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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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einer Unterredung mit meinem Biologielehrer, Mr. Taylor, länger in der Schule. Er bat mich, den Hamster, der unserer Klasse gehörte, über das Wochenende zu mir nach Hause zu nehmen.
    Das Dilemma, in das ich jetzt geriet, stand mir deutlich ins Gesicht geschrieben, während ich neben dem großen Drahtkäfig des Hamsters stand und die Wahrheit über Kittys diabolischen Haß gegen lebendige Tiere herausschreien wollte. Sonst wäre ich begeistert gewesen, Chuckles, das schwangere Hamsterweibchen, das unser Klassenmaskottchen war, zu mir zu nehmen.
    »Ach, nein«, sagte ich, als mein Lehrer darauf bestand. »Ich sagte Ihnen schon, Mr. Taylor, meine Mutter mag keine Haustiere. Sie behauptet, die Tiere sind schmutzig und stinken.«
    »Aber, Heaven«, sagte Mr. Taylor. »Sie übertreiben, gewiß. Ihre Mutter ist eine wunderbare, liebevolle Frau, ich sehe es daran, wie sie Sie anlächelt.«
    Wie war Kitty Dennisons Lächeln doch immer so zuckersüß! Wie dumm die Männer doch sein konnten – sogar ein Mr. Taylor mit all seiner Buchweisheit.
    Mit einschmeichelnden Worten versuchte mein Lehrer, mich zu überreden, während draußen der Nordostwind um das Schulgebäude pfiff, so daß ich trotz der aufgedrehten Heizung fror. Mr. Taylor beschwatzte mich weiter: »Die Stadt gibt uns nicht die Erlaubnis, die Heizung übers Wochenende anzulassen. Wollen Sie wirklich ein armes, kleines Hamsterweibchen, das Junge erwartet, in einem eiskalten Raum lassen, so daß wir es am Montag höchstwahrscheinlich tot auffinden werden? Kommen Sie, meine Liebe, teilen Sie doch mit Ihren Mitschülern die Verantwortung für dieses Tier… Und schließlich ist ja Verantwortung und Fürsorge ein Teil der Liebe.«
    »Meine Mutter verabscheut Tiere«, entgegnete ich schwach, denn ich selbst wollte Chuckles selbstverständlich gern das Wochenende über zu mir nehmen.
    Mr. Taylor las mir meinen Wunsch wohl vom Gesicht ab, denn er fuhr eifrig fort und sah mich dabei aus den Augenwinkeln an: »‘s wird sehr kalt hier drinnen. Auch wenn Chuckles genügend Futter und Wasser bekommt, so kann dieses Zimmer doch für eine kleine, werdende Mutter recht ungemütlich werden.«
    »Aber… aber…«
    »Kein Aber. Es ist Ihre Aufgabe und Pflicht. Ich fahre mit meiner Familie zum Wochenende weg, sonst hätte ich Chuckles zu mir genommen. Ich könnte Chuckles ja mit Futter und Wasser versorgen und allein bei mir zu Hause lassen… Aber die Jungen können jeden Tag kommen. Und ich möchte, daß Sie die Geburt mit der Filmkamera aufnehmen, wie ich es Ihnen gezeigt habe, falls es bei Ihnen passieren sollte. Ich möchte der Klasse das Wunder einer Geburt nahebringen.«
    Also wurde ich wider besseres Wissen überredet. In Kittys tipptopp sauberem, weiß-rosa Haus mit all den glänzenden Keramik-Geschöpfen wurde der kleine weiß-braune Hamster im Keller untergebracht, dort wo Kitty eigentlich nie hinkam, seit sie eine Sklavin hatte, die all ihre Wäsche wusch und trocknete.
    Trotzdem war Kitty völlig unberechenbar. In atemberaubender Geschwindigkeit wechselte sie ihre Launen, die immer aufwendiger und gefährlicher wurden. Mit viel Mühe richtete ich für den großen Käfig einen Platz im Keller ein und achtete darauf, daß es dort nicht zog. Unter einem hohen, sonnigen Fenster schien mir der geeignete Ort zu sein. Ich fand eine alte Stellwand, von der der Lack schon abgeblättert war und stellte sie auf. Jetzt war Chuckles nicht nur vor Zugluft, sondern auch vor Kittys grausamen, wasserhellen Augen geschützt, falls sie doch in den Keller kommen sollte. Andererseits gab es überhaupt keinen Grund für sie, dorthin zu gehen, wo Chuckles und ich uns gemütlich eingerichtet hatten. Meine Angst um die Hamsterdame war daher nicht besonders groß.
    »Also, laß es dir hier unten gutgehen, Chuckles«, sagte ich zu dem kleinen Tier, das auf seinen Hinterbeinchen stand und anmutig an einem Apfelstück nagte, das ich ihm gegeben hatte. »Benutz die Tretmühle nicht zu oft. In deinem Zustand ist das nicht ratsam.«
    Das blöde Rad quietschte nämlich. Auch nachdem ich es herausgenommen und geölt hatte, machte es noch einen relativ großen Lärm. Chuckles sauste inzwischen in ihrem Käfig auf und ab, weil sie unbedingt ihr Laufrad zurückhaben wollte. Kaum hatte ich es wieder in den Käfig gestellt, sprang Chuckles sofort hinein und fing zu treten an – das Rad quietschte immer noch, aber nicht ganz so laut.
    Oben im Gang preßte ich mein Ohr gegen die geschlossene Tür. Im Keller

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