Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Produktionsbesprechung.“ Ihr Exfreund war Teilproduzent bei
Later On
, einer der zahlreichen Talkshows aus dem Nachtprogramm, die nach David Letterman, Jay Leno und Jimmy Kimmel um die Aufmerksamkeit der Schlaflosen kämpften.
„Das ist gut“, meinte er.
„Rook, du bist so durchschaubar. Du weißt doch noch nicht mal, was ich von ihm erfahren habe, du bist nur erleichtert, dass er sofort wieder zurück zur Arbeit gegangen ist.“
„Okay, meinetwegen. Erzähl mir, was du von ihm erfahren hast.“
„Etwas, das Huddleston mit dem Fall in Verbindung bringt, glaube ich.“
„Raus damit.“
„Ich brauche noch ein letztes Puzzlestück, und um das zu bekommen, muss ich einen kurzen Ausflug an einen Ort außerhalb der Stadt machen.“
„Jetzt?“, stieß er entgeistert hervor.
„Wenn es nicht wichtig wäre, würde ich nicht fahren. Gott hat Mordermittlungsteams erschaffen, damit wir uns die Arbeit aufteilen können. Du bist jetzt mein Team, Rook. Kannst du die Stellung halten, bis ich heute Nachmittag zurückkomme? Einschließlich der Fahrtzeit im Zug sollte ich gegen vier oder halb fünf wieder da sein?“
Er hielt kurz inne. „Klar. Aber wo fährst du hin? Und sag nicht Disney World.“
„Ossining“, sagte Heat.
„Was ist in Ossining, das Gefängnis?“
„Nicht was, Rook. Wer.“
Im Handschuhfach lag ein kleiner blauer Müllbeutel, und Rook schätzte, wie viel Urin er wohl fassen mochte. Bei dem Gedanken daran, wie er auf dem Fahrersitz über dem Beutel kniete und zu vermeiden versuchte, dass er überfloss, musste er kichern, wodurch der Druck auf seine Blase nur noch schlimmer wurde.
So muss es sich für diese Typen mittleren Alters aus dieser Werbung anfühlen, wenn sie das große Spiel im Stadion verpassen, weil sie aufstehen und zur Toilette rennen müssen
, überlegte er. Er dachte ernsthaft über einen kurzen Abstecher in die Taquería nach, als er im Rückspiegel eine Bewegung bemerkte. Martinez trat aus der Tür des Hauptquartiers von
Justicia a Guarda
. Ihm folgte ein Mann mit einem Che-Guevara-Bart in einer Tarnfarbenjacke, der die Louis-Vuitton-Tasche trug. Rook erinnerte sich an das Gesicht, dessen Foto am Mordfallbrett Süd hing: Pascual Guzman.
Wie schon zuvor hielt Rook bei seiner Verfolgung viel Abstand, da er nicht riskieren wollte, bemerkt zu werden, obwohl der Fahrer nach wie vor lediglich auf seinen eigenen Wagen zu achten schien. Nachdem er ein paar Mal abgebogen war und nun auf der Second Avenue Richtung Süden fuhr, leuchtete nach dem Überqueren der Hundertsechsten Straße Ost der Blinker erneut auf. Rook hielt an einer Ecke an und wartete, während die Limousine in der Mitte des Blocks stehen blieb. Guzman stieg ohne die schwarze Tasche aus und trabte in eine Apotheke. Während er wartete, rief Rook auf Heats Handy an, landete sofort bei der Mailbox und hinterließ ihr eine Nachricht über den aktuellen Stand der Ereignisse. Als er fertig war, kam Pascual Guzman wieder aus der Apotheke und hielt eine kleine weiße Medikamententüte in der Hand. Er stieg zurück in die Limousine, und die Reise ging weiter.
Sie fuhren hintereinander die Second Avenue entlang, bis das vordere Auto an der Fünfundachtzigsten Straße nach rechts abbog, die sie schließlich auf die Passage durch den Central Park führte. Es war genauso eine Straße wie die, auf der Nikki vor ein paar Tagen angegriffen worden war. Als sie an der anderen Seite des Parks herauskamen, verlor Rook die Limousine beinahe an der Columbus Avenue, als das Taxi, dem er folgte, um es als Puffer zu benutzen, plötzlich anhielt, um eine Fahrgast einsteigen zu lassen. Er riss das Steuer herum, umfuhr das Taxi hektisch und schaffte es, die Limousine an einer roten Ampel an der Amsterdam Avenue einzuholen. Die Ampel sprang auf Grün um, doch das Auto fuhr nicht weiter. Stattdessen stiegen Martinez und Guzman aus und betraten eine Bar. Guzman hatte die schwarze Ledertasche dabei. Die Limousine fuhr davon, und Rook lenkte den Wagen auf eine Ladezone, die um die Ecke der Bar lag.
Er kannte das Brass Harpoon aus mehreren Gründen. Zum einen war es eine dieser legendären Schriftstellerkneipen des alten Manhattan. Alkoholisierte Genies von Hemingway über Cheever und O’Hara bis hin zu Exley hatten im Laufe der Jahrzehnte ihre Kondenswasserringe auf der Bartheke und den Tischplatten des Harpoon hinterlassen. Die Bar war außerdem ein mythisches Überbleibsel aus der Zeit der Prohibition, die sie mithilfe ihrer geheimen Türen
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