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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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Ausbrechen für ihn nicht mehr in Frage kommt – er wirkt auf eine schlimmere Art gebrochen als in den Canyons unmittelbar nach Sarahs Tod.
    »Hunter«, spreche ich ihn sanft an, »bitte sag mir nur eines: Hast du Ky mehrmals von der Infusion abgekoppelt?«
    Er nickt.
    »Nur ihn oder auch andere?«
    »Auch die anderen. Bei Ky ist es nur aufgefallen, weil du ihn so oft besucht hast.«
    »Wie hast du es geschafft, dass die Medics dich nicht bemerkten?«
    »Nachts ging es ziemlich leicht«, antwortet Hunter. Ich denke daran, wie er gejagt, getötet und sich in den Canyons versteckt hat, um zu überleben. In die Krankenstation einzubrechen, muss ein Kinderspiel für ihn gewesen sein. Doch plötzlich, allein im hellen Tageslicht, ist etwas in ihm zerbrochen.
    »Warum Ky?«, will ich wissen. »Ihr seid zusammen durch die Canyons gewandert. Ich dachte, ihr würdet euch gut verstehen?«
    »Ich musste gerecht handeln«, erwidert Hunter. »Ich konnte nicht alle anderen abkoppeln und Ky in Ruhe lassen.«
    Die Tür hinter mir wird geöffnet, und Licht fällt herein. Ich drehe mich ein Stück zur Seite. Anna ist eingetreten, aber sie bleibt außerhalb von Hunters Blickfeld. Sie will hören, was gesprochen wird.
    »Hunter«, fahre ich fort, »einige der Patienten sind gestorben!« Ich wünschte, ich könnte ihn dazu bringen, mir zu antworten, mir einen Grund zu nennen.
    Hunter streckt die Arme aus. Wie oft er wohl die Linien nachzieht, damit sie so leuchtend blau bleiben? Er sagt: »Menschen sterben, wenn man nicht das richtige Heilmittel hat, um sie zu heilen.«
    Jetzt dämmert es mir. »Sarah«, sage ich. »Du konntest nicht die richtige Medizin für sie auftreiben.«
    Hunter ballt die Hände zu Fäusten. »Alle – die Gesellschaft, die Erhebung, sogar wir Dorfbewohner – setzen unsere gesamten Kräfte ein, um Gesellschafts-Patienten zu helfen. Aber niemand hat irgendetwas für Sarah getan!«
    Das stimmt. Niemand, außer Hunter selbst, aber das war nicht genug, um sie zu retten.
    »Und wenn wir ein Heilmittel finden, was passiert dann?«, fragt Hunter. »Alle fliegen weg nach Anderland. Mir reicht’s, dass die Leute andauernd abhauen!«
    Anna nähert sich ein paar Schritte, so dass Hunter sie sehen kann. »Ich kann dich verstehen«, sagt sie.
    Hunter kommen die Tränen. Er lässt den Kopf hängen und schluchzt: »Es tut mir leid!«
    »Ich weiß«, sagt sie.
    Ich bin hier überflüssig. Ich lasse die beiden allein und gehe zu Xander.

    »Du hast Ky in der Krankenstation allein gelassen!«, sagt Xander alarmiert. »Ist das nicht zu gefährlich?«
    »Die Medics und Schwestern passen auf«, beruhige ich ihn. »Und Eli weicht ihm nicht von der Seite.«
    »Du vertraust also Eli?«, fragt Xander. »Genauso, wie du auch Hunter vertraut hast?« Diese Art von Sarkasmus bin ich von ihm nicht gewohnt.
    »Ich gehe ja gleich wieder zu ihm«, beruhige ich ihn. »Aber vorher wollte ich unbedingt zu dir. Ich will weiter an dem Heilmittel arbeiten. Was könnte Oker bloß gesucht haben?«
    »Er wollte es mir nicht sagen, aber ich glaube, es war eine Pflanze, denn er hat dieselbe Ausrüstung mitgenommen, mit der wir die Camassia-Zwiebeln geerntet haben.«
    »Wann hat er seine Meinung über das Heilmittel geändert?«, frage ich. »Wann hat er entschieden, dass die Camassia nicht das Richtige war?«
    »Während der Abstimmung«, antwortet Xander. »Irgendetwas ist passiert, während wir da draußen waren, das seine Meinung beeinflusst hat.«
    »Aber du weißt nicht, was es war.«
    »Ich glaube, es hing mit irgendetwas zusammen, was du gesagt hast«, meint Xander. »Du hast doch davon gesprochen, dass dir etwas entgangen wäre und dass es möglicherweise mit den Blumen zu tun habe.«
    Ich schüttele den Kopf. Wie hätte ich damit Oker auf andere Gedanken bringen können? Ich greife in die Jackentasche, um zu überprüfen, ob ich das Papierkunstwerk meiner Mutter noch habe. Es ist noch da, ebenso wie der Mikrochip und der kleine Stein. Ob ich bei der nächsten Abstimmung noch dabei sein darf?
    »Ganz schön einsam«, sagt Xander.
    »Wie bitte?«, frage ich. Meint er, im Labor ist es einsam, weil Oker nicht mehr da ist?
    »Sterben«, erklärt Xander. »Selbst wenn man jemanden bei sich hat, muss man diesen Schritt ganz alleine gehen.«
    »Stimmt«, sage ich.
    »Ich fühle mich meistens alleine, neuerdings sogar manchmal in deiner Gegenwart«, gesteht Xander. »Ich hätte nicht gedacht, dass es einmal so weit kommen würde.«
    Ich weiß nicht, was

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