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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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hatte und wie es Kitty mir jeden Tag vorhielt. Erstaunt fühlte ich, wie er sein Gesicht an meine Brust drückte und schluchzend in meinen Armen lag, während seine Tränen wie warmer Regen herabrannen.
    Schuld und Scham überwältigten mich. War ich wirklich von Natur aus böse? Wie war ich nur in diese Situation geraten?
    Ich wollte alles hinausschreien, was Kitty mir angetan hatte, daß sie die Puppe meiner Mutter verbrannt hatte. Aber vielleicht fand er es dumm und banal, einer verbrannten Puppe nachzuweinen. Und was bedeuteten Ohrfeigen, wenn ich schon so viel ausgehalten hatte?
    Rette mich, rette mich, schrie ich innerlich.
    Bitte, tu nichts, was mir den Rest meines Stolzes nimmt, bitte, bitte! Aber mein Körper ließ mich im Stich – er genoß, was Cal mit mir machte. Es war schön, von ihm gestreichelt, in seinen Armen geschaukelt und gedrückt zu werden. Ich kam mir dabei abwechselnd als etwas Kostbares und Wertvolles oder als etwas Niederträchtiges und Gemeines vor. Mein ganzes Leben lang hatte ich gierig darauf gewartet, daß mich Hände zärtlich berührten. Immer hatte ich darauf gehofft, daß mich mein Vater lieben würde.
    »Ich liebe dich«, flüsterte er und küßte mich wieder auf die Lippen; ich fragte nicht danach, ob als Tochter oder ob er mich auf eine andere Art und Weise liebte – ich wollte es nicht wissen. Nicht in diesem Augenblick, wo ich das Gefühl hatte, etwas wert zu sein, weil ein so guter Mann wie dieser mich lieben und begehren konnte – obwohl mich etwas in meinem Innern warnte.
    »Wie süß und weich du bist«, murmelte er und küßte meine entblößten Brüste.
    Ich schloß die Augen und wollte nicht wahrhaben, was ich da zuließ. Er würde mich jetzt wohl nie mehr mit Kitty allein lassen. Ihm würden jetzt Mittel und Wege einfallen, mich zu retten und Kitty dazu zu zwingen, mir zu sagen, wo ich Keith und Unsere-Jane finden könnte.
    Gott sei Dank schien es ihm zu genügen, meine Schenkel, meinen Bauch und meine Hinterbacken zu streicheln. Vielleicht weil ich angefangen hatte zu reden, um ihn daran zu erinnern, wer ich war. In einem Wortschwall erzählte ich ihm alles über die Puppe, wie sie verbrannt worden war und wie Kitty mich dazu gezwungen hatte, indem sie behauptete, daß sie wüßte, wo Keith und Unsere-Jane wären. »Glaubst du wirklich, daß sie es weiß?« fragte ich ihn.
    »Ich bin mir darüber nicht im klaren, was sie alles weiß«, sagte er mit Bitterkeit. Er war nun wieder bei Sinnen und der seltsame Glanz in seinen Augen war verschwunden. »Ich glaube, das einzige, worüber sie wirklich Bescheid weiß, ist, wie man jemandem Grausamkeiten zufügen kann.«
    Er sah mir in die Augen. »Es tut mir leid, Heaven. Ich hätte das nicht mit dir tun dürfen. Verzeih mir, daß ich einen Augenblick lang vergessen habe, wer du bist, Heaven.«
    Ich nickte mit klopfendem Herzen, während ich ihm dabei zusah, wie er aus seiner Hemdtasche eine winzige Schachtel hervorholte, die in Silberpapier eingewickelt und mit einer blauen Satinschleife geschmückt war. Er legte sie mir in die Hand. »Ich habe hier ein Geschenk für dich, weil du eine so gute Schülerin bist und ich stolz auf dich bin, Heaven Leigh Casteel.« Er riß das Papier auf und hob den Deckel. Darin lag eine zierliche Golduhr. Seine Augen blickten mich flehentlich an. »Ich weiß, daß du nur auf den Tag wartest, an dem du dieses Haus, Kitty und mich verlassen kannst. Also habe ich dir eine Uhr mit Datumsanzeige geschenkt, dann kannst du die Tage, Stunden, Minuten und Sekunden zählen, bis du deinen Bruder und deine kleine Schwester wiedergefunden hast. Ich verspreche dir, daß ich alles versuchen werde, um soviel wie möglich von Kitty zu erfahren. Bitte, lauf nicht vor mir weg.«
    Sein Blick log nicht. In seinen Augen standen Liebe und Zuneigung. Ich sah ihn lange an, und schließlich nahm ich das Geschenk, streckte meinen Arm aus und ließ mir die Uhr anlegen. »Natürlich darf Kitty die Uhr nicht sehen«, sagte er bitter.
    Er beugte sich vor, nahm mein Gesicht in seine Hände und küßte mich sanft auf die Stirn. »Verzeih mir, daß ich meine Grenzen überschritten habe. Manchmal brauche ich so dringend jemanden, und du bist süß, jung und voller Verständnis – und ebenso hungrig nach Liebe wie ich.«
    Er hatte meinen verstauchten Knöchel nicht bemerkt, da ich es vermieden hatte aufzustehen, als er ging und die Tür hinter sich schloß. Ich war so erregt, daß ich nicht einschlafen konnte. Cal war ja noch

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