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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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geflogen sind. Er hat mehr Leute hinaus zu den Steindörfern gebracht als irgendein anderer. Und er wurde nie erwischt. Er war der ideale Kandidat als Anführer der Erhebung, als ein neuer Steuermann gebraucht wurde.«
    »Ich bin in den Äußeren Provinzen aufgewachsen, habe aber noch nie etwas von irgendwelchen Steindörfern oder diesem Anderland gehört«, erwidere ich.
    »Es gibt sie aber wirklich«, beharrt Caleb. »Anderland liegt weit hinter dem Gebiet des Feindes, und die Steindörfer wurden von Anomalien entlang der Grenzen der Äußeren Provinzen errichtet, nachdem die Gesellschaft an die Macht gekommen war. Sie gleichen Trittsteinen in einem Fluss. Daher ihr Name. Die Dörfer ziehen sich von Norden nach Süden und sind jeweils eine Tagesreise voneinander entfernt. Wenn man das letzte erreicht, muss man feindliches Gebiet durchqueren, um nach Anderland zu gelangen. Hast du wirklich noch nie von den Dörfern gehört?«
    »Jedenfalls nicht unter diesem Namen.« Ich zermartere mir das Gehirn. Die Farmer in den Canyons lebten weit entfernt von irgendwelchen anderen Anomalien, aber sie besaßen eine Karte, auf der ein Dorf in den Bergen eingezeichnet war. Dieses könnte das südlichste der Steindörfer, das letzte, gewesen sein. Möglich wäre es.
    »Was hat der Steuermann denn getan?«, frage ich.
    »Er hat Menschenleben gerettet«, antwortet Caleb. »Er und einige andere Piloten brachten Leute auf der Flucht vor der Gesellschaft über die Grenze bis in das letzte Dorf. Bürger der Gesellschaft mussten bezahlen, Aberrationen und Anomalien half er umsonst.«
    »Von ihnen stammen die Reliefs in den Schiffen, oder?«, frage ich. »Von den Leuten, die im Frachtraum versteckt ausgeflogen wurden.«
    »Es war dumm von ihnen!«, antwortet Caleb verärgert. »Sie hätten die Piloten damit in Schwierigkeiten bringen können.«
    »Ich glaube, sie haben es ihnen zu Ehren getan«, erwidere ich mit dem Gedanken an das Bild des Steuermanns, der den Leuten Wasser bringt. »So habe ich es verstanden.«
    »Trotzdem war es dumm«, wiederholt Caleb.
    »Sind die Steindörfer denn noch bewohnt?«, frage ich.
    »Ich weiß es nicht«, antwortet Caleb. »Es könnte sein, dass alle Bewohner inzwischen nach Anderland geflohen sind. Der Steuermann wollte sie dazu bewegen, sich der Erhebung anzuschließen, aber sie haben sich geweigert.«
    Das erinnert mich an die Anomalien, die in den Canyons gelebt haben. Auch sie wollten sich der Erhebung nicht anschließen. Unwillkürlich frage ich mich, was mit Annas Leuten geschehen ist, nachdem sie das Bergdorf erreicht hatten. Ob es genügend Gemeinsamkeiten zwischen den Gruppen gab, um miteinander auszukommen? Haben die Dorfbewohner in den Bergen den Leuten aus den Canyons geholfen? Oder haben sie sie vertrieben – oder gar Schlimmeres? Wie ist es Hunter und Eli ergangen?
    »Andere Kinder sind mit Geschichten über den Steuermann aufgewachsen«, fährt Caleb fort. »Ich dagegen habe ihn fliegen sehen. Ich weiß, dass er der Richtige ist, um uns aus alldem herauszuführen.«
    Caleb hört sich jetzt furchtbar an. Der Schmerz ist stärker als er. Seine Stimme klingt erstickt. Ich weiß, was mit ihm geschieht.
    Er versinkt.
    Aber er hätte doch immun sein müssen! Ist die Seuche aggressiver geworden? Hat sie sich verändert? Kann die Impfung uns nicht mehr schützen?
    »Ich möchte, dass du alles aufschreibst, was ich dir über den Steuermann erzählt habe«, bittet mich Caleb, »und dass ich an ihn geglaubt habe bis an mein Ende.«
    »An dein Ende?«, frage ich.
    Schweigen.
    »Caleb?«
    Nichts.
    »Ist er versunken?«, fragt Indie. »Oder will er nicht mehr mit uns reden?«
    »Ich weiß es nicht«, sage ich.
    Sie steht auf, als wolle sie hinunter in den Frachtraum gehen. »Halt!«, rufe ich. »Indie, du darfst dich nicht bei ihm anstecken, was immer er hat!«
    »Er hat dir ja nicht viel erzählt«, stellt Indie fest, als sie sich wieder hinsetzt. »Ich wette, jede Menge Leute wissen über die Röhrchen und den Steuermann Bescheid.«
    »Wir aber nicht«, erinnere ich sie.
    »Du glaubst Caleb, weil er Kerben in seinen Stiefeln hat«, behauptet Indie, »aber das muss noch lange nicht heißen, dass er in einem der Lager war. Jeder könnte solche Kerben in seine Stiefel ritzen.«
    »Ich glaube, er war da«, erwidere ich.
    »Aber du weißt es nicht genau.«
    »Nein.«
    »Was er über den Steuermann gesagt hat, stimmt aber«, sagt Indie.
    »Du glaubst Caleb also«, stelle ich fest. »Jedenfalls seine

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