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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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beugt sich zu Ky und berührt ihn an der Schulter. »Und dich«, flüstert sie.
    Als sie fort ist, neige ich mich zu Ky und frage: »Hast du alles mitbekommen? Hast du gehört, wie sehr deine Eltern dich geliebt haben?«
    Er antwortet nicht.
    »Ich liebe dich auch«, füge ich hinzu. »Wir suchen noch immer nach einem Heilmittel für dich.«
    Er regt sich nicht. Ich sage Gedichte für ihn auf und flüstere ihm ins Ohr, dass ich ihn liebe. Immer und immer wieder. Nach einer Weile habe ich den Eindruck, dass der Tropfinhalt hilft. Sein Gesicht erwärmt sich wie Gestein in den Strahlen der aufgehenden Sonne.

Kapitel 32
Ky

    Zuerst kehrt ihre Stimme zurück. Melodisch und sanft. Sie sagt noch immer Gedichte für mich auf.
    Doch auch die Schmerzen flackern wieder auf, jedoch anders als zuvor. Während anfangs meine Muskeln und Knochen wehgetan haben, geht der Schmerz jetzt tiefer. Hat sich die Entzündung ausgebreitet?
    Cassia versucht mir mitzuteilen, dass sie mich liebt.
    Die Schmerzen versuchen mich aufzufressen.
    Ich wünschte, ich könnte eines ohne das andere haben, aber so ist das nun mal im Leben. Man kann das Maß von Freud und Leid nicht selbst bestimmen.
    Ich habe weder ihre Liebe noch diese Krankheit verdient.
    Das ist ein blöder Gedanke. So etwas passiert, ob man es verdient hat oder nicht.
    Im Augenblick versuche ich, auf den Wellen ihrer Stimme den Schmerzen davonzusegeln und nicht darüber nachzudenken, wie ich mich fühlen werde, wenn sie gehen muss.
    In diesem Augenblick ist sie hier, und sie liebt mich. Sie sagt es immer und immer wieder.

Kapitel 33
Cassia

    Xander tritt zu mir an Kys Bett. »Leyna schickt mich, du sollst wiederkommen«, sagt er. »Die Arbeit wartet.«
    »Kys Infusionsbeutel war leer, als ich kam«, erzähle ich. »Ich wollte bei ihm bleiben, bis er wieder besser aussieht.«
    »Das hätte nicht passieren dürfen!«, sagt Xander besorgt. »Ich gebe Oker Bescheid.«
    »Ja, bitte«, sage ich. Okers Zorn hat einen wesentlich größeren Einfluss auf die Verantwortlichen des Dorfes als meiner.
    »Ich komme wieder«, sage ich zu Ky, falls er mich hören kann. »So bald wie möglich.«

    Draußen vor der Krankenstation beginnt ein Wäldchen, das sich bis zu den ersten Häusern des Dorfes erstreckt. Die Zweige schaben und rascheln, wenn der Wind hindurchfährt. Hier ist so viel Leben! Gräser, Blumen, Blätter und überall Leute, die umhergehen, reden, leben.
    »Das mit den blauen Tabletten tut mir leid«, sagt Xander. »Ich … Du hättest sterben können! Und es wäre meine Schuld gewesen.«
    »Nein«, erwidere ich. »Du wusstest es doch nicht.«
    »Du hast aber keine genommen, oder?«
    »Doch, aber ich habe es überstanden. Ich bin einfach immer weitergegangen.«
    »Wie hast du das geschafft?«
    Der Gedanke an Ky hat mich vorangetrieben. Aber wie soll ich das Xander erklären? »Ich habe mich einfach durchgekämpft«, sage ich, »und die Schnipsel mit den Nachrichten aus der Tablettenverpackung haben mir dabei geholfen.«
    Xander lächelt.
    »Jetzt kannst du mir doch auch endlich das Geheimnis verraten, das du auf einem der Zettel erwähnt hast«, sage ich. »Was hast du damit gemeint?«
    »Dass ich mich der Erhebung angeschlossen habe«, sagt Xander.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, antworte ich. »Das hast du auch versucht, mir über Terminal zu sagen. Oder? Jedenfalls habe ich dich so verstanden …«
    »Stimmt«, bestätigt Xander. »Es war also kein besonders großes Geheimnis.« Er grinst, blickt mich dann aber wieder ernst an. »Und ich wollte dich schon die ganze Zeit fragen, wie du auf die rote Tablette reagierst.«
    »Ich bin nicht resistent«, antworte ich. »Bei mir wirkt sie.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, in Central musste ich sie einmal nehmen«, antworte ich. »Ich bin mir ganz sicher.«
    »Aber die Erhebung hat mir versichert, dass die rote Tablette bei dir nicht wirkt und du gegen die Seuche immun bist!«, erwidert Xander.
    »Dann hat man dich entweder angelogen oder einen Fehler gemacht«, entgegne ich.
    »Wenn die rote Tablette bei dir wirkt, hätte das aber zugleich bedeuten müssen, dass du für die erste Form der Seuche anfällig gewesen wärst«, argumentiert Xander. »Bist du krank geworden? Hast du das Heilmittel bekommen?«
    »Nein.« Ich verstehe, was ihn so verwirrt. »Wenn die rote Tablette bei mir wirkt, bin ich damals als Baby nicht geimpft worden. Also hätte ich an der ursprünglichen Form der Seuche erkranken müssen. Bin ich aber nicht. Dennoch habe

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