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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Zeitlang bei meiner Familie wohnen müssen, aber ich werde Tag und Nacht arbeiten und genug Geld verdienen, bis wir das Geld für die Anzahlung zusammengespart haben und uns ein eigenes Heim bauen können.
    Es wird dir dort sehr gut gefallen, Angel. Ich verspreche dir, daß du begeistert sein wirst. Es ist nicht das, was du gewohnt bist, bei weitem nicht, das steht natürlich fest, aber es ist ein freies und reines Leben, ein Leben in der Natur, ein Leben weit ab von Menschen, die sich mehr aus sich selbst machen als aus denen, die sie lieben.«
    »Luke, du willst der Vater meines Kindes sein? Das willst du wirklich?« fragte ich ungläubig.
    »Solange es heißt, daß ich dich auch bekomme, Angel. Fahr nicht zu deiner Großmutter«, flehte er. »Was du mir erzählt hast, klingt ohnehin nicht so, als könntest du dort glücklich werden. Du kennst sie kaum, und sie ist alt und hat ihre festgefahrenen Vorstellungen. Und außerdem«, sagte er und sprach damit eine Befürchtung aus, die ich in meinem eigenen Herzen hegte, »was ist, wenn sie dir nicht glaubt? Was ist, wenn sie denkt, daß du genauso bist wie ihre Tochter? Dann könnte es passieren, daß sie dich nach Hause zurückschickt. Ich werde dich nie fortschicken, Angel.«
    »Aber du kannst doch nicht zurückgehen und arbeiten. Du liebst den Zirkus, Luke«, rief ich.
    »Nicht halb so sehr, wie ich dich liebe, Angel. Nie zuvor ist etwas in mein Leben getreten, das so süß und so kostbar ist wie du. Wenn ich mit dir zusammen bin, fühle ich mich erst als ganzer Mensch, so voller Hoffnung. Ich zweifle nicht daran, daß ich alles erreichen kann, was ich mir erträume, solange ich dich habe. Du gibst mir das Gefühl, wichtig zu sein, so wichtig wie jeder andere auch. Ich würde mich für dich abschuften. Willst du nicht ja sagen? Bitte.«
    Im ersten Moment war ich sprachlos. Vor rund vierzehn Jahren war meine Mutter schwanger gewesen und hatte den Mann, den ich für meinen Daddy gehalten hatte, dazu überlistet, sie zu heiraten, ohne ihm je die Wahrheit zu sagen. Hätte er sie je so haben wollen, wie Luke mich wollte, wenn er die Wahrheit gekannt hätte? Wie anders wäre mein Leben von Anfang an verlaufen? Wie anders würde es für mein Baby sein, wenn es einen Vater hatte, der die Wahrheit kannte und akzeptierte? Ich glaubte wirklich, daß Lukes Liebe zu mir so stark war, daß sie auch noch für mein Baby ausreichte.
    Ich spürte, daß die neue Hoffnung jegliche Angst und Beklommenheit von mir abfallen ließ. Dieser gutaussehende, liebevolle junge Mann wollte mich unter allen Umständen haben, und er wollte mich sogar noch, nachdem er meine Geschichte gehört hatte und von meinem Kind wußte. Er liebte mich so sehr, daß er gewillt war, dieses Kind als sein Kind anzusehen und die Dinge aufzugeben, die ihm Spaß machen, um mir eine Freude damit zu machen.
    Eine solche Selbstlosigkeit war mir nie begegnet. Warum konnte mein Daddy mich nicht so sehr lieben wie Luke und bereit sein, seine geschäftlichen Interessen einmal zu vergessen, um mir zu helfen und mich zu beschützen? Warum konnte meine Mutter sich nicht mehr um mich als um sich selbst sorgen? Lukes Liebe war aufrichtiger und wahrer, denn er war bereit, Opfer für mich zu bringen.
    Und dann dachte ich, Liebe heißt nicht nur, Opfer zu bringen, sondern auch, Opfer bringen zu wollen, mehr Freude daran zu haben, dem geliebten Menschen etwas Gutes zu tun als sich selbst. Wie glücklich ich dran war, jemanden gefunden zu haben, der mich derart liebte.
    Ich sah Angel an. Sie schien zu lächeln. Vielleicht war sie doch mein Schutzengel; vielleicht hatte sie Luke zu mir oder mich zu ihm geführt. Und jetzt wollte Luke eben dieser Schutzengel für mich sein.
    Luke bemerkte, wie ich Angel ansah.
    »Was sagt sie dir?« fragte er leise und voller Hoffnung.
    »Sie sagt mir, daß ich ja sagen soll, Luke«, flüsterte ich, und diese Worte waren ebensosehr für mich bestimmt wie für ihn.
    Seine dunklen Augen strahlten. Wie schön sein Lächeln doch war. Er war ein junger Mann von der Sorte, die mit jedem Jahr, das verging, noch besser aussehen würde, und er würde mein Mann sein.
    Luke umarmte mich, und wir küßten uns.
    Eine Reise, die ich mit Wut, Angst und Hoffnungslosigkeit angetreten hatte, war plötzlich zu einer Reise voller Liebe und Hoffnung geworden. Ich weinte jetzt andere Tränen. Es waren Tränen des Glücks, und sie waren wärmer. Ich schmiegte mich dicht an Thomas Luke Casteel und hielt ihn fest. Mein Herz

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