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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Glück wurde nie von dunklen Wolken des Mißtrauens überschattet, so wie es bei mir war. Wie sehr brauchte ich doch einen Mann wie ihn! Ich wollte mich für immer in seine Arme kuscheln.
    »O Logan, ich liebe dich. Liebe mich immer und ewig so wie jetzt«, bettelte ich, als ich in seine Arme sank.
    »Das werde ich. Ich verspreche es dir«, sagte er.
    Als wir uns küßten, vergaßen wir beinahe, was um uns geschah. Die Gratulanten ließen uns noch einmal hochleben, dann ging das Fest weiter. Logan und seine neuen Bekannten inspizierten den Rolls-Royce, während ich mich auf die Suche nach Tony machte, um ihm zu danken. Die Kapelle begann nun wieder zu spielen. Bevor ich Tony erreicht hatte, war Jillian von ihrem Platz auf gestanden und lief auf Tony zu. »O Tony«, rief sie. »Liebst du mich? War die Trauung nicht wunderbar?«
    Einige Gaste blieben stehen und starrten sie an.
    »Ja, Jillian.« Er hob den Arm, um sie wieder zu ihrem Tisch zu führen. Über ihre Schulter rief sie den Gasten zu:
    »Amüsieren Sie sich. Ich bitte Sie, amüsieren Sie sich!«
    Ich beobachtete Tony, wie er sie wieder auf ihren Platz brachte und Martha Goodman losschickte, um ihr etwas zu essen zu holen. Dann kam er auf mich zu. Jillian tat mir leid. Ich mochte nicht, wie die Leute sich nach ihr umdrehten und flüsterten.
    »Wie konntest du das zulassen?« fragte ich, sobald er nahe genug war und ich ihn in eine Ecke gedrängt hatte, von wo man uns nicht hören konnte. »Findest du das nicht peinlich?«
    »Peinlich?« Er schaute in die Richtung, wo Jillian saß, als ob er derjenige gewesen wäre, der in der Vergangenheit lebte und nicht verstand, was in der Gegenwart passierte. »Ja, es ist peinlich. Aber für mich ist es eher tragisch als peinlich.«
    »Warum läßt du es zu, daß sie hierher kommt? Wo all diese Leute da sind. Die meisten lachen doch schon über sie.«
    »Sie jedenfalls merkt es nicht«, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns. Ich konnte ihn nicht verstehen. »Mit ihren Augen, ihren verrückten Augen sieht sie ihr eigenes Hochzeitsfest.«
    »Aber…«
    »Aber was?« fragte er, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepreßt. »Über wessen Demütigung machst du dir hier Sorgen, über ihre oder etwa über deine? Soll ich sie wie ein verrücktes Tier in einen Käfig sperren? Soll sie in ihren vier Wänden dahinvegetieren? Soll sie abstürzen in den tiefen, ausgetrockneten Brunnen ihrer Erinnerungen, bis sie sich allein und vergessen auf dessen dunklem Grund findet? Verstehst du nicht?« sagte er, und seine Augen wanderten von mir zu dem Haus hinüber. »Ich kann die Vorstellung nicht ertragen, daß sie in eine Anstalt gesperrt werden könnte. Sie war einmal sehr schön und war mir sehr teuer«, fügte er hinzu und drehte sich wieder in die Richtung von Jillian. »Sie war wie ein Stück alten chinesischen Porzellans. Ja, sie hatte Angst vor dem Älterwerden. Angst vor der Zeit, wenn sie nicht mehr schön und verführerisch sein würde. Ich bin sicher, daß die Tatsache, daß sie es nicht verhindern konnte, viel zu dem Zustand beigetragen hat, in dem sie heute ist. Aber, verstehst du nicht«, sagte er und faßte mich an beiden Armen, »in gewisser Weise hat sie sie nun, die ewige Jugend und Schönheit. Ihr Wahnsinn hat es ihr gegeben… So«, sagte er, während er aufstand und seinen Rücken wieder straffte, »ich denke, wir akzeptieren die Demütigung und lassen die anderen kichern. Du kannst doch dieses Opfer bringen, oder, Heaven? Ich bin sicher, du kannst etwas Selbstloses tun. Wenn du es willst«, sagte er noch, dann wollte er weggehen. »Tony…«
    »Ja?« Er wartete. Ich blickte hinüber zu Jillian, die bequem an einem Tisch saß, den Gästen zulächelte und zunickte, ihre Gabel aber wie einen Zahnstocher hielt und wie ein Vogel in ihrem Essen herumpickte.
    »Was ist, wenn sie mich sieht?«
    »Was soll sein?« Er lachte. »Sie nimmt dich einfach als Leigh, die dabei war, als Jillian und ich heirateten. Sie war damals zwölf und trug das lange rosa Kleid einer Brautjungfer und einen Strauß rosa Rosen. Ich werde nie vergessen, wie schön sie an dem Tag aussah.«
    Er drehte verträumt seinen Kopf. Dann funkelten seine Augen, und er sah mich an. »Und du bist heute genauso schön«, sagte er und ging los in Richtung Jillian.
    Ich überdachte das, was er gesagt hatte und wie er es gesagt hatte. Anscheinend liebte Tony Jillian immer noch sehr. Oder war es etwas anderes?
    Der Anblick von Martha Goodman, die die

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