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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Erleichterung war er jedoch mit dem Leben davongekommen, wie sie von dem Wachdämon hörte.
    »Wir sind hier nicht sicher«, riss sie sich schließlich aus ihren düsteren Gedanken.
    Azurs Augen suchten den Raum ab. »Was meint Ihr damit?« Er klang besorgt, nicht ahnend, was eigentlich vor sich ging.
    »Sie wissen es«, wiederholte sie.
    Während er in jenem Moment fragend zu ihr sah, schwang sie sich herum und langte nach einer Tasche, die neben seinem Schlafplatz lag.
    »Ich und meine Männer brechen auf. Noch in dieser Nacht«, erklärte sie ihm entschlossen.
    »Warum wollt Ihr Zitelia verlassen? Ein nächster Aufmarsch ist noch nicht geplant.«
    »Ich gehe mit ihnen Richtung Osten.« Sie hockte sich zu ihm. »Ich werde niemals vergessen, was Ihr mir angetan habt«, flüsterte sie. »Doch vielleicht kann ich Euch irgendwann vergeben.«
    Er fürchtete, dass sie es vielleicht nie könnte. Azur spürte, dass sie ihm das nur sagte, um ihn zu beruhigen. Doch wieso? Er verstand noch immer nicht, was los war.
    »Wovor flieht Ihr?« Er packte sie am Arm.
    Sein Griff war leicht, doch Indyrahs Herz schlug bis zum Hals. Seine Berührung war ihr immer noch unangenehm. Es war viel zu früh, um ihm vertrauen zu können. Die Angst beherrschte sie zu sehr. »Der Hexer behandelte meine Wunden«, erklärte sie. »Ich konnte spüren, dass er alles von mir wusste. Als wäre er in meinem Kopf.«
    »Er wird Euch nichts anhaben können«, versuchte Azur sie zu beruhigen.
Er wollte auf keinen Fall, dass sie ging. Nicht jetzt. Sie redete mit ihm. Sie sah ihn an. Das war Balsam für seine Seele. Er schöpfte Hoffnung. Er wollte alles wieder gut machen.
    »Einige unserer Brut haben ihn gepeinigt, um an Informationen zu kommen. Ihr wisst so gut wie ich, dass sie sich das, was zwischen uns war, nicht erklären konnten.« Indyrah schluckte. »Sie wissen nun zumindest, was ich in diesem Moment empfunden habe. Sie werden dies für sich nutzen. Deshalb müssen wir uns trennen.« Sie hatte nicht den Mut, ihm das Leben zu nehmen. Sie wusste, dass es schmerzloser gewesen wäre als der Kampf um seine Stellung, den er von nun an führen würde müssen. Doch sie war nicht in der Lage, ihm etwas anzutun. Dafür war er ihr auf unerklärliche Weise noch immer zu wichtig. Er war einer wie sie. Anders. Das verband sie.
    Azur sah ihr in die Augen. Noch immer waren sie lebhafter als die jedes anderen Dämons. Ihm lag eine Frage auf der Zunge, doch er wagte nicht sie auszusprechen.
    »Ich wollte Euer Leben beenden, um meins zu schützen«, erklärte sie beinahe entschuldigend. »Ich spüre diese unendliche Wut. Dafür tragt Ihr allerdings keine Schuld.« Ihre Hand streifte die seine von ihrem Arm. »Ich muss los«, sagte sie entschlossen und sprang auf.
    Im nächsten Augenblick war sie weg. Kein Wort hatte er ihr mehr entgegnen können. » Was habt Ihr empfunden?«, flüsterte er, als sie schon längst in der Dunkelheit der Nacht verschwunden war. Mit ihr ging ein Stück Schuldgefühl. Sie hatte ihm gesagt, dass er keine Schuld an ihrer Wut tragen würde. Azur schloss die Augen und atmete tief ein.

VOLLER STOLZ
    Annoth und Morris waren auf dem Weg ins Königreich Lordas. Der Hauptmann hatte sich dem Wort seines Königs gebeugt. Diejenigen, die er in Zitelia zu finden gehofft hatte, waren überraschend aufgetaucht und nur eine einzige drängende Frage blieb offen. Wer war diese Dämonin, deren so ungewöhnliche Augen er nicht vergessen konnte und was unterschied sie von den anderen der Brut? Doch die Antwort auf diese Frage musste warten. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Eine, von der er sich nicht abbringen lassen wollte. Der Draconer zweifelte an ihm. Aber er wollte ihm beweisen, dass er nicht ohne Grund Hauptmann geworden war. Dass er Stolz und Mut besaß und sich in diesen Punkten keinesfalls von einem Draconer unterschied.
    Sein Pferd Caedes trug Morris im Galopp übers Land. Der Wind pfiff den beiden um die Ohren und die Sonne brannte ihnen auf der Haut. Vor ihnen lag nichts als Land, das von der Natur geküsst war. Kein Haus und keine Wege waren zu erblicken. Nur Wiesen, die in einem satten Grün strahlten. Bäume, dessen Kronen dichtbewachsen und voller Leben waren. Das Gezwitscher der Vögel erfüllte die Umgebung und untermalte den zauberhaften Anblick, den Cataneo in diesem Landstrich zu bieten hatte.

    Unterdessen herrschte im Westen ein wildes Treiben. Die Orks hatten sich gerüstet. Ihr Führer hatte nicht die Geduld gehabt, auf die

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