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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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meine Aufmerksamkeit geweckt hatten, erblickte ich Zeichen und Zusammenhänge, die anderen verborgen geblieben sind. Bei näherem Hinsehen erkannte ich die Wahrheit. Wo immer Sie auch hinkamen, sind Menschen gestorben. Die Lockvögel im Lager zum Beispiel, von denen viele Aberrationen waren.«
    »Aber wir haben die Lockvögel doch nicht getötet!«, protestiert Ky. »Sie sind schuld daran, dass sie sterben mussten! Als die Gesellschaft uns zum Sterben dort hinausgeschickt hat, haben Sie untätig zugesehen!«
    Gnadenlos fährt der Steuermann fort. »Ein Fluss nahe der Canyons wurde vergiftet, während Sie sich dort aufhielten. Sie haben in den Bergen eine Sprengung durchgeführt, durch die das halbe Dorf der Anomalien verschüttet wurde. Sie haben Röhrchen mit Gewebeproben in einem unterirdischen Lager zerstört, das bereits von der Erhebung infiltriert worden war. Sie haben auf illegalem Wege blaue Tabletten organisiert. Sie haben sogar einen jungen Mann damit getötet. Wir haben seine Leiche gefunden!«
    »Das ist nicht wahr!«, entgegne ich, obwohl es in gewisser Weise stimmt. Und dann wird mir klar, warum mich die Archivistin gefragt hat, ob ich ein Lager kenne, in dem Gewebeproben aufbewahrt werden. »Sie wollten also wissen, ob ich den Aufbewahrungsort der Gewebeproben kannte!«, werfe ich dem Steuermann vor. »Damit Sie sie verkaufen konnten!«
    »Sie verkaufen die Röhrchen?«, fragt Ky verächtlich.
    »Natürlich«, antwortet der Steuermann. »Ich tue alles dafür, um mir die Loyalität der Bevölkerung zu sichern und Ressourcen für die Entwicklung eines Heilmittels zu mobilisieren. Die Röhrchen dienen als Währung, die etwas bewegt, wenn nichts anderes mehr wirkt.«
    Ky schüttelt angewidert den Kopf. Unwillkürlich bin ich froh darüber, dass ich Großvaters Röhrchen mitgenommen habe. Wer weiß, wofür der Steuermann es missbraucht hätte?
    »Und noch etwas«, fährt er fort. »In den Städten, in denen Sie gelebt haben, wurden überall die Wasservorräte vergiftet.«
    Der See! Ich denke an die toten Fische. Aber ich verstehe nicht, worauf er hinauswill. Ky, Xander und ich sehen uns an. Wir müssen hier irgendwie rauskommen!
    Mit blitzenden Augen setzt Xander zu einer Gegenrede an: »Die Seuche hat sich viel zu schnell ausgebreitet. Lange Zeit hat sie sich auf Central beschränkt, dann sind plötzlich überall Menschen erkrankt. Bevor das Wasser kontaminiert wurde, hatten wir es mit einer Epidemie zu tun – die Krankheit wurde von Mensch zu Mensch übertragen. Nachdem das Virus ins Wasser gelangt ist, standen wir einer Pandemie gegenüber.«
    Gemeinsam mit Xander setzen Ky und ich die Puzzlestücke zusammen. Ky sagt: »Das Virus kommt aus dem Wasser, genau wie die, mit der die Gesellschaft den Feind bekämpft hat.«
    Die hohe Anzahl der Neuerkrankungen ergibt plötzlich einen Sinn. »Der plötzliche Ausbruch der Seuche zu Beginn der Erhebung – Neuerkrankungen in verschiedenen Städten und Provinzen – lässt darauf schließen, dass das Virus ins Wasser gegeben wurde, um die Ausbreitung zu beschleunigen.« Unwillkürlich schüttele ich den Kopf. »Das hätte mir schon viel früher klarwerden sollen. Deswegen ist die Krankheit überall gleichzeitig aufgetreten!«
    »Aus diesem Grund konnten wir Mediziner der Lage kaum Herr werden«, fährt Xander fort. »Die Erhebung hat nicht mit diesem Sabotageakt gerechnet. Aber wir konnten die Krankheit dennoch erfolgreich bekämpfen, so lange, bis die Mutation auftrat.«
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir das alles zu dritt hätten koordinieren können?«, fragt Ky.
    »Nein«, antwortet der Steuermann. »Aber Sie waren daran beteiligt. Und jetzt haben Sie die Gelegenheit, Ihr Gewissen zu erleichtern.« Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu: »Für Cassia wartet eine weitere Nachricht auf dem Datenpod.«
    Auf dem Bildschirm sehe ich eine zweite Datei. Sie enthält je ein Bild von meiner Mutter und von meinem Vater. Zwischen ihnen wird hin und her geblendet.
    »Nein!«, ächze ich. »Nein!« Mit glasigen Augen starren meine Eltern ins Leere. Sie sind Versunkene.
    »Sie sind an der mutierten Form erkrankt«, erklärt der Steuermann. »Es gibt kein Heilmittel. Sie liegen in einem medizinischen Zentrum in Keya.« Er ahnt meine nächste Frage und nimmt die Antwort voraus: »Ihren Bruder konnten wir bisher noch nicht ausfindig machen.«
    Bram! Liegt er irgendwo, wo niemand ihn finden konnte? Ist er tot wie der Junge in den Canyons? Nein. Das darf nicht sein.

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