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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Alters angefreundet hatte und sehr beschäftigt war.
    »Hier sind so viele Kinder, und du kennst doch die Leute aus den Bergen: Die passen alle aufeinander auf. Und jetzt legst du dich hin! Drake ist nicht dein einziges Kind, erinnerst du dich?«
     
     
    Als ich erwachte, war es schon dunkel. Ich war erstaunt, daß ich die ganze Party verschlafen hatte. Ich ging hinaus. Die Menge war merklich zusammengeschrumpft. Nur Logan, seine Eltern und ein paar hartnäckige Trinker waren noch übrig.
    »Sieh mal an, wer wieder in die Welt zurückgekehrt ist«, rief Logan und lächelte.
    »Ich hatte gar nicht bemerkt, daß ich so lange geschlafen habe«, sagte ich, als er beschützend den Arm um mich legte.
    »Schwangere Frauen brauchen viel Ruhe«, mischte sich Loretta Stonewall ein.
    »Nun, ist alles gut gelaufen?« fragte ich und überblickte die Reste der Party. Die Eßtische waren leer, die Band war gerade dabei, ihre Instrumente einzupacken. Alle Autos bis auf unseres und das der Stonewalls waren verschwunden. Plötzlich bemerkte ich, daß Drake nicht da war.
    »Wo ist Drake?« fragte ich, und die kalten Finger der Angst wanderten mein Rückgrat hinunter.
    »Drake? Ich dachte, er hätte sich mit dir hingelegt.« Logan sah aufgeregt aus.
    »Vor ungefähr einer Stunde sagte er mir, er würde versuchen, dich zu finden«, sagte Loretta beunruhigt. »Ich dachte, er wäre bei dir.«
    »Drake!« rief ich.
    »Mach dir keine Sorgen, Heaven«, sagte Logan, aber ich hörte, daß seine Stimme alarmiert klang. »Er spielt wahrscheinlich mit einigen von den Spielzeugexemplaren. Wahrscheinlich ist er in seiner eigenen Welt verlorengegangen.«
    »Wo?« fragte ich. »Wir müssen ihn finden.«
    »Das werden wir auch, mach dir keine Sorgen«, sagte Logan.
    Wir teilten uns auf und liefen das Fabrikgelände ab, dabei riefen wir laut Drakes Namen.
    »Drake, Drake!« schrie ich.
    Das gelbe Licht über dem Fabrikeingang war eingeschaltet und beleuchtete den Parkplatz. Auf einem kleinen Stück Rasen hatten wir Schaukeln für die Kinder aufgestellt. Ich rannte darauf zu. Drake war nirgendwo zu sehen, aber eine der Schaukeln ging noch immer vor und zurück, vor und zurück, als ob ein Geist darauf sitzen würde. Ich sah einen Moment lang in die Dunkelheit hinein.
    Hinter der Fabrik waren Hektar über Hektar unbewohnter Wald.
    »Drake!« rief ich laut. »Drake, wo bist du?«
    Den einzigen Laut, den man hören konnte, war der entfernte, metallische Schrei einer Eisenbahn, die sich in der Ferne ihren Weg durch die Dunkelheit bahnte. Ich wartete einen Moment, dann rief ich wieder.
    Panik ergriff mich, erschütterte mich bis ins Innerste. Meine Beine fühlten sich an, als ob sie gleich vor lauter Angst brechen würden.
    »Drake!«
    Etwas an der Stille und Dunkelheit zeigte mir, daß er nicht einfach davongelaufen war, auf Entdeckungsreise, wie das Jungen seines Alters tun würden. Meine Schreie brachten schließlich Logan an meine Seite.
    »Hast du ihn nicht gefunden? Du hast ihn nicht gefunden?« schrie ich.
    »Nein, nein«, sagte er. »Meine Eltern suchen noch immer. Ich werde die Polizei rufen. Aber es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich bin sicher, Heaven, ich bin sicher, daß er jede Minute auftauchen wird.«
    Ich wußte am Klang von Logans Stimme, daß er genauso Angst hatte wie ich.
    »Ruf sie an«, sagte ich. »Ich werde weiter suchen.«
    »Drake!« schrie ich wieder.
    »Bitte, du wirst dich hier draußen erkälten. Ich werde einige von den Männern bitten, daß sie weitersuchen. Komm zurück in mein Büro, und wir warten dort auf die Polizei.«
    »Ich bleibe genau hier, Logan Stonewall. Ich werde Drake suchen.«
    »Heaven, es ist zu dunkel. Du kannst nichts sehen. Bitte.«
    »Ich stelle mich unter das Licht der Eingangstüre, damit Drake mich sehen kann. Beeil dich und ruf die Polizei!« sagte ich. Logan rannte zum Büro. Ich starrte in die Nacht hinaus, sah die schwarze Silhouette der Bäume, den winzigen silbernen Mond. Irgendwo in der Ferne heulte eine Eule. Und dann, als ob sich die Hand des Schicksals auf meine Schulter gelegt hätte, wußte ich, wo mein Drake war. Es gab nur einen Ort, an dem er sein konnte.
    Es gab nur eine Person, die wissen würde, wo er war. Das wußte ich so sicher, wie ich meinen eigenen Namen wußte. Fanny!

 
    15. KAPITEL
     
    Entführung aus Neid
     
     
     
    Mein Herz war in eine dunkle Wolke der Verzweiflung gehüllt. Ich wartete still mit Logan, als ein Streifenwagen der Polizei aus Winnerow kurz die Gegend

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