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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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arbeiten.
    »Das kann sein. Aber ich wünschte, du hättest es so sehen können, wie es früher war… ich habe damals so getan, als könnte ich hier zu Hause sein.«
    »Das kannst du doch immer noch tun«, sagte Joshua leise. »Du kannst dir alles einreden, was du willst.«
    »Können wir so tun, als seien wir zwei Menschen, die heillos ineinander verliebt sind und die Wochenenden hier verbringen?« fragte ich ihn.
    »Wir brauchen nicht nur so zu tun«, erwiderte er, und ich erkannte das Verlangen in seinen grünen Augen. Wir hatten uns nur ein halbes Dutzend Mal flüchtig zum Abschied geküßt, und wir hatten uns nie richtig umarmt. Joshua rückte etwas dichter zu mir, und ich kam ihm entgegen. Dann berührten sich unsere Lippen, und er legte seine Hände auf meine Schultern, um mich an sich zu ziehen. Ich umfaßte seine Taille.
    »Alles Gute zum Geburtstag, Leigh«, flüsterte er.
    Er küßte mich noch einmal, diesmal länger. Ein Stöhnen entrang sich meinen Lippen, und das Prickeln, das durch meinen Körper lief, zuckte bis in meine Zehen und Fingerspitzen. Ich dachte an die Momente mit William, die Jennifer mir beschrieben hatte. Eine Berührung war doch etwas ganz anderes, wenn man sich gern hatte, dachte ich, und ich erinnerte mich an Tony, der mich in ebendiesem Zimmer angefaßt hatte.
    Joshua zog seinen Kopf zurück und war unsicher, ob er mich so lange und so leidenschaftlich küssen durfte. Ich konnte die Unentschlossenheit und das Zögern in seinen Augen lesen. Er war so lieb und schüchtern aber unter dieser Schüchternheit schlummerte Leidenschaft. Seine Lippen zitterten, und seine Finger glitten über meine Schultern, bis sie meinen Hals berührten.
    »Ich mag dich, Leigh. Ich mag dich mehr als jedes andere Mädchen, das mir je begegnet ist.«
    »Ich mag dich auch, Joshua.«
    Er beugte sich über mich, und ich schloß die Augen. Als er mich küßte, strich er mir über den Arm. Aufregung und Vorfreude durchzuckten mich. Er berührte fast meine Brüste. Ich zog meine Schultern vor, um seine Hand zu meinem Oberkörper zu leiten. Einen Moment schien er verwirrt zu sein, und dann legte er seine Finger auf meinen Busen und berührte mit den Handflächen sachte die Spitzen. Es war ein anderes Gefühl als bei Tony, weil ich es diesmal so haben wollte. Die Schauder wurden stärker und rasten mit Lichtgeschwindigkeit in meine Leistengegend, auf der Tonys Finger so lange gelegen und die Umrisse meiner Oberschenkel nachgezeichnet hatten. Genau an dieser Stelle! Ich konnte nicht aufhören, daran zu denken, wenn ich mir auch noch so sehr wünschte, an Joshua denken zu können. Die Erinnerung drängte sich mir auf und verdarb mir den Moment. Ich stöhnte vor Enttäuschung.
    Joshua zog eilig seine Hand zurück.
    »Nein«, sagte ich und umfaßte sein Handgelenk. »Ich bin nicht böse auf dich.«
    »Leigh«, flüsterte er. Ich sah ein solches Verlangen in seinen Augen, einen eindringlichen, gebannten Blick, der in mir den Wunsch auslöste, ihn im Arm zu halten und ihn zu küssen. Ich legte seine Hand wieder auf meinen Busen, doch genau in dem Moment, in dem ich das tat, wurde die Tür des Häuschens aufgerissen. Wir zuckten beide vor Schreck zusammen.
    Es war Tony!
    »Was habt ihr hier zu suchen?« schrie er. »Und dann auch noch auf diesem Sofa!« fügte er hinzu, als handelte es sich um ein ganz besonderes Möbelstück. »Warum hast du ihn hierhergebracht? Warum bist du nicht bei deinen Gästen und siehst dir mit ihnen den Film an?«
    Joshua sprang auf.
    »Wir…«
    »Wir haben einen Spaziergang durch den Irrgarten gemacht«, erklärte ich rasch, »und dann habe ich mich entschlossen, Joshua das Häuschen zu zeigen.«
    Tony schaute von ihm zu mir.
    »Und was wolltest du ihm auf diesem Sofa zeigen?« fragte er scharf, und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Er schien außer sich vor Wut zu sein.
    »Nichts«, antwortete ich mit pochendem Herzen. Er starrte mich einen Moment lang an und entspannte sich dann ein wenig.
    »Es gehört sich nicht, daß du dich von deinen Gästen zurückziehst«, ermahnte er mich mit ruhigerer Stimme, aber immer noch schwer atmend. »Niemand weiß, daß du weggelaufen bist, noch nicht einmal deine Mutter. Ich rate dir, sofort zurückzukehren«, fügte er hinzu und sah Joshua fest an.
    »Ja, Sir«, murmelte Joshua. Er schien entsetzt zu sein. Tony trat zur Seite, als wir aus der Tür gingen.
    »Leigh«, sagte er und ergriff meinen Arm, um mich zurückzuhalten. Ich blickte zu ihm auf.

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