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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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dich gebracht?»
    «Kate, hast du die Jungs?»
    «Wo bist du, Dan?»
    Das Haus klingt ruhig. Ich höre keines der Geräusche von den Jungs, an die ich mich im Verlauf der letzten sechs Jahre gewöhnt habe – das permanente Gebrüll, gegen die Wände krachende Spielzeuge, das Stampfen kleiner Füße auf unseren Parkettböden.
    «Kate», sage ich flehend, «wo sind die Jungs?»
    «Sie sind hier.» Ein Seufzen. «Sie schlafen – waren total fertig.»
    Mir wird wieder schlecht. Ich kämpfe gegen die aufsteigende Galle an.
    «Wo bist du, Danny?»
    Scheiße, klingt sie erschöpft.
    «Polizeipräsidium.» Ich bin den Tränen nahe. «Kann sein, dass ich ins County verlegt werden.»
    Es folgt eine lange Pause, und dann: «Verdammte Scheiße, Dan, ich meine, was zum Teufel ist mit dir los?»
    Ich schlucke schwer, versuche nicht auszurasten. «Was mit mir los ist? Dieser Kerl, um den geht es hier.»
    Sie schweigt.
    «Das war der Typ aus dem Safeway, Kate. Der Psycho, der mir im Safeway einen Tritt in die Eier verpasst hat. Und es ist derselbe Typ, den Calhoun heute um unser Haus hat schleichen sehen.»
    Schweigen.
    «Hat man dir das gesagt, Kate? Hat man dir gesagt, dass es derselbe Kerl war?»
    Langes Schweigen. «Die haben mir nur gesagt, du wärest völlig durchgedreht, und Calhoun hätte es beendet.»
    «Was?»
    «Sie haben gesagt, Calhoun wäre wie ein Held dazwischengegangen.»
    Ich streiche meine Haare zurück.
    «Da stimmt was nicht, Kate. Hier läuft was ab. Die Geeks im Van, der Glatzkopf zuerst vor unserem Haus, dann im Safeway und schließlich im Park bei den Jungs.»
    Kate klingt verwirrt, unsicher, was sie glauben soll. «Bist du sicher?»
    Ich schließe die Augen und schüttle den Kopf. «Ich habe diesen Typen bei unseren Jungs gesehen, und da bin ich einfach durchgedreht.»
    «Hast du den Cops das gesagt?»
    «Die schauen sich das Band der Überwachungskamera aus dem Safeway noch mal an.»
    Wieder Schweigen. «Stacey hat gesagt, sie hätte dich noch nie so erlebt. Als wärest du ein anderer Mensch gewesen.» Eine Sekunde später flüstert sie: «Gott sei Dank war Calhoun da.»
    Wie bitte, Calhoun? Gott sei Dank war Calhoun da?
    Ich senke den Kopf und reibe meine Stirn.
    «Sie sagte, er wäre ihr wie ein durch und durch anständiger Kerl vorgekommen.»
    «Calhoun? Ist sie bescheuert?»
    «Nein, der Glatzkopf.»
    «Ein netter Kerl
mit einem Springmesser

    Ich lasse die Worte ausklingen, gebe Kate Zeit, dass alles richtig bei ihr ankommt. Innerhalb eines Tages ist meine Welt aus den Fugen geraten, und man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass alles zusammenhängt – und höchstwahrscheinlich steht mein allmächtiger Arbeitgeber im Zentrum.
    «Ich will dich bei mir zu Hause haben, Dan.» Ihre Stimme bricht. «Ich will nur, dass du nach Hause kommst.»
    «Kate, ich möchte, dass du Rod anrufst, wenn wir gleich auflegen. Ich möchte, dass er die Nacht bei uns verbringt. Ich möchte nicht, dass du mit den Jungs allein im Haus bist.»
    Sie hat angefangen zu weinen.
    «Wir werden das hier überstehen, Kate», sage ich sanft. «Die Menlo Park Police hat das Überwachungsband aus dem Safeway hergebracht. Calhoun hat seine Aussage gemacht. Die Detectives werden meine Geschichte verifizieren, und dann wird alles gut.»
    «Okay», sagt sie und seufzt.
    «Ruf bitte Rod an, okay?»
    «Okay.»
    «Erzähl ihm, was los ist.»
    Wir schweigen wieder eine ganze Weile. So nahe habe ich mich ihr schon sehr lange nicht mehr gefühlt. Schließlich schnieft sie und sagt, fast wie ein Mantra: «Es wird alles gut.»
    «Kate, ja,
alles
wird gut. Versprochen. Nur eine Bitte habe ich noch.»
    Ein weiteres Schniefen. «Klar. Was?»
    Die letzten paar Stunden habe ich etwas schwer verdrängt, was sich jetzt wieder meldet. Ich spüre meinen Puls im Kopf hämmern und mein Blut rasen wie ein auf der Autobahn überholender Sattelzug. «Du musst nur zu meinem Wagen gehen, Kate. Auf dem Beifahrersitz wirst du ein Fläschchen Vicodin und mein Rezept finden. Du musst es bitte von irgendwem hierher aufs Revier bringen lassen.»
    «Vicodin», murmelt sie wie zu sich selbst.
    Ich umklammere den Tisch mit der freien Hand und beiße die Zähne zusammen.
    «Je schneller, desto besser.»
     
    Man führt mich in den Vernehmungsraum. Wieder.
    Bryant und Topeka. Zwei von San Carlos besten – oder vielleicht auch einzigen – Detectives. Meine Sandkastenprügelei ist wahrscheinlich die härteste Action, die sie seit langem zu sehen bekommen haben. In

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