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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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einzukassieren und auf einen Tee zu einem netten Gespräch zu bitten. Aber wie sich herausstellt, hatten Sie recht. Die Wächter haben was aufgeschnappt und konnten es entschlüsseln. Moment – ich zitiere aus dem Bericht. Es geht los: irgendwas Verstümmeltes, dann ›Severan hat drei wichtige Partner … falls er nicht zur Verfügung steht, kann jeder von denen den Knopf drücken.‹ Sie sehen also, James, seine Festnahme wäre tatsächlich katastrophal gewesen, genau wie Sie gesagt haben. Die anderen hätten sich sofort in ihren Löchern verkrochen, und wir hätten keine Möglichkeit gehabt, mehr über Gehenna herauszufinden und es zu verhindern.« Er musste Luft holen. »Ich war vielleicht ein wenig zu nörglerisch, als wir uns kennengelernt haben, und auch das tut mir leid. Ich möchte mit Ihnen zusammenarbeiten, James. Entschuldigung akzeptiert? Lassen wir Hermine ihren Zauberstab schwingen und danach das Vergangene ruhen?«
    Bond wusste aus Erfahrung, dass in dieser Branche deine Verbündeten ungefähr genauso oft um Verzeihung baten wie deine Feinde. Er ging daher davon aus, dass ein Teil von Osborne-Smiths geheuchelter Reue damit zu tun hatte, dass der Mann im Spiel bleiben und einen Teil des Ruhms abbekommen wollte. Bond hatte nichts dagegen. Er war nur daran interessiert, den Gehenna-Plan zu durchkreuzen und Tausende von Leben zu retten.
    »Meinetwegen.«
    »Gut. Ihr Chef hat uns inzwischen mitgeteilt, was Sie oben in March gefunden haben, und ich gehe der Sache nach. Der ›Explosionsradius‹ ist ziemlich eindeutig – eine Bombe –, also suchen wir nach gemeldeten Sprengstoffdiebstählen. Und wir wissen, dass fünf Millionen Pfund gezahlt werden sollen. Ich habe die Bank of England gebeten, nach verdächtigen Finanztransaktionen Ausschau zu halten.«
    Auch Bond hatte in Erwägung gezogen, die Bank um Mithilfe zu ersuchen. Aber fünf Millionen Pfund waren heutzutage eine dermaßen kleine Summe, dass viel mehr Buchungen auflaufen würden, als man überprüfen konnte. Dennoch würde es nicht schaden, wenn Osborne-Smith dieser Spur nachging.
    »Was den ›Kurs‹ anbelangt, der bestätigt wird, müssen wir erst mehr erfahren, bevor wir ein Flugzeug oder Schiff überwachen können«, fuhr der Division-Three-Mann fort. »Aber ich habe die Luftfahrt- und Hafenbehörden schon mal vorsorglich verständigt, damit es im Notfall schnell geht.«
    »Gut«, sagte Bond, ohne zu erwähnen, dass er Bill Tanner praktisch um das Gleiche gebeten hatte. »Ich habe gerade herausgefunden, dass Hydt, seine Freundin und der Ire auf dem Weg nach Kapstadt sind.«
    »Kapstadt? Darüber müssen wir uns unterhalten. Ich bin nämlich bei Hydt quasi etwas tiefer vorgedrungen.«
    Das verstand Percy Osborne-Smith wohl unter einem kameradschaftlichen Scherz, vermutete Bond.
    »Südafrika zählt zu den größten Standorten von Green Way. Eine zweite Heimat, könnte man sagen. Ich wette, Gehenna steht irgendwie damit in Verbindung – es gibt dort, weiß Gott, haufenweise britische Interessen.«
    Bond erzählte ihm von al-Fulan und dem Tod des Mädchens. »Die einzige wirkliche Erkenntnis ist, dass Hydt sich für Fotos von Leichen begeistert. Und dass die Firma des Arabers mutmaßlich mit Gehenna zu tun hat. Der Mann hat Geschäfte mit Waffenhändlern und Warlords gemacht.«
    »Tatsächlich? Interessant. Wo wir gerade dabei sind: Werfen Sie mal einen Blick auf das Foto, das ich Ihnen schicke. Sie müssten es jetzt haben.«
    Bond minimierte das Anruffenster auf dem Display und öffnete einen sicheren Anhang. Es war ein Foto des Iren. »Das ist er«, sagte er zu Osborne-Smith.
    »Dachte ich mir schon. Er heißt Niall Dunne.« Er buchstabierte den Namen.
    »Wie haben Sie ihn gefunden?«
    »Durch die Aufzeichnungen der Überwachungskameras von Gatwick. Er ist nicht in den Datenbanken, aber meine unermüdlichen Mitarbeiter haben das Foto mit den Straßenkameras von London abgeglichen. Es gab ein paar weitgehende Übereinstimmungen mit einem Mann, der dieselbe seltsame Frisur hat und Tunnel inspiziert, die Green Way zurzeit in der Nähe des Victoria-Uferdamms baut. Das ist der letzte Schrei – Müll wird unterirdisch gesammelt und abtransportiert. So bleiben die Straßen sauber und die Touristen glücklich. Einige unserer Jungs haben sich als Leute vom Bauamt ausgegeben und sein Foto herumgezeigt. So haben sie seinen Namen erfahren. Ich habe seine Akte an Five, den Yard und Ihren Stabschef geschickt.«
    »Was hat es mit Dunne auf sich?«,

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