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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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ihn und jeden einzelnen stinkenden Ork für dieses Spielchen.«
    »Ihr müsst Euch beruhigen. Wir werden ihn zur Vernunft bringen.«
    »Das hoffe ich für Euch«, entgegnete Azur, bevor er den Alten fortschickte, um allein zu sein.
    Seine Wut staute sich in ihm. Allein der Name »Tachal« brachte sein Blut zum Kochen. Tachal hatte ihn töten wollen und in purer Dreistigkeit die Kirche Zitelias niedergebrannt und schon zu diesem Zeitpunkt gegen den alten Pakt verstoßen. Er benahm sich wie ein ungezogenes Kind, dem man Benehmen beibringen musste. Azur wollte den Orkführer am liebsten tot sehen, doch Vortex würde diese untoten Sklaven für den bevorstehenden Kampf brauchen, so wusste er. Die Letifer hatten die Macht, sich in zwei Welten zu bewegen. Sie wandelten zwischen den Lebenden und den Toten. Sie waren verflucht und zugleich gesegnet. Der Dämon erinnerte sich an den Moment, als er zum ersten Mal einem Letifer begegnete: Die Umgebung hatte sich in einen dichten Nebel gehüllt und in ihm war ein Gefühl von Unbehagen aufgestiegen. Er hatte sofort gewusst, dass etwas nicht stimmte und gespürt, dass er nicht mehr allein war. Vor ihm hatte sich der Nebel zusammengezogen und einen Körper gebildet. Dies war blitzschnell gegangen und noch bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte er schon in die Augen dieses Wesens geblickt. Es hatte geschnauft und gegrunzt wie ein wildes Tier. Sein Körper war muskulös und sein Kopf kahl gewesen, die Haut blass und seine Augen gänzlich weiß. In den Lumpen, die sich um seinen Körper gehüllt hatten, sah es ärmlich, aber dennoch gefährlich aus. Azur hatte nicht einen Schritt weiter gewagt und es nur angestarrt.
    Tachal war zu jenem Zeitpunkt bereits Führer der Orks und die große Schlacht stand bevor. Der Krieg hatte lange gedauert und endete mit dem Pakt des Friedens. Die Dämonen wurden in dem Vertrag an die Dunkelheit und an ihre finstere Heimat gebunden, bis zu dem Tag, an dem sie zurückkehren sollten. All dies war so lange her und dennoch erinnerte sich Azur an diese Kreatur, als wäre es gestern gewesen. Diese verfluchte Gestalt hatte ihm nichts getan, sie hatte ihn einfach nur angesehen. Dieser Moment war ihm wie eine Ewigkeit erschienen. Erst viele Monde später hatte der Dämon erfahren, welchem Volk diese Kreatur angehörte: Den Letifern. Diejenigen, die von den Göttern verdammt wurden, für immer in dieser Welt zu verweilen. Man erzählte ihm, es wären vor langer Zeit Ungläubige gewesen, die Gotteslästerung betrieben hatten. Ein Hexer hatte damals den Fluch im Namen der vier Monde ausgesprochen, wodurch sie gezwungen gewesen waren, nach ihrem Tod auf Cataneo zu bleiben. Weder gänzlich unter den Lebenden, noch vollends bei den Toten. Niemand schien zu wissen, wie der Fluch aufzuheben war. Niemand außer Tachal, denn aus welchem Grund sollten diese Monster sonst jeden seiner Befehle befolgen, wenn nicht aus dem Wunsch heraus, endlich Ruhe finden zu können?
    Azur schwor sich: Sobald die Letifer in diesem Kampf nicht mehr gebraucht werden würden, würde er sich persönlich um den Orkführer kümmern.

WOLFSGEHEUL
    »Habt Ihr das gehört?!«, fuhr Xeroi plötzlich hoch. Der Raum lag in Dunkelheit und er erkannte nur wenige Umrisse.
    Failon antwortete nicht.
    »Failon«, flüsterte der Sandari beunruhigt.
    Der Obscura saß in einem Stuhl in der Ecke des Raumes. Langsam leuchteten die gelben Augen auf. »Was ist denn los?«, murmelte er schlaftrunken.
    »Ich glaube, ich habe einen Wolf heulen hören«, erklärte Xeroi aufgebracht, während er zum Fenster schlich, um einen Blick in die Straßen zu werfen.
    Der Kopf des Obscuras hob sich, seine Stimme klang ungläubig. »In der Stadt?«
    Sein Freund nickte nur, während er durch den Spalt der Vorhänge lugte.
    »Ihr habt einfach schlecht geträumt«, versuchte Failon ihn zu beruhigen. »Es war ein Wolfsgeheul und es klang nicht so, als wäre er in der Nähe.«
    »Wir sollten nachsehen«, forderte Xeroi den Obscura auf.
    »Kein Wolf treibt sich in besiedelten Gegenden rum«, entgegnete ihm Failon. »So etwas habe ich noch nie erlebt. Sie scheuen die Menschen und jegliche anderen Völker Cataneos.« Kaum hatte er dies ausgesprochen, fiel es ihm jedoch wie Schuppen von den Augen. »Oh Vell, steh uns bei«, flüsterte er plötzlich.
    »Vell soll uns beistehen?« Xeroi drehte sich erschrocken um.
    »Ich habe dies sehr wohl schon einmal erlebt«, erinnerte sich Failon.
    »Wovon sprecht Ihr?« Xeroi schnappte sich im selben

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