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Catch 22

Catch 22

Titel: Catch 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Heller
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Zukunft das Zimmer zu verlassen, wenn du nicht vollständig angekleidet bist. Verstanden?«
    Natelys Hure betrachtete ihn, als sei er übergeschnappt. »Bist du verrückt? Che succede?«
    »Ich meine genau, was ich sage.«
    »Tu sei pazzo?« brüllte sie ungläubig und empört und sprang aus dem Bett. Unverständlich vor sich hin geifernd, streifte sie die Höschen über und marschierte entschlossen zur Tür. Nately reckte sich auf und verkündete mit seiner ganzen männlichen Autorität: »Ich verbiete dir, in diesem Zustand das Zimmer zu verlassen!«
    »Tu sei pazzo!« rief sie über die Schulter zurück, während sie kopfschüttelnd hinausging. »Idiota! Tu sei un pazzo inbecille!«
    »Tu sei pazzo«, sagte das magere Schwesterchen und machte sich mit dem gleichen hochmütigen Wiegen der Hüften auf den Weg zur Tür. »Komm zurück!« befahl Nately ihr.»Ich verbiete auch dir, in diesem Zustand aus dem Zimmer zu gehen.«
    »Idiota!« rief Schwesterchen ihm würdevoll zu, nachdem sie an ihm vorbeiflaniert war. »Tu sei un pazzo imbecille.«
    Sekundenlang rannte Nately ratlos und zornig im Kreise herum, dann wetzte er in den Salon, um seinen Freunden zu verbieten, seine Freundin zu betrachten, während diese sich, nur mit Höschen bekleidet, über ihn beschwerte.
    »Warum nicht?« fragte Dunbar.
    »Warum nicht?« keuchte Nately. »Weil sie jetzt mein Mädchen ist und weil es sich für euch nicht schickt, sie anders als vollständig bekleidet zu sehen.«
    »Warum nicht?« fragte Dunbar.
    »Siehst du?« sagte sein Mädchen achselzuckend. »Lui e pazzo.«
    »Si, e molto pazzo«, echote Schwesterchen.
    »Na, dann sorg doch dafür, daß sie ihre Fetzen anzieht, wenn du nicht willst, daß wir sie so sehen«, warf Hungry Joe ihm vor.
    »Was verlangst du eigentlich von uns?«
    »Sie hört nicht auf mich«, gestand Nately kleinlaut. »Also werdet ihr von jetzt an, immer wenn sie ausgezogen herumläuft, entweder die Augen zumachen oder woanders hinsehen. Einverstanden?«
    »Madonn'!« schrie sein Mädchen gereizt und stapfte aus dem Zimmer.
    »Madonn'!« schrie Schwesterchen und stapfte hinterher.
    »Liu e pazzo«, bemerkte Yossarián gutmütig. »Ich sehe mich gezwungen, das zuzugeben.«
    »Bist du verrückt oder was ?« wollte Hungry Joe von Nately wissen.
    »Nächstens wirst du auch noch von ihr verlangen, daß sie nicht mehr auf den Strich geht.«
    »Ich verbiete dir«, sagte Nately zu seinem Mädchen, »in Zukunft noch einmal auf den Strich zu gehen.«
    »Perche?« fragte sie interessiert.
    »Perche?« kreischte er zurück. »Weil es sich nicht schickt! Darum nicht!«
    »Perche no?«
    »Weil es sich nun einmal nicht schickt!« beharrte, Nately. »Ein anständiges junges Mädchen geht nicht auf die Jagd nach Männern, um mit ihnen zu schlafen. Ich werde dir so viel Geld geben wie du brauchst, und dann hast du das nicht mehr nötig.«
    »Und was soll ich statt dessen den ganzen Tag tun?«
    »Tun?« fragte Nately. »Na, das gleiche wie deine Freundinnen.«
    »Meine Freundinnen gehen auf die Jagd nach Männern, um mit ihnen zu schlafen.«
    »Dann schaff dir gefälligst andere Freundinnen an! Ich möchte, daß du solche Mädchen von nun an nicht einmal mehr ansiehst.
    Prostitution ist etwas Schlechtes! Das weiß jeder! Sogar der da.«
    Und er wandte sich zuversichtlich an den erfahrenen alten Mann.
    »Habe ich nicht recht?«
    »Sie haben unrecht«, erwiderte der alte Mann. »Durch die Prostitution lernt sie andere Menschen kennen, kommt an die frische Luft, hat ordentlich Bewegung und vermeidet Unannehmlichkeiten.«
    »Ich verbiete dir«, eröffnete Nately seiner Freundin streng, »ich verbiete dir, in Zukunft noch irgendwas mit diesem schlechten alten Mann zu tun zu haben.«
    »Va fongul!« erwiderte das Mädchen und rollte verzweifelt die Augen. »Was will er nur von mir?« erkundigte sie sich flehend und schüttelte die Fäuste. »Lasciami!« sagte sie, gleichzeitig bettelnd und drohend. »Stupido! Wenn du meine Freundinnen so schlecht findest, dann sag doch deinen Freunden, sie sollen nicht immerzu mit meinen Freundinnen Fuckifuck machen!«
    »Ich finde«, sagte Nately zu seinen Freunden, »daß ihr Burschen von jetzt an aufhören solltet, hinter ihren Freundinnen herzulaufen. Werdet mal ein bißchen solide.«
    »Madonn'i« kreischten seine Freunde verzweifelt und rollten mit den Augen.
    Nately war schlichtweg übergeschnappt. Er verlangte, sie alle sollten sich vom Fleck weg verlieben und heiraten. Dunbar sollte Orrs

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