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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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ihnen wollte auch nur ein Wort mit uns reden, und ehe die Tanzveranstaltung geendet hatte, tuschelten sie mit den anderen Mädchen über uns und lachten.
    Joshua spürte, daß etwas nicht stimmte, und daher verriet ich ihm, was los war.
    »Das sieht mir ähnlich«, sagte er, »anderen Probleme zu machen.« Mich erstaunte, daß er die Schuld auf sich nahm.
    »O nein, es ist nicht deine Schuld, und es ist ein blödsinniger Grund, um sich zu streiten und wütend zu sein. Wenn sie so reagieren, sind sie nicht wirklich unsere Freundinnen.« Ich sah finster über die Tanzfläche zu ihnen hinüber. »Und außerdem hätte ich dich viel lieber zum Freund als irgend jemanden von diesem sogenannten ›Privatclub‹.«
    »Wirklich?« Joshua strahlte.
    »Ja. Ich hoffe, daß du mich anrufst und mich besuchst, sooft sich eine Gelegenheit dazu bietet.« Ich konnte selbst nicht glauben, daß ich so dreist war, aber ich war wütend, und ich mochte ihn wirklich.
    »O ja, das werde ich tun, ganz bestimmt.« Er strahlte.
    Wir tanzten immer wieder miteinander, und als der langsame Tanz kam, preßte er mich fest an sich, und seine Lippen streiften meine Schläfe. Ich blickte zu ihm auf, und einen Moment lang sah er mir in die Augen. Wir mußten einen sehr romantischen Anblick geboten haben, denn als mein Blick auf ein paar andere Mädchen aus Winterhaven fiel, die nicht zum »Privatclub« gehörten, bemerkte ich, daß sie Joshua und mich mit einem verträumten, entrückten Ausdruck in den Augen und einem Seufzen auf den Lippen betrachteten.
    Miß Mallory verkündete, daß die Tanzveranstaltung beendet sei, und sie riet dem Ausschuß, der für das Aufräumen des Saals zuständig war, morgen früh aufzustehen, um die Arbeiten zu erledigen. Zukünftige Partys, warnte sie, hingen ganz und gar davon ab, wie ordentlich diese Aufgaben ausgeführt wurden.
    Die Jungen brachen auf. Jennifer und ich begleiteten William und Joshua hinaus, und wir hielten mit ihnen Händchen. Sobald wir das Gebäude verlassen hatten, zog William Jennifer in den Schatten, um ihr einen Gutenachtkuß zu geben. Joshua und ich sahen ihnen nach. Dann wandten wir uns einander zu. Ich kam nicht gegen meine Gefühle an. Ich wollte auch von ihm geküßt werden. Ohne es zu merken, drückte ich seine Hand. Er sah mich einen Moment lang verwirrt an, und dann führte er mich an ein anderes dunkles Plätzchen und küßte mich zart auf die Lippen.
    »Gute Nacht, Leigh. Es hat mir großen Spaß gemacht«, sagte er.
    »Mir auch. Gute Nacht.«
    Er schloß sich William an, und sie gingen gemeinsam mit den anderen. Jennifer und ich winkten ihnen nach. Dann sahen wir uns an und lachten. Wir fielen uns um den Hals und liefen Hand in Hand zu unserem Schlafzimmer.
    Als wir das Zimmer erreichten, fanden wir auf der Tür eine Nachricht vor, die lautete: »Behaltet eure Geheimnisse, und haltet euch von uns fern.«
    Ich riß den Zettel von der Tür und zerriß ihn in kleine Stücke.
    Jennifer ging auf ihr Bett zu und wollte sich jammernd hinsetzen, doch noch im selben Moment, in dem sie es tat, sprang sie mit einem Aufschrei wieder auf.
    »Was ist?«
    »Sieh doch!«
    Unsere Betten waren klatschnaß. Es roch, als hätten sie Wasser aus den Toiletten geschöpft und es darüber gegossen.
    »Igitt«, sagte Jennifer. Ihr wurde übel, und sie rannte zum Bad.
    Als ich ihr gesagt hatte, ich könnte die Männer nicht verstehen, war das eine grobe Untertreibung gewesen. Ich verstand überhaupt niemanden, ob Mann oder Frau. Grausamkeit, Egoismus, Eifersucht, Neid und Bosheit in allen möglichen Formen eiterten wie Geschwüre unter den Herzen aller, wahrscheinlich sogar unter meinem eigenen. In diesem Moment wünschte ich, ich könnte jedes einzelne Mitglied des »Privatclubs« bestrafen, indem ich sie alle mit Nadeln stach.
    Ich zog das Bettzeug ab. Wir mußten die Matratzen umdrehen.
    Jennifer kam aus dem Bad zurück, und Tränen strömten über ihre Wangen. Ich lächelte sie an.
    »Wie kannst du froh sein, wenn so etwas passiert ist?« fragte sie.
    »Ich denke gar nicht mehr daran. Ich denke an Joshua John Benningtons grüne Augen«, erwiderte ich. Sie starrte mich einen Moment erstaunt an, und dann lächelte sie auch. Plötzlich lachten wir beide schallend.
    Wir lachten so laut und hysterisch, daß ein paar andere Mädchen aus ihren Zimmern kamen, um nachzusehen, was los war.
    »Es ist nichts weiter«, schrie ich durch den Gang. »Wir hatten nur einen wunderschönen Abend.«
    Im ganzen Korridor wurden

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