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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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weigerte sich ein Zimmer anzusehen, das jegliche Bequemlichkeit vermissen ließ? »Warum trägst du eine dunkle Brille, Logan?«
    Er erstarrte. »Ich hab’ dir wohl nie erzählt, daß ich Kontaktlinsen trage. Bei der letzten Rauferei bekam ich einen Schlag auf das Auge, und dabei verletzte eine Linse meine Iris. Mein Augenarzt meint nun, sie soll eine Zeitlang kein starkes Licht bekommen. Wenn man aber ein Auge abdunkelt, muß man es auch mit dem anderen tun oder eine Augenbinde tragen. Aber ich ziehe eine Brille vor.«
    »Du kannst also kaum etwas sehen, nicht wahr?«
    Das Blut schoß ihm ins Gesicht. »Ehrlich gesagt, nicht sehr viel. Ich sehe dich undeutlich… ich glaube, du hast Unsere-Jane und Keith auf dem Schoß.«
    »Logan, sie ist nicht Unsere-Jane für dich… nur für uns«, protestierte Fanny. »Du nennst sie ganz einfach Jane.«
    »Ich will sie so nennen, weil Heaven sie so ruft.«
    »Kannst du mich sehen?« fragte Fanny und stand auf. Sie trug nur Unterhosen, um ihren nackten Oberkörper hatte sie verschiedene Schals von Großmutter gewickelt. Ihre winzigen Brüste hatten immerhin die Größe kleiner, grüner Äpfel erreicht. Fanny ließ die Schals achtlos zu Boden gleiten und hüpfte barfuß im Zimmer umher.
    »Zieh dich an«, befahl Tom mit rotem Gesicht. »Hast eh nicht genug, daß es was zu sehen gäbe.«
    »Krieg’ ich aber«, schrie Fanny, »größer und schöner als Heaven!«
    Logan erhob sich, um zu gehen. Er wartete auf Tom, als brauche er Hilfe, um die Tür zu finden – obwohl sie sich genau vor ihm befand. »Ich bin nur deinetwegen hierhergekommen, und wenn du keine Zeit hast, um mit mir zu sprechen, Heaven, dann komme ich nicht mehr. Ich dachte, du wüßtest, daß ich dein Freund bin. Ich bin gekommen, um dir zu zeigen, daß du mir wichtig bist, und ich habe mir Sorgen gemacht, weil ich dich so lange nicht gesehen habe. Auch Miß Deale macht sich Sorgen. Sag mir nur noch eins, bevor ich gehe… Ist wirklich alles in Ordnung? Brauchst du irgend etwas?«
    Er hielt inne und wartete auf eine Antwort. Als ich schwieg, fragte er wieder: »Habt ihr genug zu essen? Holz? Kohle?«
    »Wir haben von nichts genug!« schrie Fanny vorlaut.
    Logan sah nur mich an und nicht Fanny, die sich wieder bedeckt hatte und zusammengerollt in der Schlafdecke lag, als schliefe sie halb.
    »Wie kommst du darauf, daß wir nicht genug zu essen haben?« wollte ich wissen. Meine Stimme klang stolz und hochmütig.
    »Ich wollte mich nur erkundigen.«
    »Es geht uns prima, Logan, wirklich. Natürlich haben wir Holz und Kohle…«
    »Keine Spur!« kreischte Fanny. »Wir haben noch nie Kohle gehabt! Würd’s mir so sehr wünschen. Hab’ gehört, ‘s gibt bessere Wärme als Holz.«
    Ich unterbrach sie schnell. »Wie du weißt, Logan, ist Fanny eine gierige Person und nur darauf aus, soviel wie möglich zu bekommen. Also vergiß, was sie daherredet. Es geht uns gut, wie du siehst. Ich hoffe, dein Auge wird bald gesund und du kannst die Sonnenbrille abnehmen.«
    Er schien beleidigt und hielt sich eng an Tom, der ihn hinausführte. »Auf Wiedersehen, Mr. Casteel«, sagte er zu Großvater. »Bis später, Keith, Unsere-Jane… und behalt deine Kleider an, Fanny.« Zuletzt wandte er sich mir zu, als wollte er mich berühren oder mich an sich ziehen. Ich blieb aber sitzen, fest entschlossen, sein Leben nicht mit den Problemen der Casteels zu belasten. »Ich hoffe, du kommst bald wieder zur Schule.« Mit einer Handbewegung bezog er Fanny, Keith und Unsere-Jane mit ein. »Wenn du je etwas brauchen solltest, vergiß nicht, daß mein Vater einen Laden voller Sachen hat. Und was er nicht hat, kann man woanders besorgen.«
    »Wie nett von dir«, war meine höhnische, undankbare Antwort. »Mußt dir ja mächtig groß und reich vorkommen… Meine Güte, ich frag’ mich wirklich, warum du deine Zeit mit einem Hillbilly-Mädchen verplemperst.«
    Er tat mir leid, wie er verdattert im Türrahmen stand und mich anstarrte. »Auf Wiedersehen, Heaven. Ich habe mein Augenlicht riskiert, um hier heraufzukommen – ich sollte eigentlich nicht bei Schnee in die Sonne gehen –, trotzdem habe ich es getan. Aber ich bereue es jetzt. Ich wünsche dir alles Gutes, aber ich komme nicht mehr her, nur um mich beleidigen zu lassen.«
    ›Ach Logan, bitte geh nicht beleidigt weg‹, dachte ich. Aber ich sprach diese Worte nicht aus. Ich schaukelte nur weiter vor mich hin, ohne mich zu rühren, als er die Tür hinter sich zuschlug. Tom rannte ihm nach, um

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