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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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in Zusammenhang mit diesem Severan Hydt? Interessanter Name, übrigens. Und Vorfall Zwanzig. Gefällt mir. Klingt eher wie etwas von DI Fifty-five – Sie wissen schon, die Leute, die über den Midlands nach UFO s Ausschau halten.«
    Bond war genervt. »Ich habe bei der Defence Intelligence gearbeitet. Division Fifty-five hatte nichts mit UFO s zu tun, sondern mit Raketen oder Flugzeugen, die unbefugt in den britischen Luftraum eindringen.«
    »Ah, ja, ja, sicher, das wird’s gewesen sein … Das würde man jedenfalls der Öffentlichkeit weismachen wollen, nicht wahr?«
    Bond stand kurz davor, ihn hinauszuwerfen. Aber andererseits konnte hierbei ja doch die eine oder andere nützliche Information herausspringen. »Sie wissen also von Vorfall Zwanzig. Haben Sie eine Idee, inwiefern das mit Südafrika zusammenhängen könnte?«
    »Ich habe die Rapporte bekommen«, räumte Lamb ein, »aber mich nicht näher damit beschäftigt, weil es in der aufgefangenen Nachricht hieß, der Anschlag solle auf britischem Boden stattfinden.«
    Bond erinnerte ihn an den genauen Wortlaut, der keinen Ort nannte, sondern nur besagte, es sei mit »nachteiligen Auswirkungen« auf britische Interessen zu rechnen.
    »Dann könnte es überall passieren. Das war mir nicht klar.«
    Weil du den Rapport wahrscheinlich nicht allzu sorgfältig gelesen hast, dachte Bond.
    »Und nun hat der Zyklon in meinem Vorgarten den Boden berührt. Schon seltsam, wie das Schicksal manchmal so spielt, was?«
    Die App in Bonds Mobiltelefon, mit der er Lambs Identität überprüft hatte, hatte ihm auch die Sicherheitsfreigabe des Mannes verraten; sie war höher, als Bond vermutet hätte. Daher hatte er kaum Bedenken, offen über den Gehenna-Plan, Hydt und Dunne zu reden. Er fragte erneut: »Also, können Sie sich eine Verbindung hier vorstellen? Es sind Tausende von Menschen sowie britische Interessen gefährdet, und der Plan wurde in Severan Hydts Büro ausgeheckt.«
    Lambs Blick war nachdenklich auf sein Glas gerichtet. »Ehrlich gesagt, ich wüsste nicht, auf was für eine Art Anschlag das hier zutreffen sollte. Es gibt hier haufenweise britische Auswanderer und Touristen und vielerlei Geschäftsbeziehungen nach London. Aber die Ermordung von so vielen Leuten auf einen Schlag? Das müssten schon innere Unruhen sein. Und die zeichnen sich in Südafrika nicht ab. Wir haben hier unsere Probleme, das lässt sich nicht leugnen – Asylsuchende aus Simbabwe, Gewerkschaftsproteste, Korruption, Aids … aber wir sind immer noch das stabilste Staatswesen des ganzen Kontinents.«
    Diesmal hatte der Mann ihm zu echten Einblicken verholfen, wenn auch nur oberflächlich. Das bestärkte Bond in dem Eindruck, dass in Südafrika vielleicht die Knöpfe gedrückt wurden, die Todesfälle am Freitag sich aber ebenso gut in einem anderen Land würden ereignen können.
    Der Mann hatte den Gin fast ausgetrunken. »Möchten Sie nichts?« Als Bond nicht antwortete, fügte er hinzu. »Wir vermissen die gute alte Zeit, nicht wahr, mein Freund?«
    Bond wusste nicht, was die gute alte Zeit war, und beschloss, dass er sie wahrscheinlich nicht vermissen würde, wie auch immer sie gewesen sein mochte. Er beschloss auch, dass er die Anrede »mein Freund« nicht ausstehen konnte. »Sie sagten, Sie seien nicht gut mit Bheka Jordaan ausgekommen.«
    Lamb grunzte.
    »Was wissen Sie über die Frau?«
    »Sie ist verdammt gut in ihrem Job, das muss man ihr lassen. Sie hat die Ermittlungen gegen die NIA geleitet – die südafrikanische National Intelligence Agency. Wegen der illegalen Bespitzelung einheimischer Politiker.« Lamb gluckste finster. »Nicht dass so etwas jemals in unserem Land vorkommen könnte, oder?«
    Bond musste daran denken, dass Bill Tanner sich entschieden hatte, ihm eine Kontaktperson beim SAPS zu besorgen, nicht bei der National Intelligence.
    »Die haben ihr die Aufgabe übertragen, weil sie hofften, sie würde es versauen«, fuhr Lamb fort. »Aber nicht Captain Jordaan. O nein. Niemals .« Seine Augen funkelten böse. »Sie machte Fortschritte bei dem Fall, und die Leute in der Chefetage bekamen alle Angst. Ihr Boss beim SAPS befahl ihr, sie solle Beweise gegen die NIA -Agenten verschwinden lassen.«
    »Und sie hat ihn verhaftet?«
    »Und seinen Boss ebenfalls!« Lamb brach in schallendes Gelächter aus und kippte den Rest seines Drinks herunter. »Sie hat sich eine dicke Empfehlung verdient.«
    Das Police Cross für Tapferkeit? »Hat man sie bei den Ermittlungen irgendwann in

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