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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Meinst du, daß so ein Benehmen eine Werbung für Kreuzfahrten ist? Meine eigene Frau findet eine solche Reise einfach widerwärtig!«
    »Ich bin nicht dazu geschaffen, mich einsperren zu lassen«, gab sie zurück.
    »Du hast es dir doch selbst so ausgesucht. Ich sage dir doch nicht, daß du diese Kabine nicht verlassen darfst. Warum besuchst du nicht mehr von den Veranstaltungen, warum nutzt du denn nicht, was das Schiff zu bieten hat?«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, daß mir die Seeluft schadet, aber dir ist das ja ganz egal; dich interessiert doch nur dein kostbares Schiff und dein Geschäft. Du würdest mich ihm opfern, meine Schönheit, mein Aussehen und meine Gesundheit gefährden, und das nur, um mich als eine Art Aushängeschild zu benutzen, um mit mir für deine Schiffe Reklame zu machen.«
    »Das ist ungerecht! Du warst diejenige, die diese Kreuzfahrt angeregt hat.«
    »Aber ich habe nicht angeregt, daß wir sie selbst mitmachen.«
    »Aber… ich dachte… du wolltest doch immer, daß ich mit dir nach Jamaika fahre«, platzte Daddy verwirrt heraus. »Also wirklich, Jillian, du bringst mich noch um den Verstand. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was du willst.«
    »Ich will nicht die ganze Nacht aufbleiben und streiten. Ich brauche meine Ruhe, um im Kampf gegen die Elemente zu bestehen«, sagte sie, und dann herrschte tiefes Schweigen. Als Daddy wieder etwas sagte, klang seine Stimme sehr gereizt und frustriert. Was war bloß los mit ihnen? fragte ich mich. Lag es an dem Druck, der geschäftlich auf Daddy lastete?
    Anschließend herrschte Frieden zwischen ihnen, doch die Anspannung blieb. Eines Morgens ging ich mit Daddy in den Maschinenraum hinunter, als der Chefingenieur ein Problem meldete. Ich trug Dinge, die Mama mir für diese Kreuzfahrt neu gekauft hatte, knielange weiße Bermudashorts mit einer passenden Matrosenbluse in Blau und Weiß. Die Shorts hatten blaue Stickereien über den Taschen.
    Mir machte es immer großen Spaß, die gewaltigen Motoren anzusehen, die bewirkten, daß sich ein so großes Schiff durch das Meer bewegte. Manche der Gänge waren ziemlich eng, und dasselbe galt auch für die Gerüste, aber ich fand das abenteuerlich und hatte meine Freude daran. Ich wußte, daß sich die Männer, die dort unten arbeiteten, über mein Interesse an ihrer Arbeit amüsierten, aber sie waren alle freundlich und bemüht, mir ihren Zuständigkeitsbereich zu schildern und den Zweck der verschiedenen Anzeiger, Hebel und Rädchen zu erklären.
    Einer der Motoren mußte wegen notwendiger Reparaturen stillgelegt werden, doch die anderen konnten für den erforderlichen Zeitraum seine Funktion übernehmen. Ich hörte genau zu, als Daddy dem Cheftechniker Fragen stellte, und ich folgte ihm durch den Maschinenraum, um die Probleme besser verstehen zu können. Ich lauschte so gebannt den Diskussionen, daß ich gar nicht merkte, daß ich mich an ein sehr schmutziges Geländer gelehnt hatte. Wir trafen Mama im Korridor vor unserer Suite. Sie kam gerade aus der Kabine, um zu frühstücken, und zum ersten Mal seit unserer Abreise aus Boston machte sie einen frischen und ausgelassenen Eindruck.
    Doch in dem Moment, in dem ihr Blick auf mich fiel, blieb sie erstarrt im Korridor stehen und schrie so laut und gehässig, daß ich erschrak.
    »Wo bist du gewesen? Sieh dir doch nur die Motorenschmiere auf deinen Armen und auf deinen Kleidern an!« Sie zeigte darauf, und als ich an mir heruntersah, sah ich auf meinen Shorts zwei dicke Flecken Maschinenöl. Sie blickte anklagend zu Daddy auf: »Wohin mußtest du sie jetzt schon wieder mitnehmen, du Idiot?«
    Mir raste ein Schauer über den Rücken. Immer wieder sagte ich mir: in Ordnung. Schon in Ordnung.
    Daddys Gesicht lief leuchtend rot an. Nie zuvor hatte ich gehört, daß sie ihm ein Schimpfwort an den Kopf geworfen hatte, und ich wußte, daß es ihn in besondere Verlegenheit brachte, weil sie es ausgerechnet vor mir getan hatte. Er riß den Kopf zurück, als hätte sie ihm eine Ohrfeige verpaßt, doch seine Reaktion konnte sie nicht bremsen.
    »Diesen Anzug habe ich in einem der teuersten Kaufhäuser von Boston für sie ausgesucht, weil ich wollte, daß sie wie eine modische junge Dame aussieht und nicht wie ein dreckiger Mechaniker. Immer wieder sabotierst du meine Versuche, ihr die feineren Dinge des Lebens beizubringen. Du beharrst auf deinem Versuch, einen Wildfang aus ihr zu machen«, klagte sie ihn an.
    »Jetzt halt mal kurz die Luft an, Jillian…«
    »Komm

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