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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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wird das Begräbnis sein?«
    »Unter diesen Umständen dachte ich, das Beste wäre, so früh wie möglich«, sagte Tony. »Übermorgen. Da haben wir noch genug Zeit, um alle geschäftlichen Probleme zu lösen und…«
    »Ich treffe mich morgen mit diesem Anwalt«, sagte ich, »und werde alles Notwendige in die Wege leiten.«
    Tony starrte mich einen Moment lang an und warf dann Logan einen schnellen Blick zu.
    »Meinst du nicht, daß du in Anbetracht deines Zustandes besser uns das Geschäftliche überläßt? Ich fliege nach Atlanta und – «
    »Ich bin schwanger, Tony«, unterbrach ich ihn, »nicht krank oder hilflos. Außerdem ist es meine Verpflichtung und meine Verantwortung«, betonte ich. »Ich will jetzt alles für Drake tun, was ich kann… und für Luke. Ich will es«, wiederholte ich, und meine Augen flammten auf.
    Tony nickte nur. »Wie du meinst. Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst. Rufe einfach an.«
    »Danke«, sagte ich. »Ich rufe jetzt besser meine Geschwister an. Logan, würdest du bitte die Reisevorbereitungen treffen?«
    »Natürlich«, sagte er.
    »Ihr könnt in mein Büro, wenn ihr wollt«, meinte Tony. Ich nickte und ging dorthin, um die Anrufe zu erledigen. Keith und Jane nahmen es gefaßt auf, wie ich erwartet hatte. Sie hatten Luke niemals richtig gekannt. Beide wollten wissen, ob sie zur Beerdigung kommen sollten. Ich sagte, es sei nicht notwendig. Was konnte Luke schon für eine Bedeutung für sie haben. Der Mann, der sie als kleine Kinder verkauft hatte. Es war wichtiger, daß sie in ihrer eigenen Umgebung auf ihre Ziele hinarbeiteten. Sie sollten das erreichen, was Luke ihnen niemals hätte geben können. Als ich das sagte, waren sie erleichtert.
    Bei Fanny war es anders.
    »Pa ist tot?« fragte sie, nachdem ich ihr die Einzelheiten erzählt hatte. Sie war verstört und wollte es einfach nicht glauben. »Woher weißt du, daß er wirklich tot ist? Vielleicht ist er nicht tot, Heaven.« Sie bestand darauf. »Vielleicht ist er nur schwer verletzt. Vielleicht – «
    »Nein, Fanny. Es war ein tödlicher Unfall. Es hat keinen Sinn, sich falsche Hoffnungen zu machen.«
    »Pa… O Gott.« Ich hörte sie schluchzen. »Ich wollte ihn bald besuchen, wollte ihm erzählen, wie gut alles bei mir voranging.«
    »Die Beerdigung ist übermorgen«, sagte ich. »Ich fliege noch heute abend hinunter und kümmere mich um Drake.«
    »Drake«, sagte sie. »Armer, kleiner Drake. Er braucht jetzt eine neue Mama.«
    »Ich werde mich um alles kümmern, Fanny.«
    »Sicher wirst du das«, sagte sie plötzlich bitter. »Du bist ja auch Heaven Leigh Stonewall, die Tatterton-Spielzeug-Königin. Du kannst dich um alles kümmern.«
    »Fanny – «
    »Wir sehen uns beim Begräbnis, Heaven.«
    Die Leitung war tot. Als Logan hereinkam, hatte ich den Hörer noch in der Hand.
    »Wenn wir uns beeilen, dann können wir gleich das nächste Flugzeug nach Atlanta nehmen«, sagte er. »Miles holt schon den Wagen.«
    Ich rannte in unsere Zimmer hinauf und packte ein, was ich für das Begräbnis brauchen würde. Logan tat es auch, und in weniger als zwanzig Minuten saßen wir in der Limousine und fuhren in Richtung Flughafen.
    Wie zerbrechlich, schnell und unvorhersehbar ist das Leben, dachte ich. In einem Augenblick waren wir alle glücklich und fröhlich, im nächsten waren wir traurig und verzweifelt. »Das Leben ist wie die Jahreszeiten, Kind«, hatte Großmutter einmal gesagt. »Es hat seine Frühlings- und seine Sommertage. Und wenn dich der Frühling einmal erreicht, dann genieße jeden Moment davon, denn nichts bleibt für immer frisch und jung und schön, Kind, nichts. Der Frost erreicht die Menschen, wie er den Boden erreicht.«
    Jetzt war der Frost zu mir gekommen. Ich fühlte mich kalt und leer – trotz des werdenden Lebens in mir. Ich zitterte und kuschelte mich ganz nah an Logan. Die meiste Zeit auf dem Weg zum Flughafen und im Flugzeug schlief ich. Als wir dann endlich in Atlanta und bei Lukes Haus ankamen, dämmerte es bereits. Trotzdem war Mrs. Cotton aufgeblieben und erwartete uns.
    Sie war eine große, kräftige Frau von fast männlicher Statur. Die meiste Zeit ihres Lebens hatte sie schwere körperliche Arbeit geleistet, eine Frau, die die Härte des Lebens vorzeitig hatte altern lassen. Sie hatte stumpfe, braune Augen und rauhe, rosarote, volle Lippen. Als wir ankamen, hatte sie sich eine alte Bettdecke um die Schultern gelegt.
    »Mein Name ist Heaven Stonewall, und das ist mein Mann Logan«, sagte

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