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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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erzählte ihm die ganze Geschichte – die Scheidung meiner Eltern, was ich mitangehört hatte, als ich das Gespräch zwischen meiner Mutter und Großmama Jana belauscht und die Wahrheit über meine Mutter erfahren hatte, wie Tony Tatterton war, wie es auf Farthy zuging und wie es gewesen war, für die Porträtpuppe Modell zu stehen. Dann weinte ich wieder und erzählte ihm, daß Tony mich vergewaltigt hatte und meine Mutter mir nicht glauben wollte, als ich es ihr erzählt hatte.
    »Und als ich festgestellt habe, daß ich schwanger bin, bin ich zu meiner Mutter gelaufen, weil ich dachte, jetzt müßte sie mir endlich glauben, aber statt mir zu helfen, hat sie mir die Schuld an allem gegeben. Mir!« Ich stöhnte.
    Luke hatte sich an die Tür des Lastwagens gelehnt und hörte mir aufmerksam zu.
    »Ich dachte, solche Dinge spielen sich nur da ab, wo ich herkomme, nur bei den Hinterwäldlern. Ich schätze, so reich zu sein, ist doch nicht das Wahre«, meinte er schließlich. Dann wurde seine Stimme hart. »Ich wünschte, ich hätte diesen Tony Tatterton jetzt vor mir. Ich würde ihm den Kopf abreißen.«
    Ich mußte plötzlich lachen.
    »Siehst du? Ich wußte doch, daß ich dich aufheitern kann. Jedenfalls tut es mir jetzt leid, daß ich dir im Zirkus diesen ganzen Imbißkram vorgesetzt habe. Das ist nicht das Richtige für deinen Zustand.
    Wir gehen jetzt in eine Gaststätte, die ich kenne. Da gibt es gute Hausmannskost, genau wie bei meiner Ma.«
    »Oh, aber ich habe gar keinen Hunger mehr, Luke. Ich bin nur schrecklich müde.«
    »Klar. Das ist ja verständlich. Ich weiß, was wir machen«, sagte er und schnippte mit den Fingern. »Ich besorge dir ein Zimmer in einem Motel, damit du es bequem hast. Ein Bett im Heu in einem Zirkuszelt ist nicht der rechte Ort für ein Mädchen, das ein Baby bekommt«, erklärte er entschlossen und streckte die Hand nach dem Zündschlüssel aus.
    »O Luke, ich kann nicht zulassen, daß du so viel Geld für mich ausgibst. Ich habe selbst gesehen, wie hart du für jeden Penny arbeitest.«
    »In dem Punkt wirst du nicht nach deiner Meinung gefragt«, erwiderte er. Ich sah ein, daß es sinnlos war, mit ihm zu streiten. Wenn Thomas Luke Casteel zu einem Entschluß gelangt war, war er stur und beharrlich. »Du brauchst deinen Schlaf, deine Bequemlichkeit und ein ordentliches Badezimmer. Manche Motels haben sogar Zimmer mit Fernseher«, sagte er und wendete den Wagen, um wieder auf die Hauptstraße zu fahren.
    Er bat mich, ihm mehr über Farthy zu erzählen, und ich beschrieb ihm die großen Räume einzeln und erzählte ihm von dem Irrgarten, dem riesigen Swimmingpool, den Tennisplätzen, den Ställen und dem Privatstrand. Er pfiff durch die Zähne und schüttelte den Kopf.
    »Ich wußte zwar, daß es reiche Leute gibt, aber daß sie gleich so reich sein können, war mir nicht klar. Klingt, als besäße dieser Tony Tatterton ein ganzes Land für sich.«
    »Ja, so ungefähr.«
    »Und all das Geld verdient er damit, daß er Spielzeug für reiche Leute herstellt?« fragte er ungläubig.
    »Ja«, bestätigte ich, »aber diese Spielsachen sind sehr teuer.«
    »Wie deine Puppe wohl auch, nehme ich an. Warum hast du sie mitgenommen, wenn er sie gemacht hat?« fragte er.
    »Ich konnte Angel doch nicht zurücklassen! Ich habe sie im Arm gehalten, wenn ich geweint habe, und ich habe sie im Arm gehalten, wenn ich gelacht habe. Sie kennt meine geheimsten Gedanken und Träume, und sie weiß von all den entsetzlichen Dingen, die mir zugestoßen sind. Tony Tatterton hat sie gemacht, aber sie hat viel mehr von mir als von ihm«, erklärte ich.
    »Angel?«
    »So nenne ich sie. Sie ist mein Schutzengel«, gestand ich leise und erwartete, daß er über die zarte und zerbrechliche Scheinwelt eines jungen Mädchens lachen würde, aber er lächelte nur verständnisvoll.
    »Das ist aber sehr hübsch«, sagte er. »Das ist wunderschön.« Er drehte sich zu mir um. »So werde ich dich von jetzt an nennen… Angel. Das paßt viel besser zu dir als Leigh.«
    Ich spürte, daß ich errötete. Dann schluchzte ich.
    »Warum weinst du denn jetzt?«
    »Ich weine, weil ich das Glück hatte, jemanden wie dich zu treffen, einen netten Menschen. Die meisten Mädchen in meinem Alter haben Angst, allein zu verreisen, weil es so viele schlechte Menschen gibt.«
    »Ja, aber wenn du mich nicht getroffen hättest, hättest du deinen Zug erwischt«, erinnerte er mich wieder.
    »Aber ich wollte die Vorstellung doch mit dir ansehen, und

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