Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Artikel gemacht, den ich über die Sache mit Montrose schreiben will.“
„Du hast was?!“
„Siehst du? Deswegen habe ich dir nichts davon erzählt. Ich war mir nicht sicher, was du nach dem Artikel, den ich über dich geschrieben habe, davon halten würdest.“
„Rook, das ist sogar noch hinterhältiger. Du hast es vor mir geheim gehalten, weil du wusstest, dass ich dagegen sein würde?“
„Nein … Ja. Aber ich wollte dir davon erzählen. Irgendwann.“
„Je mehr du redest, desto schlimmer wird es.“
„Hör zu, ich bin Enthüllungsjournalist, und diese Sache ist eine berechtigte Story.“
„Von der Tam Svejda behauptet, dass du sie ihr verraten hast.“
„Das habe ich nicht.“
„Was hast du ihr sonst noch verraten?“
„Oh. Oho! Jetzt wird mir klar, was hier vorgeht“, sagte er. „Das grünäugige Monster geht um.“
Nikki stellte die Flasche mit einem lauten Rums auf der Theke ab. „Verharmlose das, was ich durchmache, nicht, indem du mich in irgendeine klischeehafte Schublade steckst.“
„Tut mir leid, das war unangemessen.“
„Allerdings. Jetzt bin ich mal dran.“ Die angestauten Emotionen ihrer qualvollen Woche brachen aus ihr heraus. „Pack deine Sachen zusammen und verschwinde verdammt noch mal von hier.“
„Nikki, ich …“
„Sofort!“
Er zögerte und sagte: „Ich dachte, du würdest mir vertrauen.“
Doch sie stürmte bereits mit der Flasche in der Hand durch den Flur. Das Letzte, was Rook von Heat hörte, war, wie sie ihre Schlafzimmertür verschloss.
Obwohl sie wusste, dass es keinen Grund dafür gab, stand Nikki am nächsten Morgen um die übliche Zeit auf, duschte und zog sich für die Arbeit an. Während sie unter der Dusche stand, hinterließen Raley und Ochoa ihr eine Nachricht, um ihr zwischen den Zeilen ihre Unterstützung zuzusichern. Genau wie alle anderen auf dem Revier wussten sie mittlerweile von ihrer Suspendierung und hatten eine ihrer berühmten Botschaften hinterlassen, die sie als Roach-Mail bezeichneten. „Hey, äh, Detective oder … wie auch immer ich Sie jetzt nennen soll“, sagte Ochoa.
Raley war in der anderen Leitung und sagte: „Hey, Partner, wie wäre es mit ein wenig Feingefühl? Hi, hier sind Roach. Dürfen Sie auf der Strafbank Anrufe empfangen? Wie dem auch sei, Ihr schmutziger Kaffeebecher steht hier auf dem Revier immer noch im Spülbecken.“
„Das stimmt“, bestätigte Ochoa, „und wenn Sie glauben, dass wir den für Sie spülen, dann träumen Sie weiter. Wenn Sie den Becher also wiederhaben wollen, na ja, dann wissen Sie ja, was Sie tun müssen … Bis bald?“
Sie spielte mit dem Gedanken, zurückzurufen, doch stattdessen setzte sich Nikki auf das Kissen in ihrem Erkerfenster und beobachtete, wie ein Team von der Stadtreinigung den Schnee von letzter Nacht von der Straße räumte. Auf diese Weise hatte sie etwas zu tun. Während sie dort saß, fragte sich Nikki, ob sie ihre Handykamera bereithalten sollte, falls sich die Gelegenheit bot, aufzuzeichnen, wie ein städtischer Schneepflug den Kotflügel eines parkenden Autos abriss. Das könnte sie dann ins Internet stellen.
Ja klar, das würde ihr sicher dabei helfen, ihren Job wiederzubekommen. Ein öffentlich zugängliches Video, in dem die Stadtverwaltung schlecht dastand.
Ihre Einsamkeit war alles andere als friedlich. Zach Hamners Anschuldigungen verfolgten sie selbst auf ihrem gemütlichen Sitzplatz im Erkerfenster. Er hatte sie als treulos bezeichnet. Sie tat das als unsinnig ab, fragte sich dann aber, ob es nicht doch stimmen könnte. War sie treulos gewesen? Nikki hatte nichts Hinterlistiges getan, doch ihre objektive Seite – der Teil von ihr, der sich mitten in der Nacht Vorwürfe machte – wollte die Wunde wieder aufreißen. Also tat sie es. Heat fragte sich, ob sie anderen durch ihre Beziehung mit Rook Schaden zugefügt hatte. Sie hoffte nicht. Und dann war da noch der Ehrgeiz, den der Hammer ihr vorgeworfen hatte. So fragte sie sich immer wieder, ob sie nur deswegen so kühn gewesen war, Zach zu drohen, wegen der Sache mit der Beerdigung an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie das Gefühl gehabt hatte, einen berechtigten Anspruch auf ihren neuen Rang zu haben.
Doch was sie am meisten quälte, war die Sache mit dem Vertrauen. Hamner hatte gesagt, man könne keine Führungsposition innehaben, wenn man nicht vertrauenswürdig sei. Nikki kümmerte nicht, was diese Kakerlake von ihr dachte. Doch ihre eigene Wahrnehmung nagte an ihr. Traute sie sich
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