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Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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zerstört und die Straßen überflutet. Sobald ich dazu in der Lage war, bin ich zu dir zurückgekommen.«
    Er lächelte dünn und matt. »Ich wußte, es war lächerlich, mich in eine solche Depression hineinzusteigern. Im Unterbewußtsein wußte ich nämlich, du würdest zurückkommen.«
    Ich kuschelte mich in seine Arme und merkte dabei, wie seine Hände durch mein Haar glitten. Mein Gesicht preßte ich an seine Brust und lauschte seinem langsamen Herzschlag – wie schnell mußte wohl ein Herz normalerweise schlagen? »Ich möchte keine große Hochzeit, Troy, in diesem Punkt habe ich meine Ansicht geändert. Wir werden heimlich von Farthinggale Manor fortgehen und eine kleine Feier nur für uns machen.«
    Er drückte mich fest an sich, streichelte meine Haare und küßte mich auf die Stirn. »Ich bin so müde, Heaven, so schrecklich müde. Ich dachte, du möchtest eine große Hochzeit.«
    »Nein, ich möchte nur dich.«
    »Tony muß aber dabei sein«, flüsterte er, während seine Lippen meine Stirn liebkosten. »Ohne ihn wäre es nichts Richtiges. Er war zu mir wie ein Vater…«
    »Alles, was du möchtest«, murmelte ich. Noch fester hielt ich seinen zerbrechlichen Körper. Wie mager er doch geworden war. »Hast du denn deine Lungenentzündung ganz auskuriert?«
    »So wie immer, bei all meinen Krankheiten.«
    »Du wirst nie mehr krank werden, nicht, wenn ich mich um dich kümmere!«
    Die ganze Nacht lang hielt er mich, und ich hielt ihn. Wir sprachen von unseren Träumen und von unserem gemeinsamen Leben. Aber alles wirkte wie Rauch, der zum Fenster hinauszog und in der Nacht verschwand. Wie konnte ich ihn jetzt noch heiraten? Wie konnte ich aber auch darauf verzichten, egal wie unsere verwandtschaftlichen Beziehungen waren?
    Gegen morgen erwähnte ich wieder die Puppe mit dem Portrait meiner Mutter. Hatte er eine Ahnung, ob Tony das Modell gemacht hatte? Hatte sich Tony zu irgendeinem Zeitpunkt einmal nicht wie ein Stiefvater ihr gegenüber benommen?
    Über seine dunklen Augen fiel ein Schatten. »Nein, nicht in Millionen Jahren! Heaven, Tony konnte jede Frau haben, die er wollte! Außerdem war er völlig verrückt nach Jillian. Es gab in seiner Umgebung keine Frau, die nicht mit ihm flirtete… Seitdem ihm der erste Bart wuchs, mußte er nie einer Frau nachlaufen. Die Frauen verfolgten ihn.«
    Während ich in seinen Armen lag, war mir klar, er würde es sich nie eingestehen, daß Tony Frauen einfach benutzt hatte. Er hatte ja auch Jillian auf seine gedankenlose Art benutzt, um seinem jüngeren Bruder eine Mutter und eine Schwester zu verschaffen. Inzwischen ging er seine eigenen Wege und stellte jedem Rock in der Stadt und in ganz Europa nach. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich mich umdrehte, um ihn zu umarmen. Anschließend würde ich ins Haupthaus zurückgehen.
    »Tut mir leid, daß ich so argwöhnisch bin. Ich liebe, liebe, liebe dich. Sobald ich ein wenig ausgeschlafen bin, werde ich ganz rasch zurück sein. Geh nicht weg, versprichst du es mir?« Er setzte sich auf und umklammerte meine beiden Hände. »Liebes, iß mit mir zu Mittag, gegen eins.«
    Ich dachte, ich könnte in mein Bett zurück und den Schlaf des Gerechten schlafen. Statt dessen drehte und wälzte ich mich herum und endete schließlich am Eßtisch im unteren Stock. Dort hatte sich bereits Tony verschanzt und verspeiste eine Honigmelonenscheibe nach der anderen. Sofort fing er an, mir mit Fragen zuzusetzen: Hatte ich Troy gesehen? Hatte ich unsere Verlobung gelöst? Wie hatte er reagiert? Welche Erklärung hatte ich gegeben? Ich war doch freundlich, überlegt und rücksichtsvoll vorgegangen, oder?
    »Von dir habe ich so wenig wie möglich gesprochen.« Kalt und feindselig sagte ich das, denn ich haßte ihn in jeder Hinsicht genauso wie Pa. »Aus Rücksichtnahme auf Troy habe ich dich gedeckt. Wenn Troy aber nicht so empfindsam wäre, hätte ich ihm haarklein erzählt, was für ein toller Mann sein geliebter Bruder ist und war.«
    »Welchen Grund hast du ihm angegeben?«
    »Keinen, wir sind also immer noch verlobt, ich weiß nicht, wie ich das alles kaputtmachen soll, ich bin dazu einfach nicht fähig!«
    »Ich merke, wie du einen Berg von Haß gegen mich aufbaust. Vielleicht hast du recht, ein paar Wochen zu warten, und erzählst ihm erst dann, du habest entdeckt, daß du immer noch diesen jungen Mann da liebst. Heißt er nicht Logan? Troy wird über dich hinwegkommen. Ich werde darauf achten, daß er sich wieder erholt. Am besten

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