod so ausdruckslos, wie sie im Leben gewesen waren. Sein letzter Blick hatte jedoch Felicity gegolten, nicht Bond und Jordaan, die ihn erschossen hatten.
    »Ja«, sagte Jordaan. »Es tut mir leid.« Sie sagte das mit einigem Mitgefühl, weil sie anscheinend davon ausging, dass zwischen den beiden nicht nur eine professionelle, sondern auch eine persönliche Verbindung bestanden hatte.
    » Ihnen tut es leid«, entgegnete Felicity zynisch. »Was soll er mir denn tot noch nützen?«
    Bond begriff, dass sie nicht den Verlust eines Partners, sondern den eines Faustpfands bedauerte.
    Felicity, der Dickschädel …
    »Hören Sie gut zu. Sie haben ja keine Ahnung, worauf Sie sich einlassen«, flüsterte sie Jordaan zu. »Ich bin die Königin der Hilfsgüter. Ich bin diejenige, die die verhungernden Babys rettet. Falls Sie versuchen sollten, mich zu verhaften, können Sie Ihre Dienstmarke gleich mit abgeben. Und falls das keinen Eindruck auf Sie macht, denken Sie an meine Partner. Sie haben heute einige sehr gefährliche Leute um viele Millionen Dollar gebracht. Hier ist mein Angebot: Ich schließe meinen Laden hier und verlege den Firmensitz. Ihnen wird nichts geschehen. Das garantiere ich.
    Falls Sie nicht einwilligen, erleben Sie das Monatsende nicht mehr. Ihre Familie auch nicht. Und glauben Sie ja nicht, Sie könnten mich irgendwo in ein inoffizielles Gefängnis werfen. Sobald auch nur der Hauch eines Verdachts aufkommt, der SAPS gehe mit seinen Gefangenen gesetzwidrig um, werden die Medien und die Gerichte Sie ans Kreuz nageln.«
    »Man wird dich nicht verhaften«, teilte Bond ihr mit.
    »Gut.«
    »Die Geschichte wird lauten, dass du von den Konten der IOAH fünf Millionen Dollar veruntreut und dich ins Ausland abgesetzt hast. Deine Partner werden sich nicht an Captain Jordaan oder sonst wem rächen wollen. Sie werden es allein auf dich abgesehen haben … und auf ihr Geld.«
    In Wahrheit würde man sie in ein geheimes Verhörzentrum verfrachten, um sie ausgiebig zu »befragen«.
    »Das könnt ihr nicht tun!«, tobte sie mit blitzenden grünen Augen.
    In dem Moment fuhr ein schwarzer Lieferwagen vor. Zwei Uniformierte stiegen aus und gingen zu Bond. Auf ihren Ärmeln prangte das Wappen des britischen Special Boat Service. Es zeigte ein Schwert über einem Wahlspruch, der Bond schon immer gefallen hatte: »By Strength and Guile – Durch Stärke und List«.
    Dies war das

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