Castle 1 - Castle, R: Castle 1
… Kimberly Starr.“ Obwohl ihr Gesichtsausdruck neutral blieb, wurde Rook plötzlich sehr lebhaft. „Ich habe recht, ich weiß es. Ich kann es dir ansehen. Los, sag mir, dass ich falschliege.“
„Ich sage dir gar nichts.“ Raley und Ochoa kamen in den Raum. Heat ging zu ihnen. „Warum sollte ich den ganzen Spaß verderben?“
„Raley und ich haben Buckleys Foto herumgezeigt“, sagte Ochoa. „Zwei Personen haben ihn erkannt. Das ist gar keine so schlechte Bilanz.“
„Absolut nicht.“ Nikki erlaubte sich, die Aufregung zu verspüren, die die schnelle Entwicklung des Falls mit sich brachte. „Und sie werden aussagen?“
„So ist es“, bestätigte Raley.
Nikkis Telefon klingelte, und sie stürzte sich darauf. „Detective Heat.“ Sie nickte mehrfach, als ob der Anrufer sie sehen könnte, und sagte: „Ausgezeichnet. Großartig. Ausgezeichnet. Tausend Dank.“ Nachdem sie aufgelegt hatte, wandte sie sich an ihr Team. „Die Abhöraktion läuft. Die Party kann losgehen.“ Ausnahmsweise liefen die Dinge nun einmal in Heat-Geschwindigkeit ab.
Nikki und Rook saßen zusammengequetscht in einer Ecke des winzigen Raums. Knie an Knie kauerten sie auf metallenen Klappstühlen hinter dem Polizeitechniker, der die Anrufe aufzeichnete. Die Lüftung der Klimaanlage fiepte, also hatte Heat sie abstellen lassen, damit sie alles ohne Störungen hören konnte. Dadurch herrschte in dem Raum nun allerdings eine unfassbar stickige Luft.
Auf der Konsole schlug eine blaue LED-Anzeige aus. „Ich empfange etwas“, meldete der Techniker.
Heat setzte ihren Kopfhörer auf. Das Klingeln ertönte in der Leitung. Ihre Atmung wurde flach, wie es auch vor der Razzia in Long Island City der Fall gewesen war, doch dieses Mal konnte sie sich nicht beruhigen. Ihr Herz schlug in einem Discorhythmus, bis Nikki das Klicken des abgenommenen Hörers vernahm und ihr Herz einen Schlag aussetzte.
„Hallo?“
„Ich benutze deinen Büroanschluss, weil ich nicht will, dass die Empfangsdame erfährt, dass ich dich anrufe“, sagte Kimberly Starr.
„Okay …“ Noah Paxton klang misstrauisch. „Ich verstehe nicht, wieso.“
Nikki gab dem Techniker ein Handzeichen, um sicherzustellen, dass die Aufnahme lief. Er nickte.
„Du wirst es gleich verstehen, Noah“, fuhr Kimberly fort.
„Stimmt etwas nicht? Du klingst seltsam.“
Nikki kniff die Augen fest zu und konzentrierte sich allein aufs Zuhören. Dank des Kopfhörers hatte die Tonwiedergabe iPod-Qualität. Sie registrierte jede Nuance. Das Knarren des Bürostuhls, auf dem Noah saß. Kimberlys heftiges Schlucken.
Nun wartete Nikki. Nun wollte sie Antworten hören.
„Ich brauche bei etwas deine Hilfe. Ich weiß, dass du dich ständig um Matthews Angelegenheiten gekümmert hast, und jetzt will ich, dass du das Gleiche für mich tust.“
„Angelegenheiten?“ Sein Tonfall war immer noch vorsichtig.
„Komm schon, Noah, lass den Scheiß. Wir beide wissen, dass Matt eine Menge Mist gebaut hat, bei dem nicht immer alles legal zuging, und du hast dich darum gekümmert. Dafür brauche ich dich jetzt auch.“
„Ich höre“, sagte er.
„Ich habe die Gemälde.“
Nikki ertappte sich dabei, wie sie ihre Hand vor lauter Anspannung zur Faust ballte und wieder locker ließ. Paxtons Bürostuhl knarrte. „Wie bitte?“
„Spreche ich Chinesisch? Noah, die Kunstsammlung. Sie wurde nicht gestohlen. Ich habe sie genommen und versteckt.“
„Du?“
„Nicht ich persönlich. Ich hab ein paar Typen dafür engagiert, während ich nicht in der Stadt war. Aber das ist alles nicht so wichtig. Was zählt, ist nur, dass ich sie habe, und ich will, dass du mir hilfst, sie zu verkaufen.“
„Kimberly, bist du jetzt völlig verrückt geworden?“
„Sie gehören mir. Ich habe keine Versicherung ausgezahlt bekommen. Ich verdiene etwas dafür, dass ich all die Jahre mit diesem Scheißkerl verbracht habe.“
Nun musste Heat heftig schlucken. Langsam fügte sich alles zusammen. Ihr Herz pochte so heftig, als wollte es aus ihrer Brust springen.
„Warum glaubst du, ich wüsste, wie man sie verkaufen kann?“
„Noah, ich brauche Hilfe. Du hast alles für Matthew geregelt, also kannst du das nun auch für mich tun. Und wenn du mir nicht hilfst, dann suche ich mir eben jemand anders.“
„Hey, hey, Kimberly, jetzt mal langsam.“ Ein weiteres Knarren erklang, und Heat stellte sich vor, wie Noah Paxton hinter seinem Schreibtisch aufstand. „Ruf niemanden an. Verstehst du mich?“
„Ja, ich
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