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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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    Hydt schoss Foto um Foto. Das ständige Aufblitzen seines Mobiltelefons badete die Leichname in gleißendes Licht, wodurch sie noch unwirklicher und grauenhafter aussahen.
    Was für eine ungeheure Zeitverschwendung, dachte Bond. Diese Reise hatte ihm lediglich zwei Erkenntnisse gebracht: Hydt schaffte sich irgendeine tolle neue Maschine für seine Recyclingfirma an, und er geilte sich an Bildern von Leichen auf. Lag auch Vorfall Zwanzig ein ähnliches Missverständnis zugrunde? Bond rief sich den Wortlaut der aufgefangenen Nachricht ins Gedächtnis. Nein, was auch immer für Freitag geplant war, es handelte sich um eine echte Bedrohung.
    … rechnen mit tausenden unmittelbaren opfern und nachteiligen auswirkungen auf britische interessen, transfer der zahlungen wie vereinbart.
    Das bezog sich eindeutig auf einen Anschlag.
    Hydt und al-Fulan gingen in den hinteren Teil der Ausstellungshalle. Bond hatte keine Eintrittskarte und konnte ihnen nicht folgen. Da fing Hydt wieder an zu sprechen. Bond hob das Telefon.
    »Ich hoffe, Sie sind sich über das Mädchen im Klaren. Wie war doch gleich ihr Name?«
    »Stella«, sagte al-Fulan. »Nein, wir haben keine andere Wahl. Wenn sie herausfindet, dass ich meine Frau nicht verlasse, wird sie zum Risiko. Sie weiß zu viel. Und ehrlich gesagt geht sie mir schon eine ganze Weile auf die Nerven.«
    »Mein Mitarbeiter kümmert sich um alles«, fuhr Hydt fort. »Er schafft sie hinaus in die Wüste und lässt sie verschwinden. Was auch immer er anfasst, das macht er gründlich. Er ist wirklich ein ganz erstaunlicher Planer … und auch sonst in jeder Hinsicht fähig.«
    Deshalb war der Ire in dem Lagerhaus geblieben.
    Wenn Stella aus dem Weg geräumt werden sollte, dann weil diese Reise doch nicht nur mit legalen Geschäften zu tun hatte. Bond musste davon ausgehen, dass es um Vorfall Zwanzig ging. Er eilte aus dem Museum und rief Felix Leiter an. Sie mussten die Frau retten und in Erfahrung bringen, was sie wusste.
    Aber Leiters Mobiltelefon schaltete nach dem vierten Klingeln auf die Mailbox um. Bond versuchte es erneut. Wieso, zum Teufel, meldete der Amerikaner sich nicht? Versuchten er und Nasad gerade, Stella zu helfen? Kämpften sie mit dem Iren oder dem Chauffeur? Oder gar mit beiden?
    Noch ein Versuch. Wieder die Mailbox. Bond lief los und schlängelte sich durch den Suk, während körperlose Stimmen durch den Abendhimmel hallten und die Gläubigen zum Gebet riefen.
    Schwitzend und keuchend traf er fünf Minuten später bei al-Fulans Lagerhaus ein. Hydts Town Car war weg. Bond stieg durch das Loch, das sie zuvor in den Zaun geschnitten hatten. Das Fenster, durch das Leiter ins Innere gelangt war, war nun geschlossen. Bond lief zu einer Seitentür und öffnete sie mit einem Dietrich. Er trat ein und zog die Walther.
    Es schien niemand mehr hier zu sein. Allerdings dröhnte irgendwo in der Nähe eine Maschine.
    Von dem Mädchen keine Spur.
    Und wo waren Leiter und Nasad?
    Wenige Sekunden später erhielt Bond einen ersten Hinweis. Auf dem Boden des Raumes, den Leiter durch das Fenster betreten hatte, fand er frische Blutspuren. Es gab Anzeichen für einen Kampf. In der Nähe lagen einige Werkzeuge … und außerdem Leiters Pistole und Mobiltelefon.
    Bond überlegte sich, was geschehen sein konnte. Leiter und Nasad hatten sich getrennt, der Amerikaner war hier versteckt geblieben. Er musste den Iren und Stella beobachtet haben. Da war der arabische Chauffeur von hinten an ihn herangeschlichen und hatte ihn mit einem Schraubenschlüssel oder Rohr niedergeschlagen. Hatte man Leiter weggeschleift, in den Kofferraum des Town Car geworfen und zusammen mit dem Mädchen in die Wüste verfrachtet?
    Mit der Waffe in der Hand ging Bond auf den Durchgang zu, aus dessen Richtung das Maschinengeräusch ertönte.
    Der Anblick ließ ihn erstarren.
    Der Mann mit der blauen Jacke, der Bond vom Flughafen aus verfolgt hatte, rollte soeben den halb bewusstlosen Felix Leiter in eine der großen Müllpressen. Der CIA -Agent lag mit den Füßen voran auf dem Fließband, das sich noch nicht bewegte, obwohl die Maschine schon lief; in der Mitte schoben sich zwei riesige Metallplatten von beiden Seiten auf das Band zu, bis sie sich fast berührten, und zogen sich dann wieder zurück, um die nächste Fuhre Müll abzuwarten.
    Leiters Beine waren keine zwei Meter von ihnen entfernt.
    Der Angreifer blickte auf und starrte den Eindringling finster an.
    Bond richtete die Waffe auf ihn. »Hände zur Seite

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