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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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eigentlich wirklich war, eine Psychopathin, die man einsperren sollte. Aber ich war zu schwach und gehorchte. Ich duschte, wusch meine Haare, machte sogar das Frühstück, während Kitty die ganze Zeit mit steigender Erregung abstritt, jemals einen Hamster gesehen zu haben. Ja, sie behauptete, daß sie nicht einmal wüßte, wie einer aussieht, und außerdem ginge sie nie und unter gar keinen Umständen in den Keller.
    Sie fixierte mich mit ihren blassen Augen. »Hass’ dich, weil du meinen Alten gegen mich aufwiegeln wolltest! Ich werd’ in die Schule gehen und erzählen, was du dem armen Geschöpf angetan hast und daß du mir das Ganze in die Schuhe schieben wolltest. War doch deins, oder? Würd’ nie nicht so was Gemeines tun… Du hast’s getan, nur um mich zu beschuldigen! Kannst solange hierbleiben, bis du mit der Schule fertig bist, aber dann mußt du abhauen! Fahr zur Hölle von mir aus.«
    »Chuckles war trächtig, Kitty! Vielleicht war das zuviel für dich!«
    »Cal, nu’ hör dir das mal an, wie dieses Mädchen lügt! Hab’ überhaupt keinen Hamster nicht gesehen – du?«
    Nahm Cal vielleicht an, daß ich so etwas Furchtbares tun würde? Nein, nein, las ich in seinen Augen. Schweigen wir darüber, bitte.
    Warum sah er nicht im Mülleimer nach? Warum sagte er ihr die Untat nicht auf den Kopf zu?
    Der Alptraum war auch in der Kirche nicht vorüber.
     
    »Wunderbare Gnade… Wie süß des Wortes Klang…«
     
    Der Gesang war hingebungsvoll. Neben Kitty stehend, in meinen besten Kleidern, fühlte ich mich aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Wir sahen wie anständige, untadelige Bürger und gottesfürchtige Christen aus, dabei ging mir die Erinnerung an ein armes, kleines, totes Hamsterweibchen ununterbrochen im Kopf herum.
    Kitty legte ihren Opferpfennig auf den Teller, der gerade weitergereicht wurde; Cal tat das gleiche. Ich starrte auf den Teller und blickte dann in das gleichgültige Gesicht des Diakons, der den Teller herumgehen ließ. Ich weigerte mich, ein Geldstück draufzulegen. »Mach sofort«, zischte Kitty und stieß mich mit spitzem Ellbogen in die Seite. »Meine Freunde sollen nicht denken, daß du eine undankbare Heidin bist.«
    Ich erhob mich und verließ die Kirche. Hinter mir vernahm ich Gemurmel. Kittys Geisteszustand hatte meine Sicht der Dinge verändert; ich sah mir die Leute an und fragte mich, was sie wohl hinter ihrer Fassade verbargen.
    Ich rannte fast die Straße hinunter und ließ Cal und Kitty in der Kirche zurück. Zwei Häuserblocks weiter hatte mich Cal mit dem Auto eingeholt und bremste neben mir.
    Kitty lehnte sich aus dem Fahrzeug. »Komm, mein Kind, sei nicht trotzig. Du kommst mit zwei Dollars in der Tasche nicht sehr weit – außerdem sind die für den Herrn gedacht gewesen. Steig ein. Ich fühl’ mich schon besser. Mein Kopf ist wieder frisch, aber die ganze Nacht und am Morgen hatte ich solche Schmerzen, daß ich beinahe einen Anfall bekommen hab!«
    Wollte sie damit etwa sagen, daß sie nicht bei Sinnen gewesen war, als sie Chuckles umgebracht hatte?
    Widerstrebend stieg ich ins Auto. Wohin hätte ich auch schon mit zwei Dollars in der Tasche gehen können?
    Auf dem ganzen Nachhauseweg überlegte ich mir, was ich unternehmen könnte. Es hatte sie überkommen, Chuckles zu töten. Nur geisteskranke Menschen waren zu solchen sadistischen Dingen fähig. Und wie sollte ich eine plausible Entschuldigung für Mr. Taylor finden, daß Chuckles gestorben war?
    »Du kannst es ihm nicht erzählen«, sagte Cal, als Kitty sich schlafen gelegt hatte, weil sie wieder einen »Brummschädel« hatte. »Du mußt ihm sagen, daß Chuckles bei der Geburt gestorben ist…«
    »Du nimmst sie in Schutz!« rief ich empört.
    »Ich glaube dir, aber ich will, daß du die High School beendest. Aber wenn du die Sache meldest, dann wirst du kaum dazu imstande sein. Sie wird uns bekämpfen. Wir müssen Beweise bringen, daß sie geisteskrank ist, und du weißt ebensogut wie ich, daß Kitty ihre schlimmsten Seiten nur uns zeigt. Ihre ›Mädels‹ finden sie wunderbar, großzügig und aufopferungsvoll. Wir müssen Kitty überzeugen, daß sie zum Psychiater gehen muß, um ihrer selbst willen. Und, Heaven, wir müssen unser Spiel bis dahin durchhalten. In der Zwischenzeit lege ich ein paar Dollars zurück, damit du mal genügend Geld hast, dieser Hölle zu entkommen.«
    Ich ging zur Tür. »Ich werde mir selber helfen, auf meine Art und wann und wie es mir paßt.«
    Er sah mich eine Sekunde lang

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