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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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nach Havanna zu reisen, aber sowie wir zurückgekehrt waren, behauptete er, sein Geschäft stecke in einer Krise, die teilweise auf seinen ausgedehnten Aufenthalt in Texas zurückzuführen wäre. Kannst du dir das vorstellen? Indirekt hat er mir die Schuld daran zugeschoben, weil er länger als geplant in Texas geblieben war, und das nur, weil er um meine Hand angehalten hat. Aber jetzt werde ich endlich die Flitterwochen bekommen, die ich verdient habe. Wir werden zwar leider über Weihnachten und Neujahr unterwegs sein, aber auf Farthy wird dir alles zur Verfügung stehen, und du wirst einen Berg von Geschenken vorfinden. Und wenn du möchtest, daß Miles dich irgendwo hinfährt, brauchst du es nur zu sagen. Du verstehst mich doch, nicht wahr?« fragte sie, ohne auch nur einen Atemzug Pause zu machen. Sie flehte mich geradezu um meine Zustimmung an.
    »Ja, Mama«, sagte ich, aber es war ein gräßliches Gefühl, daß ich mein Leben auf Farthy, das mir doch immer noch sehr fremd war, ausgerechnet an den Feiertagen beginnen sollte – ohne Daddy und ohne sie.
    »Du weißt natürlich, daß Tony hinter den Kulissen alle Fäden zieht, um dich sofort in einer der besten privaten Mädchenschulen in der ganzen Gegend unterzubringen«, fügte sie eilig hinzu. Ich hatte nichts davon gewußt, bis zu diesem Moment nicht. Ich war einfach davon ausgegangen, daß ich eine staatliche Schule in der Nähe von Farthy besuchen würde.
    »Nein, das habe ich nicht gewußt. Was für eine Schule, Mama?«
    »Sie heißt Winterhaven. Ist das nicht ein wunderschöner Name für eine Privatschule? Das klingt doch schon nach Eleganz und Geld, findest du nicht? Weißt du, diese Schule ist etwas ganz Besonderes, und daher gibt es ellenlange Wartelisten, aber Tony ist sicher, daß er dich dort einschleusen kann, vor allem, da du eine so gute Schülerin bist. Es ist ein Internat«, erklärte sie schnell.
    »Ein Internat? Willst du damit sagen, daß ich dort wohnen werde… wie in einem College?«
    »Miles wird dich jeden Sonntagabend hinfahren, und du kannst jeden Freitag heimkommen, wenn du möchtest. Klingt das nicht wunderbar? Denk nur an all die neuen Freundinnen, die du dort finden wirst, alles Mädchen aus sehr bekannten reichen Familien. Und feine junge Männer wirst du auch kennenlernen. Es gibt dort Tanzveranstaltungen und zwanglose Treffen mit den Schülern einer Knabenschule ganz in der Nähe. Du wirst mit Leuten deines Standes verkehren. Leigh – endlich«, setzte sie hinzu und holte tief Luft. Dann wandte sie sich ab, als sei das alles, was es dazu zu sagen gab, und befaßte sich wieder mit ihren Hochzeitsvorbereitungen.
    Ich lehnte mich bestürzt zurück. Alle diese Veränderungen, mit denen ich überrumpelt wurde – ich mußte Weihnachten und Neujahr allein auf Farthy verbringen, ich sollte in eine Mädchenschule gehen, ein Internat, und mir neue Freundinnen suchen. Mein Leben wurde wirklich auf den Kopf gestellt. Ich hätte es vorhersehen müssen, dachte ich. Mir hätte klarsein müssen, daß es zu allen diesen Veränderungen kommen würde, aber ich verschloß immer noch die Augen vor der Realität und träumte, daß alles wieder so werden würde, wie es früher einmal gewesen war. Aber jetzt plötzlich platzten meine Träume wie Luftballons. Und es gab nichts, was ich dagegen tun konnte.
    Als wir unser Stadthaus in Boston erreichten, war ich noch trauriger und niedergeschlagener als bisher. Da Daddy sehr oft fort war und wir jetzt endgültig auszogen, mußten unsere Hausangestellten gehen. Besonders gern hatte ich Clarence und Svenson, und die beiden mochten mich. Sie waren bei uns gewesen, soweit ich zurückdenken konnte. Es konnte gut ein, daß wir uns heute zum letztenmal sahen.
    Ich freute mich jedoch, als ich hörte, daß Daddy sie auf einem seiner Schiffe beschäftigen würde. Ein guter Koch wurde auf einem Ozeandampfer immer gebraucht, und da der Butler ein hervorragender Hausangestellter war, würde er dem Kapitän des Schiffes zugeteilt werden.
    Ich war glücklich, einen Brief von Daddy vorzufinden. Er war gerade erst von den Kanarischen Inseln gekommen. Clarence brachte ihn mir kurz nach unserem Eintreffen in mein Schlafzimmer. Ich konnte seinem Gesicht ansehen, daß er Mama nichts davon erzählt hatte. Vielleicht hatte er diesbezügliche Anweisungen von Daddy bekommen. Es gefiel mir nicht, Geheimnisse vor Mama zu haben, aber ich dachte, vielleicht sei es besser so. Dann brauchte sie sich keine Vorwürfe zu machen.
    Ich

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