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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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Bildern von Leuten bedeckt, die mir unbekannt sind. Es sind alte Fotos und aus Büchern gerissene Seiten darunter, die meisten scheinen aber von Hand gezeichnet zu sein. Hat Oker die Zeichnungen angefertigt, bevor seine Hände versagten? Ich bin beeindruckt und muss an die Schwester im medizinischen Zentrum denken. Ob ich der Einzige bin, der nicht von sich aus kreativ sein und weder malen noch dichten kann?
    »Oker nennt sie die Helden der Vergangenheit«, erklärt Noah. »Er hält es für wichtig, dass wir die Arbeiten unserer Vorfahren kennen.«
    »Er wurde in der Gesellschaft ausgebildet, oder?«, frage ich.
    »Ja«, sagt Tess. »Er ist vor zehn Jahren hierhergekommen, kurz vor seinem Abschiedsbankett.«
    »Wie bitte? Er ist neunzig?«, frage ich. Noch nie habe ich jemanden gekannt, der so alt war.
    »Ja«, bestätigt Noah. »Der älteste Mensch der Welt, soweit wir wissen.«
    Mit einem Knall fliegt die Bürotür auf, und wir machen uns wieder an die Arbeit.

    Ein paar Stunden später trägt Oker den beiden anderen Assistenten auf, eine Pause einzulegen. »Du nicht«, sagt er zu mir. »Ich muss etwas herstellen und brauche dich dafür.«
    Noah und Tess werfen mir mitfühlende Blicke zu.
    Oker stellt mehrere sorgfältig beschriftete Kartons und Gläser vor mich hin und reicht mir eine Liste. »Misch dieses Präparat an«, trägt er mir auf, und ich beginne, die einzelnen Stoffe abzumessen und abzuwiegen. Oker geht an den Schrank und wühlt nach weiteren Ingredienzien. Ich höre die Behälter klirren.
    Dann beginnt er zu meiner Überraschung, mit mir zu reden. »Du sagtest, du hättest im medizinischen Zentrum von Camas an die zweitausend Patienten gepflegt«, beginnt er. »In einem Zeitraum von vier Monaten.«
    »Ja«, antworte ich. »Natürlich lagen auf den anderen Stationen und in verschiedenen evakuierten Nachbargebäuden noch viel mehr Kranke.«
    »Schön. Und wie viele von denen, die du selbst gesehen hast, machten einen besseren Eindruck als meine Patienten hier?«
    »Keiner«, antworte ich.
    »Die Antwort kam aber schnell«, erwidert er. »Denk erst noch einmal in Ruhe nach.«
    Ich denke an alle meine Patienten zurück. Natürlich kann ich mich nicht an jedes Gesicht erinnern, aber an die letzten einhundert. Und eines, selbstverständlich.
    »Kein Einziger«, wiederhole ich.
    Oker lehnt sich mit verschränkten Armen und zufriedener Miene zurück. Er sieht mir beim Abmessen einiger weiterer Inhaltsstoffe zu. »Na schön«, sagt er. »Und jetzt darfst du mir eine Frage stellen.«
    Damit habe ich nicht gerechnet, will mir aber die Gelegenheit nicht entgehen lassen und frage: »Worin besteht der Unterschied zwischen den Infusionslösungen der Erhebung und Ihrer eigenen?«
    Oker schiebt mir einen Behälter zu. »Hast du schon einmal von Alzheimer gehört?«
    Das ist eine Gegenfrage und keine Antwort. »Nein«, sage ich trotzdem.
    »Natürlich nicht«, sagt Oker. »Weil ich ein Heilmittel entwickelt habe, mit dem diese Krankheit schon lange vor deiner Geburt heilbar wurde.«
    »Sie haben das Heilmittel entwickelt?«, frage ich. »Sie allein. Niemand sonst?«
    Oker tippt einige Porträts an der Wand an. »Nein, das war natürlich nicht ich allein. Ich war Teil eines Forscherteams der Gesellschaft. Die Krankheit zerstörte das Gehirn durch die Bildung von Proteinplaques. Vor uns hatten schon andere nach einem Heilmittel geforscht, aber wir fanden eine Methode, mit der die Überproduktion des entsprechenden Proteins verhindert wird.« Er beugt sich zu dem Präparat hinunter, das ich anmische. »Also, um deine Frage zu beantworten: Ich weiß, was ich tue, wenn ich das Heilmittel entwickle. Im Gegensatz zur Erhebung kann ich die durch das mutierte Virus angekurbelte Überproduktion eines bestimmten Proteins drosseln, weil es sich auf ganz ähnliche Weise verhält wie das Alzheimer-Protein. Außerdem kann ich verhindern, dass sich die Thrombozyten in der Milz anreichern, so dass sie nicht anschwillt und inneren Blutungen durch Rupturen vorgebeugt wird. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass ich eine geringere Dosis von Narkotika verabreiche. Meine Patienten verspüren daher gewisse Schmerzen, zwar keine schlimmen, sondern mehr eine Art Unbehagen. Aber dadurch vergessen sie nicht zu atmen, was es wahrscheinlicher macht, dass sie wieder erwachen.«
    »Aber ist das denn sinnvoll?«, frage ich. »Angenommen, sie spüren die Schmerzen, die die Beulen verursachen?«
    Oker schnaubt. »Wenn sie etwas spüren, kämpfen

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