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Cash

Cash

Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
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orangegelben Flüssigkeit schwammen.
    »Soll ich dir was erzählen?« Nun war Matty mit Flüstern dran. »Ich hab jahrelang versucht, hier unten eine Wohnung zu kriegen, ja? Kennst du die Dubinsky-Genossenschaftshäuser die Straße runter? Drei Jahre Warteliste. Etwa fünfzig Namen vor mir. Nicht, dass ich mir die je hätte leisten können, aber egal, der Rebbe da drüben, vor zwei Jahren wurden in der Allen Street die Freier hochgenommen, sein Sohn ist dabei, ich kenne den hier aus der Gegend, weiß, er hat eine Frau, drei Kinder, die Frau ist krank. Jedenfalls, sie schaffen alle aufs Achte, um Personalien aufzunehmen, der steht da in Handschellen, sieht aus, als wollte er sich gleich umbringen. Mein Kumpel von der Sitte ist da, bei dem hab ich noch was gut, kurz und klein, der lässt mich die Herde einmal durchflöhen, ich schiebe ihn durch die Hintertür und sage, Sündige nicht mehr.«
    »>Sündige nicht mehr.<« Yolonda schnalzte mit der Zunge.
    »Sündige nicht mehr. Meine gute Tat für den Abend, okay? Am nächsten Morgen werde ich zum Captain reingerufen, ich denke, >Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht?< Geh rein, und der Alte, der Rabbi? Sitzt da mit dem Captain plus, plus Deputy Inspector Berkowitz vom Hauptquartier. Ich geh rein, der Cap und der DI starren mich an wie nichts Gutes und hauen dann ab, und der Rabbi bleibt, bietet mir einen Platz an und sagt: >Hab gehört, Sie suchen eine Wohnung.< Ich sage, >Woher wissen Sie das denn?< Der Typ zuckt mit den Schultern, da fällt mir ein, wer er ist hier unten, und sage, >Ja, doch, ich stehe auf der Warteliste für Dubinsky.< Er sagt: >Interessanterweise haben ein Paar Sonnenvögel da drin gerade beschlossen, dass sie für das Hin und Her nach Florida allmählich zu alt werden, und sie suchen nach einem verantwortungsbewussten Daueruntermieter. Für angemessene Miete ...< Eine Woche später stehe ich auf meiner neuen Terrasse, Eckblick, kann alle drei Brücken sehen, hab dreieinhalb Zimmer hinter mir, vierzehnhundert im Monat.«
    »Hast du das gehört?«, sagte Yolonda. »Ich latsche diesem Sohnemann jeden Tag hinterher und hoffe, dass er Scheiße baut, damit ich ihm den Arsch retten kann und endlich aus der Scheiß-Bronx rauskomme.«
    »Die Sache ist, der Typ hat seinen Sohn nicht ein einziges Mal erwähnt, den Vorfall. Bloß >Hab gehört, Sie suchen eine Wohnung.<« »Und das alles nur, weil er Rabbi ist?«
    »Das alles nur, weil er sagt, wählt soundso, und fünfzehntausend Leute hier unten machen es.«
    »Allerdings muss Matty, solange er da wohnt, den Jungen aus allem Ärger raushalten, aber ...«
    »Kinderspiel«, sagte Matty und klappte dann sein Telefon auf. »Hallo?«
    »Detective Clark?«
    »Am Apparat.« Ein kurzes Zögern, Matty vermutete Marcus' Frau, aber er wartete.
    »Ja, hallo, hier ist Minette Davidson?« Als wäre sie sich nicht ganz sicher.
    »Minette.« Einen Augenblick verunsichert durch ihren Nachnamen.
    Yolonda hatte die Stimme noch vor ihm erkannt und beäugte ihn, während sie mit einer Serviette Fett vom zweiten Stück Pizza saugte. »Die Frau von Billy Marcus?«, sagte Minette. »Ja, natürlich, Entschuldigung.«
    Im Hintergrund hörte er eine hohle Lautsprecherstimme: Flughafen oder Krankenhaus.
    »Hallo. Ist irgendetwas ...« Ihre Stimme verlor sich.
    »Wir befragen in diesem Moment mögliche Zeugen, aber ...«
    Fenton stand auf, um sich ein drittes Stück zu holen, schlenderte am Rabbiner vorbei und musterte ihn. »Nichts von Billy?«
    »Er hat sich nicht gemeldet. Sie halten aber Ausschau nach ihm.«
    Wieder Lautsprechergedröhn, irgendjemand wurde ausgerufen.
    »Minette, wo sind Sie?«
    »Wo?«
    Eine weitere Stimme, diesmal im selben Raum, die zögerlich einen gewissen Miguel Pinto ausrief, als läse sie den Namen von einer handgeschriebenen Notiz ab.
    »Sind Sie im Krankenhaus?«
    »Ja, nein, es ist nichts.«
    »Was ist nichts? Geht es Ihnen gut?«
    »Mir? Ja ja.« Mit abgedeckter Muschel rief sie aus: »Entschuldigen Sie, Miss?« Zu ihm: »Ich muss auflegen.« Und legte auf. Fenton kam mit seinem Stück Pizza zurück. »Deine Freundin?«, fragte Yolonda mit weiten Augen. »Sie hat aus einem Krankenhaus angerufen.«
    «Geht es ihr gut?«, fragte Yolonda tonlos.
    »Keine Ahnung.«
    Matty drückte auf Rückruf, bekam ein »Gesperrt«. »Scheiße.«
    »Hast du dir im Büro nicht ihre Nummer notiert?«
    «Liegen lassen.«
    »Vielleicht solltest du sie schnell holen«, sagte sie, ohne eine Miene zu verziehen.
    Dann

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