Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Team?“
Seine unschuldige Frage schleuderte ihr die Realität der neuen Umstände ins Gesicht. Nikki Heat hatte kein Team mehr. Sie wandte sich ab und beschäftigte sich eingehend damit, das beschlagene Beifahrerfenster freizuwischen, damit er nicht sehen konnte, wie sich die Tränen in ihren Augen sammelten. „Nach Hause“, sagte sie. „Fürs Erste.“
Rook kam ihr entgegengelaufen und schlitterte auf seinen Socken durch den Flur, sobald sie die Tür öffnete. „Du wirst nicht glauben, was ich gerade erfahren habe.“ Wenn er gewartet, vielleicht kurz durchgeatmet hätte, hätte er es gespürt, den Schmerz gesehen, einen Gang runtergeschaltet, seinen Kopf schiefgelegt und sie gefragt, was los war. Doch stattdessen wandte er ihr sofort den Rücken zu und eilte zu seinem Laptop auf ihrem Esstisch zurück, während er Siegerfäuste machte und „Jaaa!“ grölte. Nikki bewegte sich hinter ihm in ihre Wohnung, ohne ihre eigenen Schritte zu hören oder zu spüren. Es fühlte sich an, als würde sie schweben oder als wäre sie vollkommen losgelöst.
Vor seinem MacBook knisterte Rook förmlich vor Energie. „Das hat mich die ganze Zeit nicht losgelassen. Ich habe mich daran erinnert, mal etwas über Lancer Standard gehört zu haben – Lancer Standard: Söldner für die Stars.“ Er drehte sich zu ihr um und lachte, doch Heat erschreckte ihn, indem sie seinen Laptop mit einem heftigen Schlag zuklappte.
„Warum hast du es getan?“, verlangte sie zu wissen.
Er sah sie verwirrt an und runzelte die Stirn. „… Nik?“
„Du kannst aufhören, so zu tun, als wüsstest du von nichts. Tam Svejda hat es mir verraten.“
Er wirkte immer noch verblüfft. „Tam? Du hast mit Tam geredet? Worüber?“
Sie ging zur Küchentheke, kam zurück und hielt ihm die Ausgabe des
Ledgers
vor die Nase. „Über das hier. Über den Artikel, der mir soeben eine Suspendierung eingebracht hat, weil meine Vorgesetzten denken, dass ich diese Informationen an die Presse weitergegeben habe.“
„Oh mein Gott.“ Rook sprang auf. „Die haben dich suspendiert?“ Er machte einen Schritt auf sie zu.
„Nicht!“ Sie hielt beide Hände hoch, damit er nicht näher kam, und er verharrte. „Bleib … bleib einfach weg von mir.“
Sein Verstand raste, daher brauchte er ein paar Sekunden, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Als er schließlich verstand, was los war, marschierte sie bereits in die Küche. Er eilte ihr nach und holte sie ein, als sie gerade den Kühlschrank öffnete. „Du denkst wirklich, dass ich etwas damit zu tun hatte?“
„Das musste ich nicht denken. Man hat es mir erzählt. Deine hüpfende Tschechin hat es mir verraten.“ Sie hielt immer noch die Zeitung in der Hand und warf sie in seine Richtung. Reflexartig fing er sie auf.
„Tam? Tam hat dir gesagt, dass ich ihre Quelle bin?“ Rook erkannte, dass er immer noch den
Ledger
in der Hand hielt und warf die Zeitung ins Nebenzimmer. „Nie im Leben.“
„Toll. Bezeichnest du mich jetzt auch noch als Lügnerin?“, schnauzte Heat.
„Nein, nein, ich glaube dir. Ich verstehe nur nicht, warum sie das behaupten sollte.“ Er schien zu merken, wie die Sache außer Kontrolle geriet und sagte: „Nikki, hör mir zu. Ich habe ihr diese Informationen nicht verraten.“
„Ja, klar. Als ob du das jetzt zugeben würdest.“
„Wie kannst du glauben, dass ich es war?“
Heat griff am Sancerre vorbei und nahm sich eine Flasche Pellegrino. Dieser Moment erforderte einen klaren Kopf. „Zum einen habe ich mir den Text mal genauer angesehen … Wie war das noch? … Der Stil klang für dich zu sehr nach Klatschpresse? Tja, für mich klingt er stellenweise ziemlich nach Rook. Die Beerdigung als ‚Problem, das nicht begraben werden kann‘ zu bezeichnen … Was noch? Oh, ‚ein regelrechter Bullenkampf‘? Das klingt doch sehr nach dir, oder etwa nicht?
„Komm schon, ich …“ Er hielt inne und sah aus, als hätte er etwas Scheußliches gegessen.
„Also
sind
das deine Worte.“ Sie stellte das Wasser zurück und holte den Wein heraus.
„Irgendwie schon. Aber ich habe sie nie jemandem mitgeteilt. Das klingt nach Synchronizität.“
„Das klingt nach Schwachsinn. Tam sagt, du hast ihr Notizen gemailt.“
„Nein. Das habe ich nicht.“
Nikki deutete auf seinen Laptop auf dem Esstisch. „Und was hat es dann mit diesem geheimen Text auf sich, den du letztens geschrieben hast?“
„Okay, dann muss ich es wohl offenbaren. Ja, ich habe mir ein paar Notizen für einen
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