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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Sonnenfinsternis zu warten. Er wollte bereits einiges Land als sein eigen wissen, noch bevor der Krieg der Götterkreaturen richtig losging. Seine Untertanen fürchteten sich. Ihnen war es nicht bestimmt, einen Krieg einzuläuten, doch Tachal wollte von alldem nichts hören. Niemand hatte ihm etwas zu sagen. Die Kirche niederzubrennen war eine Genugtuung, allerdings dürstete es ihm seitdem nach mehr. Diesmal wollte er den Sieg um jeden Preis. Ganz gleich, wessen Zorn er entfachen würde. Selbst die Vorstellung, dass der mächtige Vortex auf diese Welt herabkommen würde, um ihn aufzuhalten, ließ ihn seine Entscheidung nicht überdenken. Komme, was wolle. So dachte er.
    Ihm blieben nur noch wenige Tage. Splendor war der Sonne schon erschreckend nah gekommen. Tachal war gezwungen, rasch zu handeln. Das komplette westliche Königreich musste unter ihm fallen.
    Die Brut hatte bislang nur ein paar Dörfer und Zitelia unter ihren Klauen. Sie hatten nicht mal viel Blut vergossen. Die meisten hatten ihre Heimat kampflos den Dämonen überlassen.
Tachal konnte dieses Pack nicht mehr sehen. Sie waren ihm widerwärtig geworden. Nichts als lästig. Ihm schien es, als würde die Brut ihn nur aufhalten. Wozu warten? Er verstand diesen Unfug nicht. Sie hätten bereits einen großen Teil Cataneos einnehmen können. Nacht um Nacht erschienen mehr von ihnen. Sie krochen aus den Tiefen der Erde. Doch sie taten nichts als zu warten. Tachal reichte dies längst nicht mehr. Er hatte lange genug gewartet. Ihn dürstete es danach, endlich mehr sein Eigen nennen zu können als die dunklen Höhlengeflechte. Er wollte von allem mehr. Mehr Untergebene, mehr Land, mehr Anerkennung. Einige Dörfer hatten seine Orks schon angegriffen. Allerdings reichte ihm auch dies nicht. Er wollte eine größere Stadt unter seinen Befehl bringen. Die Menschen sollten jammern und um ihr Leben flehen. Er plante, keine Gefangenen zu nehmen. Er wollte ein blutiges Zeichen setzen. Sie sollten wissen, wer ihnen dies angetan hatte und erahnen können, dass er noch zu viel mehr bereit war. Ganz gleich, ob die Brut noch warten würde. Er hatte genug Orks und auch die Verdammten unter sich. Die Kräfte der Letifer waren bedeutend. Er wusste, dass er mit ihnen eine starke Streitmacht hatte. Ganz gleich, wer kommen würde, seine untoten Kreaturen würden sie niederrennen und nichts von ihnen übriglassen. Diesen Gedanken stellte er sich bildlich vor. Immer wieder durchlebte er dieses Szenario mit einem Lächeln, während er seiner Namenlosen Bestie den Kopf kraulte.
    »Er ist in der königlichen Stadt, Meister«, riss ihn ein schmächtiger Ork aus seinen Gedanken.
    Tachal blickte triumphierend zu ihm hinüber. »Xeroi«, flüsterte er und befahl dem Ork, die Bestie hinauszulassen.

    »Es ist furchtbar heiß«, beklagte sich Morris und strich sich seine Ärmel hoch. »Wir sollten uns ein schattiges Plätzchen suchen und ein wenig verweilen«, schlug er vor.
    »Und dann?«, hakte Annoth nach. »Die Dunkelheit bricht rasch herein. Wir können uns keine Pause erlauben.«
    »Wir können es uns aber auch nicht erlauben, dass die Pferde zusammenbrechen unter der Hitze«, entgegnete Morris harsch.
    Annoth hielt an und sah zum schwitzenden Hauptmann zurück. »Ihr seid kein Krieger.«
    »Ihr nehmt Euch eine Menge heraus, Annoth, und das für einen Draconer, der sichtbar die Dunkelheit fürchtet.«
    »Ich fürchte sie nicht«, sprach der Draconer ernst. »Aber Ihr habt scheinbar keine Vorstellung von dem, was dort draußen alles lauert.«
    »Ich war ein Kind des Waldes. Richtet also nicht über mich. Ihr habt bei Weitem keine Vorstellung von meinem Leben oder meinen Erfahrungen.«
    »Dann verstehe ich nicht, wieso Ihr Euch beklagt.« Der Draconer deutete auf einige Bäume am Horizont. »Dort verweilen wir, aber nur kurz.«
    »Schon gut«, lenkte Morris ein. »Wir reiten weiter.«
    »Ist das nun Euer Stolz, der aus Euch spricht?«
    Morris lächelte Annoth an. »Offensichtlich.«
    Auch der Draconer legte seine sonst so finstere Miene ab. »Wie Ihr wollt.«
    Der Hauptmann trieb sein Pferd weiter an. Er wollte dem Draconer beweisen, dass er durchhalten konnte. Morris spürte, wie die Hitze ihm zu Kopf stieg und der Schmerz immer stärker in ihm pochte, doch er wollte nicht noch einmal nach einer Rast verlangen. Der Drachenkrieger sah hingegen richtig fit aus. Ihm schien die schwüle Luft nichts auszumachen. Er saß gerade und fest auf seinem Pferd, die Augen hafteten am Horizont und

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