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Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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befanden sich keine Abschürfungen, die zu dem Lederstückchen passen würden. Das Gleiche gilt für Montroses Ausrüstung. Über den Captain gibt es übrigens noch mehr zu berichten: Raley und ich sind zur Spurensicherung gegangen und haben persönlich die Fragen überprüft, die Sie zu seiner Waffe hatten. Er hatte ein volles Magazin, aus dem eine Kugel fehlte.“ Jegliche Erleichterung, die Nikki nach dem Treffen mit Eddie Hawthorne verspürt hatte, verließ sie schlagartig. Eine tiefe Traurigkeit kam über sie. Rook bemerkte es und fragte stumm „Was?“, doch sie speiste ihn mit einer Handbewegung ab. Dann sagte Ochoa: „Aber warten Sie ab. Ich habe das Reservemagazin an seinem Gürtel überprüft und etwas Interessantes entdeckt.“
    Heat kam ihm zuvor. „Eine Kugel fehlt.“
    „Noch besser. Es fehlt nicht nur eine, tatsächlich war die oberste Kugel im Magazin in seiner Waffe diese fehlende Kugel aus dem Reservemagazin.“ Nikki spürte, wie ihre Zuversicht zurückkehrte, während Ochoa weitersprach. „Auf dem Einsatz und der Patrone befinden sich keine Fingerabdrücke, was ebenfalls seltsam ist – nicht einmal Montroses.“
    „Das ist nicht nur seltsam“, sagte Heat, „sondern bedeutsam. Ich meine, ich bitte Sie, wie sollte ein toter Mann nachladen können?“ Auf dem Rückweg nach Manhattan verschaffte der Feierabendverkehr Rook eine zusätzliche halbe Stunde, um sich auf dem Rücksitz des Taxis ein Szenario auszudenken, das zu Ochoas Entdeckung passte. „Das ist eine große Sache. Ich möchte dem vielgerühmten Mr. Le Carré gegenüber nicht respektlos erscheinen, aber das hier ist größer als
Schatten von Gestern
. Das ist die Kugel eines Toten. Hey, ich glaube, ich habe gerade die Überschrift für meinen Artikel gefunden. Ich sollte mir das aufschreiben. Nein, daran werde ich mich auch so erinnern, das ist einfach zu gut.“ Nikki machte sich nicht die Mühe, ihn zu bremsen. Rook war nicht nur unterhaltsamer als der Taxifernseher in der Rückenlehne des Fahrersitzes – die Werbespots, die dort liefen, kannte sie mittlerweile ohnehin auswendig –, sondern außerdem wie die stehen gebliebene Uhr, die zweimal am Tag richtig ging. Ausnahmsweise dachte er mal laut über etwas nach, das sie tatsächlich hören wollte. Weil sie ebenfalls darüber nachgrübelte.
    „Okay, hier ist meine Version der Ereignisse“, sagte er. „Montrose sitzt in seinem geparkten Wagen, und Bösewicht X, der sich auf dem Beifahrersitz befindet, hat irgendwie seine Waffe an sich gebracht. Ich weiß nicht, wie das passiert sein könnte, aber ich behaupte, es muss so gewesen sein, ansonsten funktioniert meine Theorie nämlich nicht.“
    „Die Einzelheiten können wir später klären“, sagte Heat. „Red weiter.“
    „Gut, also Montroses Waffe befindet sich in der Hand seines Beifahrers, der entweder damit auf ihn gezielt oder den Captain kalt erwischt hat. Jedenfalls rammt ihm der Beifahrer die Waffe unters Kinn und
Peng!
Was auch erklärt, warum es ein Kinnschuss und kein Mundschuss war.“
    Soweit stimmte Nikki ihm zu. „Und auch warum Lauren Vorbehalte bezüglich der Flugbahn der Kugel geäußert hat.“
    „Ja. Also, jetzt wird es ein bisschen wie in
Mission: Impossible
, aber hab Geduld, denn es ist absolut plausibel. Montrose ist tot. Nun steht der Schütze vor folgendem Problem: Wie kann er es wie einen Selbstmord aussehen lassen, wenn sich die Schmauchspuren auf seiner Hand und nicht auf der des Opfers befinden? Antwort: Er hält die Waffe mit der Hand des Toten und feuert einen weiteren Schuss ab. Problem Nummer zwei: Dann fehlen nicht eine, sondern zwei Kugeln aus dem Magazin, was eine Menge unangenehmer Fragen aufwirft, die die Dinge verkomplizieren. Also legt der Mörder die Waffe in Montroses Hand, zielt aus dem Autofenster, drückt ab und bekommt so die Schmauchspuren auf die Hand des Captains, klar? Dann ersetzt er die zweite Kugel, indem er mit behandschuhten Händen eine von Montroses eigenen Kugeln – die garantiert zu seiner Waffe passt – aus dem Reservemagazin an seinem Gürtel nimmt. Diese steckt der Mörder dann in das Magazin in der Waffe. Die ganze Sache sieht wie ein perfekter Selbstmord mit einem einzigen Schuss aus, und der Mörder macht sich aus dem Staub.“
    „Du hörst mich das nicht oft sagen, Mr. Verschwörungstheorie, aber ich glaube, du bist da etwas auf der Spur.“
    „Ja, aber es ist eine reine Hypothese, oder?“, erwiderte Rook. „Und die ist nicht wasserdicht.“
    „Sie

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