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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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und beide starrten mich mit ihren hungrigen Augen hoffnungsvoll an. Sie brauchten ihre Nahrung wie wir. Und ich starrte zurück und überlegte, ob jemand wohl schon einmal Katzen gegessen hatte.
    Dann sah ich hinunter zu Vaters altem Jagdhund, der mit den Katzen zurückgekommen war. Allein der Gedanke, daß man seine Lieblingstiere als Nahrung verwenden könne, war schrecklich. Aber genau das tat ich.
    Plötzlich stand Fanny neben mir. Flüsternd wies sie auf Snapper, den Vater von allen seinen Hunden am meisten liebte. Er war sechzehn Jahre alt und fast blind, und trotzdem erjagte er sich immer eine Beute und kam wohlgenährt nach Hause. »Der hat Fleisch auf den alten Knochen«, sagte Fanny eindringlich. »Würd’ gerne wieder mal Fleisch essen. Du kannst es, Heaven, ich weiß es. Schlitz ihm den Hals auf, wie sie’s bei den Schweinen machen. Für Unsere-Jane, für Keith… und Großvater – mein Gott, wir alle hätten was zu beißen…«
    In diesem Augenblick öffnete Snapper seine schläfrigen, verhangenen Augen und sah mich gefühlvoll an. Ich sah hinüber zu Unserer-Jane und Keith, die beide jammerten.
    »Lieber glaubt ‘n alter Hund dran als wir«, sagte Fanny einschmeichelnd. »Brauchst ihm nur eins über ‘n Schädel zu ziehen.« Sie reichte mir das Beil, mit dem wir das Holz für Old Smokey kleinhackten. Auch jetzt wieder spie er beißenden, schwarzen Rauch aus, daß unsere Augen tränten.
    »Komm schon, ich weiß, du schaffst’s«, sagte Fanny ermunternd und schob mich in Richtung Snapper. »Geh mit ihm nach draußen, dann zeig’s ihm.« Plötzlich sprang Snapper hoch, als ahnte er, was ich vorhatte, und raste zur Tür. Entsetzt schrie Fanny auf und lief hinter ihm her. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und Snapper entfloh, wie von Furien gejagt, vor unseren mörderischen Absichten hinaus in die dunkle Nacht.
    Tom trat grinsend herein, die Flinte trug er über der einen Schulter, und über der anderen hing ein Sack, in dem sich etwas Schweres befand.
    Sein breites Lächeln erstarb, als er das Beil in meiner Hand erblickte und mein schuldbewußtes Gesicht sah. »Du wolltest Snapper töten?« Seine Stimme klang fassungslos. »Ich dachte, du liebst diesen Hund.«
    »Tu’ ich auch«, schluchzte ich.
    »Hast mir nicht vertrauen können!« sagte er bitter. »Bin den ganzen Weg hin und zurück gerannt.«
    Er schleuderte den Sack auf den Tisch. »Zwei Hühner drin. Race McGee wird sich bald wundern, wer in seinem Hühnerstall geballert hat. Wenn er’s herauskriegt, daß ich’s war, schießt er mich übern Haufen. Dann sterb’ ich wenigstens mit vollem Bauch.«
    An diesem Abend aßen wir uns satt. Wir vertilgten ein ganzes Huhn, das andere hoben wir für den nächsten Tag auf. Aber am übernächsten Tag waren beide Hühner verspeist, und wir standen wieder vor dem gleichen Problem. Nichts zu essen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, flüsterte mir Tom zu und versicherte mir, ich brauche mir keine Sorgen zu machen.
    »Wird Zeit, Ehrlichkeit und Ehre zu vergessen und zu klauen«, räsonierte er. »Ist mir kein einziges Wild übern Weg gelaufen. Nicht mal ‘n Waschbär. Hätt’ sogar ‘ne Eule erbeutet, hab’ aber keine schreien gehört. Jeden Abend, wenn’s dämmert und die Leute in Winnerrow sich gemütlich an den Tisch setzen, um zu futtern, dann schleichen Fanny, du und ich ins Tal und klauen, was uns in die Hände fällt.«
    »Prima Idee!« schrie Fanny entzückt. »Die haben doch keine Gewehre in ihren Häuser, oder?«
    »Weiß nicht«, antwortete Tom, »wir werden’s wohl bald herausfinden.«
    Es war ein angsteinflößendes, schauriges Unternehmen, auf das wir uns am nächsten Abend in der Dämmerung einließen. Das Huhn vom Vorabend gab uns die nötige Courage. Wir trugen dunkle Kleider und hatten unsere Gesichter mit Ruß geschwärzt. Wir trotteten durch die Kälte, bis wir eine kleine Farm, die dem geizigsten Menschen der Welt gehörte, am Rande der Stadt erreicht hatten. Und was noch schlimmer war, er hatte fünf riesenhafte Söhne und vier enorme Töchter, neben denen sogar Sarah klein und zierlich ausgesehen hätte.
    Fanny, Tom und ich hielten uns im Gebüsch und hinter den Tannen versteckt, bis wir sicher waren, daß jedes einzelne Mitglied der Familie sich an den Tisch gesetzt hatte. Dabei veranstalteten sie so einen Lärm, daß er unser übliches Geschrei leicht übertönt hätte. Der Hof war, wie bei uns früher, voller Hunde, Katzen und Kätzchen.
    »Beruhig die

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