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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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auf.
    »Heute wird gemalt«, kündigte er an. »Bist du bereit?«
    Ich warf einen Blick auf die Fenster. Sämtliche Jalousien waren heruntergezogen, aber er hatte die Scheiben einen Spalt weit geöffnet, damit etwas Luft hereinkam. Dann sah ich ihn wieder an, und auf seinem Gesicht standen Erwartung und Vorfreude. Ich war in Versuchung, aus dem Haus zu laufen. Meine Lippen fingen an zu zittern.
    »Was ist?« fragte er, als er meinen Aufruhr bemerkte.
    »Ich komme mir vor…«
    »Du armes Ding. Ich lege hier einfach los, ohne Rücksicht auf deine Gefühle zu nehmen. Entschuldige, Leigh«, sagte er und zog mich in seine Arme. »Ich weiß, daß es nicht gerade einfach für dich ist, aber wir sind gestern so gut miteinander zurechtgekommen, daß ich dachte, du hättest deine Scheu überwunden. Und jetzt holst du ganz tief Atem«, empfahl er, »und denkst an das wunderbare Werk, das wir gemeinsam vollbringen, ja?«
    Ich schloß die Augen und holte tief Atem, aber mein Herz schlug so heftig, daß ich glaubte, ohnmächtig zu werden. Er spürte, daß ich wankte.
    »Weißt du, was?« sagte er. »Eigentlich brauchst du für den Anfang gar nicht zu stehen. Du kannst dich aufs Sofa legen, und ich fange schon an.«
    »Auf das Sofa?«
    »Ja. Ich helfe dir. Laß die Augen einfach geschlossen. Komm schon«, ermutigte er mich. Ich tat, was er sagte. »Entspann dich. Ja, so ist es schön. Ganz locker«, sagte er, und ich spürte, wie seine Finger mein loses Baumwollhemd unter der Taille festhielten. Langsam und sachte zog er es hoch. »Heb die Arme hoch. Bitte«, flüsterte er. Ich tat es, und er zog mir das Hemd über den Kopf. Ich hielt die Augen auch dann noch geschlossen, als Tony es über meine erhobenen Hände gezogen hatte. Er legte es hin und umfaßte dann meine Schultern, um mich behutsam zum Sofa zu führen.
    »Leg dich hin. Mach es dir bequem«, sagte er.
    Ich ließ meinen Kopf auf das Kissen sinken, das er an die Armlehne des Sofas gezogen hatte, und dann schlug ich die Augen auf. Er stand vor mir und sah lächelnd auf mich herab.
    »Gut. Siehst du, es geht doch ganz einfach.«
    Er kehrte zu seiner Staffelei zurück und begann zu arbeiten. Die Zeit schien langsamer als gestern zu vergehen. Als er ankündigte, wir würden jetzt zu Mittag essen, reichte er mir das Laken, das er mir gestern schon umgehängt hatte. Ich hüllte mich hinein. Es gab wieder belegte Brote und Wein. Tony sprach über einige interessante Ideen, die er sich für die Vermarktung der Puppen ausgedacht hatte. Je mehr er darüber redete, desto mehr entspannte ich mich.
    Er überraschte mich, als wir wieder an die Arbeit gingen. »Du brauchst nicht zu stehen. Jetzt brauche ich eine Rückenansicht«, sagte er zu mir.
    »Was soll ich tun?«
    »Leg dich einfach auf den Bauch«, sagte er. Ich zögerte. »Mach schon. Ich ziehe das Laken von dir, wenn ich soweit bin.«
    Ich tat, was er gesagt hatte. Er stellte noch eine Leinwand auf und trat dann an das Sofa. Als erstes strich er mir übers Haar.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?« fragte er.
    »Ja.«
    »Gut. Dann laß uns wieder anfangen«, sagte er und zog das Laken von mir. Er blieb stehen, um mich zu betrachten. »Einfach vollkommen«, murmelte er nahezu unhörbar. Er kehrte zu seiner Staffelei zurück und machte sich an die Arbeit. Stunden schienen vergangen zu sein, als er stöhnte wie am Vortag.
    »Es stimmt einfach nicht«, sagte er. »So stimmt es einfach nicht.« Ich sah ihn an. Er kniff sich mit den Fingern ins Kinn. Dann kam er auf mich zu. »Bleib ganz locker.« Er legte seine Handfläche auf mein Kreuz. Von dort aus ließ er sie bis auf meinen Nacken gleiten und dann wieder hinunter, aber er hörte nicht dort auf, wo er angefangen hatte, sondern ließ seine Hand bis über meinen Po gleiten. Dort ließ er sie liegen und grub seine Finger sachte in mich. Dann stand er auf, seufzte und kehrte zu seiner Leinwand zurück.
    Er arbeitete wie ein Wahnsinniger. Als er diesmal die Arbeit für den heutigen Tag beendete, wirkte er erschöpft. Er schien kaum noch sprechen zu können.
    »Wir sind fertig für heute«, erklärte er. Ich zog mir das Baumwollhemd über und stellte mich zu ihm vor die Staffelei. Wieder einmal fand ich, er hätte mich gut getroffen, aber der Körper, den er gemalt hatte, war eher der meiner Mutter als mein eigener. Er bemerkte meinen erstaunten Blick.
    »So sehe ich dich eben«, erklärte er. »Genauso fühlst du dich an.« Sein Blick ließ mein Herz schneller schlagen. Er küßte mich

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