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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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aber ich hatte ja Mamas Sonnenöle und Hautcremes. Fulton, Raymond und ich redeten über alles mögliche, auch über die Schule, die neuen Filme und Mode. Ich stellte fest, daß ihnen weitgehend dieselben Dinge gefielen wie mir und daß sie häufig das nicht mochten, was ich nicht mochte.
    Fultons Familie hatte ein Haus am Meer am Cape Cod, und als ich erwähnte, ich sei kürzlich bei Farthinggale Manor am Meer gewesen, erfuhr ich zu meinem Erstaunen, daß er nicht nur von dem Anwesen gehört hatte, sondern sein Vater auch zwei Tatterton Toys gekauft hatte, eine Replik des Tower of London und eine der Bastille.
    »Sie sind einfach großartig!« rief Fulton aus. »Es gibt sogar eine funktionierende Guillotine. Wenn man den kleinen Finger darunterlegen würde, würde sie ihn abhacken.«
    »Das muß doch nicht unbedingt sein«, sagte ich und schnitt eine Grimasse.
    »Viele Freunde meiner Eltern haben Sammlerspielzeug von Tatterton. Mein Vater hat dem Manager der Tatterton Toy Store Anweisung gegeben, ihn sofort zu informieren, wenn irgendein anderes berühmtes Gefängnis fertig wird.«
    »Meine Mutter möchte, daß mein Vater ein Spielzeug von Tatterton kauft«, warf Raymond ein. »Dieses Jahr zu Weihnachten will sie es von ihm haben.«
    »Meine Eltern sind sehr stolz auf diese Dinge«, fügte Fulton hinzu. Er wollte wissen, wie es auf Farthinggale Manor aussah, und daher schilderte ich es ihm und erzählte ihnen beiden von Tony und Troy und dem Irrgarten. Sie schienen fasziniert zu sein, und ich war sehr stolz, weil ich für zwei ältere Jungen so interessant und attraktiv sein konnte. Ich dachte, Mama wäre auch sehr stolz auf mich gewesen.
    Ich rief mehrfach nach den Spenser-Schwestern und sagte ihnen, sie sollten sich mit Sonnenöl einreiben, aber sie hörten nicht auf mich, und deshalb hatten beide schon schlimme Verbrennungen auf den Schultern.
    »Weißt du«, sagte Fulton, als er zu den Spenser-Schwestern hinübersah, »es ist schwer zu glauben, wenn nicht undenkbar, daß du in ihrem Alter bist.«
    »Du könntest als Siebzehnjährige durchgehen«, bekräftigte Raymond, und Fulton stimmte ihm zu. In der hellen Sonne merkten sie nicht, daß ich errötete, aber ich spürte eine prickelnde Erregung.
    An jenem Abend winkte ich ihnen vom Kapitänstisch aus zu, an dem ich mit Daddy und dem Gouverneur der Insel saß. Alle redeten über den Tourismus und darüber, daß sich Jamaika zu einem der beliebtesten Ferienorte in der Karibik entwickelte. Als der Gouverneur seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, es würde ein Ferienparadies von der Sorte werden, die nicht nur den ganz Reichen und Berühmten vorbehalten war, sondern auch für den Mittelstand, dachte ich, daß es gut war, daß Mama das nicht gehört hatte.
    Ich sah, daß Clara und Melanie nicht zum Abendessen gekommen waren. Als ich mich nach ihnen erkundigte, sagte Mrs. Spenser, sie seien in ihrer Suite und litten an schlimmen Sonnenbränden. Nach dem Abendessen begleiteten mich Raymond und Fulton zur Karibischen Show, die sich als eine der aufregendsten Shows erwies, die ich je auf einer von Daddys Luxuskreuzfahrten gesehen hatte. Einheimische Tänzer in farbenprächtigen Trachten und mit Strohhüten wirbelten herum, Calypsomusiker spielten rhythmische Melodien, und Folkloregruppen sangen über die Liebe auf den Inseln.
    Nach der Unterhaltungseinlage wurden die Gäste aufgefordert, sich am Limbo zu probieren. Sie mußten tanzen und sich zurücklehnen und unter dieser Bambusstange mit Tanzschritten durchkommen, ohne sie zu berühren – sonst schieden sie aus. Die Stange wurde immer tiefer gesenkt, bis kaum noch jemand im Spiel war. An dem Punkt bog ein Tänzer von der Insel seinen Körper von den Knien an soweit zurück, daß er nur wenige Zentimeter über dem Boden war und sich mit der Geschmeidigkeit einer Schlange unter dem Stab hindurch bewegte. Das Publikum war hingerissen.
    Ich verbrachte den ganzen nächsten Tag mit Fulton und Raymond. Sie brachten mir Schach bei, und wir gingen wieder an den Strand. Am kühleren Spätnachmittag machten wir Einkäufe auf den Straßenmärkten, und ich fand einen wunderschönen handbemalten Seidenschal, von dem ich wußte, daß er Mama begeistern würde. Daddy kaufte ich einen verzierten Spazierstock mit einem geschnitzten Fisch darauf.
    Fulton und Raymond wollten mit mir in einem Boot mit Glasboden eine Hafenrundfahrt machen, aber ich hatte es eilig, wieder an Bord zu kommen und mich für das Abendessen umzuziehen, weil das der

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